Christian Ecker
Christian Ecker (* 1961 in der Stadt Salzburg) ist freischaffender Maler.
Leben
Christian Ecker ist gelernter Lithograf. Seit 1990 arbeitet er als freischaffender Künstler. Seine Werke zieren den öffentlichen Raum, wie in der Gebietskrankenkasse Salzburg, der Wirtschaftskammer oder bei der Gswb. Auch Stadt und Land Salzburg sind in Besitz von Eckers Werken, sowie auch das Museum of fine art im koreanischen Seoul oder das Österreichische Generalkonsulat im polnischen Krakau.
Ecker ist seit 2001 Referent bei den Hollersbacher Malerwochen.
2004 wickelte er beim "Winterprojekt" im Schlosspark von Hellbrunn elf steinerne Zeugen barocker Kultur in bunte Kunstfaser. Im Mozartjahr 2006 schuf er eine von 80 überdimensionalen Mozartkugeln, in seinem Fall für Mercedes-Benz.
Retrospektive 2011
Christian Eckers Ausstellung Wicklungen, Porträts und Zeitspuren in der Galerie Linzer Gasse-Weihergut, zu sehen bis 5. März 2011, ist eine Retrospektive über die Arbeit der vergangenen 15 Jahre.
"Der Umgang mit der Linie und dem Linearen, ob in der Malerei oder im Prozess des Umwickelns bei Objekten, ist mir immer wichtiger geworden, auch noch nicht erschöpft oder befriedigend gelöst", sagt Ecker, ein gelernter Lithograf und Autoditakt in der Malerei.
Sein Schlüsselerlebnis zu den ersten "Wicklungen" – Hölzer, die mit Hanf- oder Drahtseilen umwickelt und beispielsweise "Stele" genannt wurden – hatte Ecker in Budapest 1995.
Während eines Atelieraufenthalts entdeckte er eine Seilerei. Der Anblick der gleichmäßig aufgerollten Seile in den unterschiedlichen Stärken und Farben, ihr geordnetes Erscheinungsbild, hinter dem ein Arbeitsprozess von monotoner Tätigkeit steckt, faszinierte und inspirierte ihn.
Ecker entdeckte später auf der griechischen Insel Zakynthos einen Strand, der nicht betreten werden durfte, weil an ihm Schildkröten ihre Eier ablegten. Bei Joseph Beuys begegnete ihm später die Zeichnung "Cynthia mit Schildkröte". Thematik und Titel wurden von Ecker übernommen.
Neben Bildern mit Porträts von Van Gogh, Joseph Beuys, Andy Warhol oder Lenny Kravitz – die immer auch Linien, gemalte Schnüre, Seilbündel am oder in der Nähe des Kopfes aufweisen – gibt es die vielen "namenlosen" Porträts, neutrale Gesichter, die Ecker am liebsten androgyn erscheinen lassen möchte.
Jede Arbeit vermittelt Statuarik, einen zum Stillstand gebrachten Prozess der Verlangsamung und Vertiefung. Wortlosigkeit ist ein anderes Merkmal seiner Porträts, seine Köpfe bleiben bei sich, in ihre Gedankenwelt ist nicht einzutauchen, und das obwohl sie ihre Gedankenströme wie Turbane außen am Kopf tragen. Ecker will nicht auf mögliche Inhalte, auf den Kern der Dinge verweisen, sondern auf das prozesshafte Durchführen und Voranschreiten von Tätigkeiten und Zeit. Eingewickeltes, Ummanteltes soll geschützt werden. Es verwehrt den Zugriff des Blicks, weckt den Wunsch nach dem Verborgenen. Durch eine Wicklung gehen Kern und Form eines Gegenstands nicht verloren.
Eine Wicklung ist wie ein Lieblingskleidungsstück – sie entspricht im Empfinden Eckers einer "zweiten Haut".
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 13. Februar 2011
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