Kleinwasserkraftwerk Sinnhub
Das Kleinwasserkraftwerk Sinnhub ist ein Wasserkraftwerk am Almkanal in der Stadt Salzburg.
Beschreibung
2022 entstand im Salzburger Stadtteil Riedenburg ein neues Kraftwerk, dort, wo sich der Neutorarm vom Müllner Arm teilt. Mit Beginn der Almabkehr im September, wenn der Kanal für die Wartung für zwei bis drei Wochen trockengelegt wird, soll der Tiefbau abgeschlossen und die Errichtung des Krafthauses gestartet werden. Franz Kok, Obmann des Vereins Ökostrombörse Salzburg, der hinter dem Projekt steckt, rechnet mit einer Investitionssumme von bis zu 900.000 Euro.
Die Betreiber rechnen mit einer Stromerzeugung im Ausmaß von rund 300 000 Kilowattstunden im Jahr. Das entspricht laut Ökostrombörse rund 50 Prozent des Strombedarfs von etwa 200 Haushalten - daher sei die Zahl der Bezugsrechte auf 200 limitiert worden. So soll die Grundversorgung der Teilnehmer der Energiegemeinschaft gewährleistet sein. Bisher hätten sich rund 300 Interessenten gemeldet, sagt Kok. Mit 150 sei inzwischen ein Vertrag abgeschlossen worden. Weitere 50 Bezugsrechte sollen noch vergeben werden. Dafür infrage kommen Haushalte, die sich entlang des Netzgebiets Hagenau befinden, das sich von Leopoldskroner Moos über Schallmoos bis Bergheim-Hagenau erstreckt.
Die Wasserschnecke am Almkanal soll künftig eine konstante Leistung von 43 Kilowatt erbringen und jährlich rund 300 000 Kilowattstunden (kWh) Strom liefern. Die Beteiligten erhalten ein Bezugsrecht von insgesamt 45 000 Kilowattstunden auf 30 Jahre.
5.000 Euro je Bezugsrecht würde einem Strompreis von 11,1 Cent pro kWh entsprechen. Hinzu kommt laut Angaben der Ökostrombörse eine Servicepauschale von 12,8 Cent je kWh. Wobei das schlagende Argument, mit dem das Projekt beworben wird, nicht zwangsläufig ein geringerer Stromtarif, sondern die Preissicherheit für die Zukunft ist. Die Mitglieder wurden in einer Energiegemeinschaft zusammengeschlossen.
Probleme
Im Almkanal landen viel Gartenabfall und Müll, was den Betrieb der neuen Wasserschnecke beeinträchtigt. Was im Almkanal alles entsorgt und später dann angeschwemmt wird, hat auch die Betreiber des neuen Almkanal-Kraftwerks, das im Juni 2023 in Betrieb gegangen ist, überrascht. Im Sommer war es vor allem Gras von den Rasenmähern, im Herbst folgten Sträucher, Äste, Laub. Immer wieder sind Plastikteile dabei und zum Teil auch Partymüll, leere Flaschen und Kartons. Auch ein kaputtes Schlauchboot wurde angeschwemmt und eine Gartenüberdachung aus Plastik. "Als diese Plastikabdeckung angeschwemmt wurde, fiel die Leistung der Wasserschnecke von 40 auf 17 Kilowatt herunter", sagt Schnaitl. Erik Schnaitl, der in der Stadt als Mitgründer der Initiative "fairkehr" mit Straßenfesten und "Gehzeugen" Bekanntheit erlangte, ist heute Geschäftsführer der Ökostrombörse, die das Almkanal-Projekt lanciert hat. Manche Gegenstände gelangen vermutlich unabsichtlich in den Kanal, etwa bei heftigen Windböen. Doch Gartenabfälle dürften zu einem großen Teil auch absichtlich im Almkanal entsorgt werden.