FIS Ski Weltcup Finale 2024 in Saalbach-Hinterglemm
Das FIS Ski Weltcup Finale 2024 fand im März 2024 in der Pinzgauer Gemeinde Saalbach-Hinterglemm statt.
Die Bewerbe
Den Auftakt machten am 16. und 17. März die Technikbewerbe bei Frauen und Männern, vom 22. bis 24. März standen die Super-G und Abfahrten auf dem Programm.
Samstag, 16. März
Damen-Slalom
Mikaela Shiffrin gewann auch ihr zweites Rennen nach der Verletzungspause. Die Gewinner des Slalom-Weltcups des Winters 2023/2024 aus den USA gewann beim Weltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm den Slalom vor der Norwegerin Mina Fürst Holtmann (+0,54 Sek.) und der zur Halbzeit führenden Schwedin Anna Swenn Larsson (+0,63). Für Shiffrin war es der neunte Saisonsieg. Katharina Huber erreichte als Fünfte ihr bestes Karriere-Ergebnis im Torlauf (+0,79), Katharina Liensberger wurde Sechste (+0,93). Katharina Truppe (13.) sprach von einem "Tag zum Vergessen". Das sei wirklich schlechtes Skifahren gewesen, es sei nicht an dem Wetter gelegen, dass sie so miserabel gefahren und in keine Körperspannung gekommen sei. Katharina Gallhuber schied im zweiten Durchgang aus.
Riesentorlauf der Herren
Der Schweizer Loic Meillard gewann beim Weltcup-Finale den Riesentorlauf vor Joan Verdu (+0,71 Sek.) aus Andorra und seinem Landsmann Thomas Tumler (+0,79 Sek.). Marco Odermatt, der nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen war, verpasste mit einem Ausfall die Entscheidung. Der 26-Jährige hatte zuvor alle neun Rennen in dieser Disziplin gewonnen. Bester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner auf Rang vier (+1,20 Sek.), Weltcup-Punkte gab es auch noch für Manuel Feller auf Platz zehn (+1,50 Sek.). Raphael Haaser, der nach dem ersten Durchgang den 21. Rang belegt hatte, schied in der Entscheidung aus.
An diesem Samstag wurden 12 000 Besucher gezählt.
Sonntag, 17. März
Riesentorlauf der Damen
Es siegte Federica Brignone (ITA) vor Alice Robinson (NZL) +1,36 und Thea Louise Stjernesund (NOR) +1,67. Die Österreicherinnen belegten mit Stephanie Brunner Platz vier und Julia Scheib Platz fünf.
Die Schweizerin Lara Gut-Behrami wurde zum zweiten Mal in ihrer Karriere Gesamtweltcupsiegerin und zum ersten Mal Weltcup-Siegerin in der Riesentorlauf-Wertung fest. Der Schweizerin reichte heute beim Finale in Hinterglemm ein zehnter Platz.
Herren-Slalom
Beim alpinen Finale siegte am Timon Haugan, der für den ersten norwegischen Herrenerfolg in diesem Winter sorgte. Manuel Feller hatte 0,40 Sekunden Rückstand, Dritter wurde der Deutsche Linus Straßer (+0,44). Feller reichte der zweite Platz zum Gewinn des Slalom-Weltcups des Winters 2023/2024. Unter den 13 700 Besuchern waren auch viele aus der näheren Heimat des Fieberbrunners.
In der Woche vor den Speed-Bewerben
Das Finale des Ski-Weltcups steht aufgrund hoher Temperaturen und Regenfällen vor einer Herausforderung. Die entscheidenden Speed-Bewerbe sind am Wochenende geplant, mit Trainingsläufen am Mittwoch und Donnerstag. Bereits am Dienstag, 19. März, wurde eine präventive Streckenänderung vorgenommen. Da der untere Teil der Ulli-Maier-Strecke aufgrund der intensiven Behandlung mit Salz und des Niederschlags laut FIS-Renndirektor Markus Waldner nicht mehr renntauglich war, wechseln die Abfahrten und Super-G-Bewerbe unterhalb der Ochsenritt-Passage auf die Linienführung der Schneekristall-Strecke für die Männer. Ursprünglich hätten alle Speedrennen die Ulli-Maier-Strecke nutzen sollen, damit diese vor der WM 2025 getestet wird.
