Italien
Die Repubblica Italiana, die Italienische Republik, ist ein südwestliches Nachbarland des Bundeslandes Salzburg. Es gibt eine, nur wenige Kilometer lange, gemeinsame Grenze im Westen des Pinzgaus am Krimmler Tauern.
Geografie
Der Staat ist in 20 Regionen unterteilt, die wiederum in insgesamt 108 Provinzen mit 8 094 Gemeinden unterteilt sind. Rund 60,5 Millionen Einwohner leben bei einer durchschnittlichen Dichte von 201 Einwohnern pro Quadratkilometer auf rund 301 000 Quadratkilometern, größtenteils dem auch so genannten "Stiefel", wie das Festland Italiens auf Grund seiner Form bezeichnet wird.
Die Hauptsprache ist Italienisch, daneben sind regionale Amtssprachen Sardisch, Deutsch (Südtirol), Franko-Provenzalisch (Aostatal), Ladinisch (teilweise Schulsprache in Südtirol), Slowenisch im Küstenland um Triest und Gorizia (Friaul-Julisch Venetien).
Außerdem werden gesprochen Albanisch (im Süden), Griechisch (Apulien), Katalanisch auf Sardinien; Zimbrisch (ein dem mittelalterlichen Deutsch entstammendes Idiom) im westlichen Venetien, Furlan (Friaul), Molise-Slawisch (eine Mundart der kroatischen Sprache in der Region Molise); in einigen Alpentälern wird ein alemannischer Dialekt gesprochen: der der Walser.
Hauptstadt Rom
Mit etwa drei Millionen Einwohnern im Stadtgebiet bzw. rund vier Millionen Einwohnern in der Agglomeration (Umgebungsgemeinden) ist sie die größte Stadt Italiens sowie die drittgrößte der Europäischen Union. Rom liegt in der Region Latium am Tiber.
Rom hatte auch in der Geschichte des Erzstifts Salzburg und des heutigen Bundeslands Salzburg Bedeutung und Beziehungen. So weisen noch heute römische Meilensteine auf Rom hin, Salzburger Erzbischöfe begleiteten deutsche Kaiser auf diplomatischen Reisen in den Vatikan in Rom und Salzburger Priester wie MMag. Dr. Michael Max sind im Päpstlichen Institut S. Maria dell'Anima tätig. Noch ein zweiter Salzburger hat eine starke Beziehung zu diesem Institut. Der Neumarkter Künstler Johann Weyringer. Für die zum Institut gehörende Kirche Santa Maria dell'Anima wurden vom Künstler zwei Engel sowie ein im Frühjahr 2013 von Papst Benedikt XVI. gemaltes Portrait geschaffen.
Geschichtliche Salzburgbezüge
Die Österreicher in der Toskana
Die Toskana kam 1737 an Franz Stephan von Lothringen (den späteren Kaiser Franz I., Ehemann von Maria Theresia) und durch ihn 1765 an seinen Sohn – an Leopold II. (Großherzog 1765 bis 1790). Dieser musste 1790 widerwillig die Nachfolge seines Bruders Joseph II. als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation antreten - wer käme schon gern aus der Toskana nach Schönbrunn - und starb unerwartet 1792. Sein Sohn Franz, bereits in Florenz geboren, wurde noch römisch-deutscher Kaiser Franz II./I., gab diesen Titel aber 1806 unter dem Eindruck der Erfolge Napoléons auf und fasste die österreichischen Länder zum Kaiserreich Österreich zusammen (als Kaiser von Österreich wurde er Franz I. und regierte ab 1804).
Seine Tochter Maria Luise heiratete Napoléon I. und wurde nach der Verbannung Napoléons Herzogin von Parma. Berühmt wurde durch sie der Veilchenduft aus Parma und ihre morganatische Ehe mit dem Grafen Adam Neipperg. Nach dem Tod Neippberg heiratete nochmals und starb in Wien, wo sie in der Kaisergruft begraben liegt.
Ein Bruder von Franz II., nämlich Ferdinand III. von Toskana, ebenfalls schon in der Toskana (Florenz) geboren, war von 1790 bis 1801 Großherzog der Toskana. 1801 spürte er bereits die Auswirkungen der Französischen Revolution. Er verließ das Land, obwohl er bei den Toskanern sehr beliebt gewesen war – er nahm nämlich einige Reformen der Französischen Revolution vorweg. Dadurch waren die Toskaner nicht wirklich in Revolutionsstimmung. Ferdinand III. kam als Churfürst nach Salzburg und wohnte in dem (allerdings erst später unter Ferdinand IV. von Toskana so genannten) "Toskanatrakt" der Alten Residenz in Salzburg, der heute Teil der Universität ist. Von 1803 bis 1805 war er also Kurfürst von Salzburg und erhielt beim Wiener Kongress 1814/15 die Toskana wieder zurück.
Das Ende Österreichs in Italien
König Karl Albert von Sardinien hatte sich an die Spitze der nationalen Bewegung gestellt. Es begann eine Reihe von Schlachten in Oberitalien, u. a. bei Custozza (südlich von Verona, 25. Juni 1848) oder Novara (westlich von Mailand, 23. März 1849). Österreich blieb dank Feldmarschall Radetzky siegreich. Dorch wurden die Österreicher 1859/1860 aus Mailand und 1866 auch aus Venetien verdrängt: Mit Hilfe des französischen Kaisers Napoléon III. gelang es dem neuen König von Piemont-Sardinien, Viktor Emanuel II. (König von 1849 bis 1878) und seinem Minister Cavour, die Österreicher endgültig aus Oberitalien zu vertreiben: 4. Juni 1859 – die Schlacht bei Magenta und am 24. Juni 1859 die Schlacht bei Solferino – beide verloren die Österreicher. Allerdings erhielt Viktor Emanuel dann im Frieden von Zürich (10. November 1859) nur die Lombardei, Venetien (heute: Veneto und Friaul-Julisch Venetien) blieb bei Österreich. Eine Welle nationaler Begeisterung führte zur Gründung des Königreichs Italien unter dem Haus Savoyen.
Einige Jahre später versuchte es König Viktor Emanuel abermals mit einem Krieg gegen Österreich, diesmal an der Seite Preußens. Italien verlor die Schlachten bei Custozza (24. Juni 1866) und zur See bei Lissa (20. Juli 1866), doch da Österreich gegen Preußen in der Schlacht von Königgrätz unterlegen war, erhielt Italien trotzdem im Wiener Frieden Venetien. Österreich blieben also immer noch die aus italienisch-nationaler Sicht "unerlösten" Besitzungen Trentino und Küstenland (Julisch Venetien mit Triest, Istrien). Diese Teile musste Österreich erst nach dem Ersten Weltkrieg im Frieden von Saint-Germain (10. September 1919) an Italien abtreten. In den Dolomiten kämpfte im Ersten Weltkrieg das Salzburger Rainerregiment.
Neben den erwähnten Wurzeln des Salzburger Kurfürstentums in der Toskana, den in eigenen Artikeln beschriebenen Beziehungen mit Südtirol, Trentino, der Republik Venedig und dem Küstenland um Triest, stammten auch zahlreiche Künstler aus Italien, die in Salzburg lebten und arbeiteten. Unter anderem:
- Andrea Bertoleto, Hofbaumeister Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau
- Tommaso di Garona, Meister des Residenzbrunnens
- Donato Mascagni, ein Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), war als Maler in Salzburg tätig
- Andrea Orsolini und Giuseppe Bassarino fertigten von 1631 bis 1635 Decken im Salzburger Dom mit Stukkatur
- Santino Solari, Baumeister des Salzburger Doms
- Antonio Solari, ein Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, war als Maler in Salzburg tätig
Übersicht über bestehende und ehemalige Territorien
Im Folgenden werden bestehende und ehemalige Gliederungen samt allfälligem (meist historischem) Salzburgbezug, ungefähr von Norden nach Süden geordnet, angeführt; ehemalige Territorien nach dem Stand von 1815 bis 1847 (mit gelegentlichen Hinweisen auf ältere oder jüngere Zustände) und in kursiver Schrift:
- Zum Kaisertum Österreich gehörend:
- zu Tirol gehörend:
- [Julisch-Venezien] (Provinzen Gorizia [Görz] und Trieste [Triest]); heute Teil der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien (Hauptstadt: Triest), vor 1918 Teil des Österreichischen Küstenlandes
- Lombardo-Venetianisches Königreich (zu Österreich gehörend[1])
- Lombardei (Hauptstadt: Mailand); bis 1797 weitgehend deckungsgleich mit dem habsburgischen Herzogtum Mailand
- Venetien (Region Veneto; Hauptstadt: Venedig); heute Teil der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien
- Friaul (Provinz Udine); bis 1797 zur Republik Venedig gehörig
Salzburgbezug: Salzburger Venedigerhandel
- Königreich Piemont-Sardinien:
- Piemont (Hauptstadt: Turin); ursprünglich Teil des Herzogtums Savoyen
- Aostatal (Hauptstadt: Aosta); ursprünglich Teil des Herzogtums Savoyen; frankoprovenzialisches Sprachgebiet
- Ligurien (Hauptstadt: Genua); bis 1797 Republik Genua
- Sardinien (Hauptstadt: Cagliari)
- Emilia-Romagna:
- umfasst die historischen Landschaften
- [Emilia] (Teil der Region Emilia-Romagna, umfassend die Provinzen Piacenza, Parma, Reggio Emilia, Modena, Ferrara sowie einen Teil der Provinz Bologna)
- [Romagna] (Zentrum: Bologna; Teil der Region Emilia-Romagna, umfassend die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini sowie einen Teil der Provinz Bologna)
- war bis 1860 aufgeteilt auf
- das Herzogtum Parma
- das Herzogtum Modena
- den Kirchenstaat, siehe unten
- umfasst die historischen Landschaften
- Großherzogtum Toskana (Hauptstadt: Florenz)
Salzburgbezug: Artikel "Kurfürstentum Salzburg", "Ferdinand III. von Toskana" - Kirchenstaat (von Norden nach Süden:)
- Romagna und Teil der Emilia, siehe vorhin
- Marken (Hauptstadt: Ancona)
- Umbrien (Hauptstadt: Perugia)
- Latium (Hauptstadt: Rom)
Salzburgbezüge durch Rom als Sitz des Papsttums und Blütestätte der Barockkultur
- Königreich Neapel-Sizilien
- Abruzzen (Hauptstadt: L'Aquila)
- Molise (Hauptstadt: Campobasso)
- Kampanien (Hauptstadt: Neapel); Salzburgbezüge siehe Artikel Neapel
- Apulien (Hauptstadt: Bari)
- Basilikata (Hauptstadt: Potenza)
Salzburgbezug: Artikel "Revertera-Salandra" - Kalabrien (Hauptstadt: Catanzaro)
- Sizilien (Hauptstadt: Palermo)
weiter Artikel aus Italien
- siehe Kategorie:Italien
Weitere Salzburgbezüge
Am 17. Oktober 1771 fand die Uraufführung von Ascanio in Alba in Mailand statt, ein erneuter Triumph für Mozart.
Im Bundesland Salzburg gibt es Italienische Tage (z. B. Italienische Tage Hallein) und Italienische Nächte (z. B. Italienische Nacht Hallein), bei denen italienische Marktfahrer italienische Produkte anbieten, sowie italienische Musik. Die Sprachschule Società Dante Alighieri Salzburg bietet italienische Sprachkurse in der Stadt Salzburg an.
Seit 2001 bemüht sich ein Team aus Salzburg, die bei uns ausgestorbenen Waldrappe in einem Zuchtprojekt aufzuziehen und mittels Ultraleichtflugzeug über die Alpen in ihr Winterquartier in der Maremma in der südlichen Toskana zu führen.
Am 2. Juli 2019 kam der italienische Präsident Sergio Mattarella zu einem Staatsbesuch in die Stadt Salzburg.
Quellen
- "Italien auf den Spuren der Österreicher" von Peter (www.reisemosaik.at/Italien)
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Italien"
Einzelnachweise
- ↑ Der Kaiser von Österreich war auch König der Lombardei und Venetiens, das Königreich war aber im staatsrechtlichen Sinne nicht Teil des Kaisertums Österreich, mit dem es außer dem Kaiser keine gemeinsamen Institutionen hatte (der Kaiser wurde durch einen Vizekönig vertreten); erst im Jahr 1849 wurde es durch die Oktroyierte Märzverfassung zu einem Kronland des Kaisertums Österreich degradiert; vgl. den Wikipedia-Artikel "Lombardo-Venetien".