Felsensteppe am Rainberg

Die Felsensteppe am südseitigen Rainbergabhang ist ein Lebensraum, der sich mit einer wärmeliebenden Pflanzen- und Tierwelt in diesem Raum über Jahrtausende halten konnte.

Zur Geschichte

Der südseitige Steppenhang ist ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, in der hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland, soweit er nicht kleinräumig als Steinbruch genutzt war.

Die seltenen Tiere und Pflanzen

Zu den seltenen Tieren und Pflanzen des Berges zählen: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, Bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die Celypha flavipalpana, sowie gefährdete Heuschreckenarten leben hier.

Zur Unterschutzstellung

Der Steppenhang des Rainberges wurde auf Initiative von Prof. Dr. Eberhard Stüber 1979 als Naturdenkmal unter Naturschutz gestellt, Trotz der Mitarbeit engagierter Naturschützer der Naturschutzjugend war die Pflege des Steppenhanges zuerst nicht ausreichend und bleib notgedrungen kleinräumig. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten drohten auszusterben. 1986 folgte ein erweiterter Schutz als Geschützter Landschaftsteil.

Zur Pflege

1990 wurde die 7000 Jahre alte Tradition wieder aufgegriffen und der Steppenhang beweidet. Seit damals führen Bergschafe bzw. Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Außerdem führt die Biotopschutzgruppe HALM seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch. Das war und ist in dem schwierigen und steilen Gelände nicht einfach. Leider ist derzeit eine weitere Beweidung in Frage gestellt. 2021 wurde die Beweidung für dieses Jahr ausgesetzt. Zuletzt konnte für 2022 eine Beweidung durch weitgehend ehrenamtlichen Einsatz doch wieder ermöglicht werden.

Literatur