Am Donnerstag sowie am Wochenende soll es wieder regnen, am Sonntag könnte sogar etwas Neuschnee dabei sein. Die Temperaturen bleiben zunächst mild, bei zehn bis 15 Grad im Tal. Die große Hoffnung ist eine klare Nacht von Dienstag auf Mittwoch, weil es damit bis knapp zum Gefrierpunkt abkühlen könnte.
Die Weltcup-Strecke in Saalbach-Hinterglemm wurde am Donnerstag, 21. März, geschont. Die jeweils angesetzten zweiten Abfahrtstrainings für Frauen und Männer in der Alpinski-Finalwoche wurden wegen der ungünstigen Wettervorhersage abgesagt.[1]
Freitag, 22. März 2024
Super G der Damen
Lara Gut-Behrami (SUI) hatte sich mit einem siebenten Rang im Weltcup-Super-G von Saalbach-Hinterglemm die kleine Kristallkugel gesichert. Für die darauf noch hoffenden Cornelia Hütter als Fünfte und Federica Brignone als Zweite reichte es am Freitag nicht. Beste Österreicherin beim Alpinskifinale im WM-Ort von 2025 war Stephanie Venier als Vierte mit 0,35 Sek. Rückstand auf Siegerin Ester Ledecka aus Tschechien. Die Frauen fanden nach dem starken Regen am Vortag und dank intensiver Präparierungsmaßnahmen mit Salz eine gute Piste vor, freilich waren auf Frühlingsschnee nach einigen Nummern schon Spuren drinnen. Gut-Behrami kam mit neun, Hütter mit elf und Brignone erst mit 15, schloss aber trotzdem mit einem Podestrang ab (+0,28 Sek. Rückstand). Dritte wurde die Norwegerin Kajsa Vickhoff (LIE) (+0,30). Für Gut-Behrami ist es die fünfte Super-G-Kugel ihrer Karriere und das dritte Kristall heuer nach jenem für den Gesamtweltcup und im Riesentorlauf.[2]
Super G der Herren
Marco Odermatt (SUI) brachte seine komfortable Führung ins Ziel. Ihm reichte Platz fünf (+0,64 Sek.) beim Weltcupfinale zur erfolgreichen Titelverteidigung in dieser Disziplin. Bei nachlassender Piste war er nur viertbester Schweizer. Mit Stefan Rogentin vor Loic Meillard (+0,03) und Arnaud Boisset (+0,15) waren die Eidgenossen am Stockerl unter sich. Vincent Kriechmayr war als Sechster (+0,76) wieder Österreichs Bester. Der Oberösterreicher, der vor dem Rennen noch auf ein Kugel-Wunder hoffen konnte, beendete die Saison als zweitbester Super-G-Fahrer 86 Punkte hinter Odermatt (495).[3]
Samstag, 23. März 2024
Regen und kühles Wetter herrschte am Samstag, nachdem am Freitag noch Temperaturen bis +12 °C im Glemmtal gemessen wurden.[4].
Abfahrtslauf der Damen
Dem Wunsch der Trainer nach einer Startzeit um 09:00 Uhr, wo die Bedingungen ideal gewesen wären, wurde nicht nachgekommen, weil die TV-Übertragung mit jenem des Skifliegens in Planica in Slowenien kollidiert hätte. Als dann um 11:15 Uhr gestartet werden sollte, war bereits Wind aufgekommen, weshalb wegen der flackernden Fahnen einige Tore durch einzelne Stangen ersetzt wurde. Das führte zu einer Verzögerung von knapp 15 Minuten. Nach Startnummer zwei wurde abermals gestoppt, da ein Rutscher zu Sturz gekommen war und versorgt werden musste. Mit sich nähernder Schlechtwetterfront wurde es zunehmend dunkler, die befürchtete unfaire Windlotterie wurde es dann allerdings nicht. Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel beendete mit Platz 20 ihre Laufbahn.
