Albert Birkle
Prof. Albert Birkle (* 21. April 1900 in Berlin; † 29. Jänner 1986 in der Stadt Salzburg) war ein bekannter Maler und Zeichner der Stilrichtungen Expressionismus und Neue Sachlichkeit. Er lebte von 1932 bis 1986 in Salzburg.
Leben und Werk
Prof. Albert Birkle stammte aus einer deutschen Künstlerfamilie.
Er etablierte sich in seiner Berliner Heimat. Die politischen Turbulenzen im Vorfeld der Machtergreifung der Nationalsozialisten bewogen den Künstler im Jahr 1932, mit seiner Familie nach Salzburg zu übersiedeln. In den Folgejahren fiel der Künstler in Hitlerdeutschland in Ungnade, sein Werk wurde von den Nationalsozialisten zur "entarteten Kunst" gerechnet, doch erhielt er durch gute Beziehungen und die Protektion Josef Thoraks trotzdem noch öffentliche Aufträge.
Im Zweiten Weltkrieg war er von 1941 bis 1943 als Kriegsberichterstatter in Frankreich eingesetzt. Als Kriegsmaler führte der überzeugte Pazifist einen Freskoauftrag in der Kaserne Glasenbach bei Salzburg aus.
Nach Kriegsende erhielt Birkle im Jahr 1946 die österreichische Staatsbürgerschaft. Die traumatischen Erlebnisse seines Kriegsdienstes verarbeitete er in seinem graphischen Zyklus "De profundis", einem Werk von monumentalem Umfang und Anspruch, das ihn über viele Jahre beschäftigte.
Im Zuge der Wiederaufbauaktivitäten der Nachkriegsjahre erhielt Birkle immer mehr Aufträge für die Gestaltung von Glasfenstern in Kirchen, die der tiefreligiöse Künstler viele Jahre lang in das Zentrum seines Schaffens stellte. Er gestaltete bedeutende Glasfenster in der sogenannten Dalle-Betonglastechnik. Beispiele dafür sind noch heute in St. Blasius, der Salzburger Christuskirche und der Kathedrale von Washington D. C. (USA) sichtbar. Erst als die Kunstöffentlichkeit sein malerisches Werk der 1920er-Jahren wiederentdeckte, fand er zur Ölmalerei und der Thematik seiner Jugend zurück, wobei aber leuchtende Farben und ungewohnte Formbehandlung von seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Glasmalerei zeugten.
Werke
- Glasfenster in der Hauskapelle im Haus der Bildung Salzburg-Glasenbach
- Glasfenster in der Aussegnungskapelle im neuen Aigner Friedhof
- Glasfensterzyklus in der Bürgerspitalskirche St. Blasius
- Glasfenster in der Pfarrkirche zum hl. Cyriak
- Glasfenster in der Christuskirche
Ehrungen
1958 wurde Birkle der Professorentitel verliehen.
Im Jahr 2001 widmete das Salzburger Museum Carolino-Augusteum seinem Werk eine Sonderausstellung.
Straßenbenennung
Nach Albert Birkle ist die Albert-Birkle-Straße im Salzburger Stadtteil Aigen benannt.
Literatur
- Rudolf Pfefferkorn: Albert Birkle. Leben und Werk. Hamburg 1983.
- Erich Schneider: Albert Birkle: (1900–1986). De profundis – Aus der Tiefe. Ausstellungskatalog. Schweinfurt 1990.
- Nikolaus Schaffer, Albert Birkle. Katalog zur Sonderausstellung 16. 2. bis 29. 4. 2001. Monografische Reihe zur Salzburger Kunst, Band 20. Salzburg 2001.
Quellen
- Wikipedia-Artikel "Albert Birkle".
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006