Eberhard Stüber

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links Herbert Gschwendtner, Volkskulturmoderator, rechts Prof. Dr. Eberhard Stüber, 2010.
Festakt am 10. Oktober 2017 zum 90. Geburtstag von Professor Eberhard Stüber in der Neuen Residenz in der Stadt Salzburg; im Bild v.l. Hofrat Prof. DDr. Eberhard Stüber, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior und Dr. Johannes Hörl (Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG)

Hofrat Prof. DDr. Eberhard Stüber (* 15. September 1927 in Schwaighof, Marktgemeinde Wagrain) war von 1976 bis Juni 2009 Leiter des Museums Haus der Natur in der Stadt Salzburg.

Leben

Eberhard Stüber ist der Sohn des Ebenauer Oberlehrers Josef Stüber. Er studierte in Innsbruck Naturgeschichte und Geografie und arbeitete ab 1946 im Salzburger Haus der Natur mit. 1949 gründet er die Österreichische Naturschutzjugend. 1972 wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Naturschutzbundes gewählt.

Stüber gilt als Mitinitiator des Nationalparks Hohe Tauern und als Vater der Wiedereinsetzung von Luchs und Biber im Land Salzburg. Unter seiner Mithilfe wurden auch die Krimmler Wasserfälle unter internationalen Naturschutz gestellt.

Eberhard Stüber war von 1950 bis 1998 Mitglied des Naturschutzbeirates der Salzburger Landesregierung und ab 1985 14 Jahre lang Leiter der damals neu gegründeten Landesumweltanwaltschaft Salzburg.

1976 übernahm er nach dem Tod des Gründers und langjährigen Leiters Eduard Paul Tratz außerdem den Direktionsposten im Haus der Natur, den er erst nach dem Abschluss der Umbauarbeiten Ende Juni 2009 an Norbert Winding übergab.

Neben diesen Arbeiten war Stüber lange Jahre Leiter des Salzburger Lehrerhauses.

Privat

Stüber war mit Elfriede, geborene Meyer (* 1931; † 3. April 2021), langjährige "Heimmutter" des Salzburger Lehrerhauses, verheiratet.[1]

Auszeichnungen[2]

Ehrung

Anlässlich seines 90. Geburtstags 2017 wurde ihm eine Kehre an der Großglockner Hochalpenstraße gewidmet, die Kehre 12 – Stüber.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Eberhard Stüber, 2007

Musik gehört zum Leben des engagierten Naturkundlers und Museumsdirektors. Er hat am Mozarteum in Salzburg Trompete, Klavier und Orgel studiert, er spielt die Volksinstrumente von der Gitarre bis zur Harfe.

Als ehemaligen Musikerzieher am Salzburger "Haus der Jugend" holte Landesschulinspektor Matthias Laireiter 1950 den jungen Eberhard an die damalige Salzburger Lehrerbildungsanstalt.

"Zuerst als Musikpädagoge", erinnert sich Stüber, "dann unterrichtete ich aber doch meine Fächer." Das waren Naturkunde und Geografie, vorrangig aber Naturkunde. Der gebürtige Wagrainer hatte an der Universität Innsbruck Zoologie, Botanik, Geologie, Mineralogie und Geografie studiert. Rückblickend betont der rüstige Jubilar: "Ich wollte nicht in der Wissenschaft tätig bleiben, sondern die Jugend von der Notwendigkeit des Naturschutzes überzeugen."

Der Entschluss prägte sein weiteres Leben: Über die Lehrerbildung, über die Heimleitung des von ihm 26 Jahre lang geführten Lehrerhauses, über die von ihm 1949 gegründete Naturschutzjugend, über Forschungsreisen und bei unzähligen Vorträgen und über 80 Jugendlagern impfte er den jungen Leuten die Liebe zur Natur und die Verantwortung für die Schöpfung ein.

Wenn das Haus der Natur derzeit im Jahr an die 300 000 Besucher zählen kann, geht dies auch auf die pädagogische Arbeit des Naturkundlers und Forschers zurück. Als er 1976 die Leitung des Hauses der Natur übernahm, kamen noch 100 000 Besucher.

Inzwischen gibt es im Land wohl keinen Bereich in Sachen Naturschutz, der nicht mit Eberhard Stüber in Verbindung steht.

Der Kämpfer für die Natur und spätere erste Landesumweltanwalt Salzburgs hat maßgeblichen Anteil am Werden des Nationalparks Hohe Tauern, es gelang ihm, Biotope und Bergseen zu erhalten, Flussregulierungen rückgängig zu machen, die Nutzung vieler Gebirgsbäche für Energiezwecke zu verhindern und vieles andere mehr. Ohne ihn wären die Krimmler Wasserfälle nie ein geschütztes Naturdenkmal geworden, ist der Umweltaktivist überzeugt.

Stüber im Rückblick. "Ich hab mich stets bemüht, mit Argumenten zu überzeugen. Mit vielen Kompromissen kann man heute gut leben." Er fühle sich nicht als fanatischer Verhinderer.

Den Abschluss seines aktiven Lebens will Stüber mit dem Umbau und der Neukonzeption des Hauses der Natur krönen. Das spießt sich aus finanziellen Gründen noch, doch Stüber ist zuversichtlich, 2009 das neue Haus übergeben zu können. "Dann werden wir über eine Ausschreibung gewiss einen guten Nachfolger finden."

Quellen

Einzelnachweise

  1. Salzburger Nachrichten, 10. April 2021, Parte Elfriede Stüber
  2. Wikipedia-Artikel
Zeitfolge
Vorgänger

Eduard Paul Tratz

Leiter des Hauses der Natur
19762009
Nachfolger

Norbert Winding