Cornelia Hütter[5][6] hatte Lara Gut-Behrami die Abfahrtswertung noch abgejagt. Die Steirerin gewann am Samstag mit einem Totalangriff das letzte Weltcup-Saisonrennen, die Schweizerin landete nur auf Platz 17. Für die ÖSV-Frauen wurde es ein großer Erfolg, denn mit Christina Ager (+0,50/4.), Stephanie Venier (+0,62/5.) und Mirjam Puchner (+0,63/6) landeten vier in den Top 6 bei der WM-Generalprobe. Zweite wurde Ilka Stuhec (SLO), Dritte Nicol Delago (ITA).
Hütter legte mit Startnummer 12 mit Bestzeit vor, Gut-Behrami folgte mit 14, schwang mit 1,89 Sek. Rückstand ab und musste drauf hoffen, dass noch jemand der Steierin vor 8 450 Zuschauer den Sieg wegschnappt. Sehr spannend wurde es nochmals bei der Fahrt von Stuhec, die Slowenin kam bis auf 17/100 an Hütter heran. Gut-Behrami reist damit mit den drei Kristallkugeln für Gesamtweltcup, Super-G und Riesentorlauf ab. Hütter gewann die Abfahrtswertung mit 397 Punkten vor Gut-Behrami (369), der verletzten Sofia Goggia (ITA/350) und Venier (346), die auch noch Kristallchancen gehabt hatte.
Mit diesem Ergebnis gewann Österreich mit 4 977 Punkten auch den Nationencup der Damen vor der Schweiz mit 4 644 und Italien mit 4 353.
Sonntag, 24. März 2024
Abfahrtslauf der Herren
Aufgrund des schlechten Wetters - Regen, Schneefall und starker Wind - wurde der Start zunächst auf 13 Uhr verschoben. Da aber keine Wetterbesserung eintrat, wurde der Abfahrtlauf abgesagt. Nach den Schneefällen in der Nacht und dem Befahren der Piste mit schweren Gerät wurde stundenlang intensiv an der Piste gearbeitet, die an einigen Stelle gebrochen war. Zudem war im Laufe des Vormittags starker, böenartiger Wind aufgekommen und die Sicherheit der Läufer und Fairness nicht gewährleistet.
Damit hieß der Gewinner der Abfahrtskugel dieses Winters Marco Odermatt. Es war die vierte Kristallkugel für den Schweizer in diesem Winter nach jenem für den Gesamtweltcup, im Super-G und Riesentorlauf. Der Franzose Cyprien Sarrazin konnte bei 42 Zählern Rückstand nicht mehr eingreifen. Es war auch die erste sieglose Saison für die ÖSV-Abfahrer nach 2015/2016.
Bilder
- FIS Ski Weltcup Finale 2024 in Saalbach-Hinterglemm – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblink
- SALZBURG24 vom 20. März 2024 mit vielen Bildern von der WM-Strecke
Quellen
- SALZBURG24 vom 7. März 2024, 16. März 2024 und 17. März 2024 (Slalom der Herren)
- sport.orf.at, 16. März 2024
- www.sn.at, 17. März 2024
- kurier.at, 17. März 2024
- www.sn.at, 19. März 2024
- www.sn.at, 23. März 2024
- SALZBURG24 vom 24. März 2024
Einzelnachweise
- ↑ SALZBURG24 vom 20. März 2024
- ↑ www.sn.at, 22. März 2024
- ↑ www.sn.at, 22. März 2024
- ↑ ZAMG-Daten
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Cornelia Hütter
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs