Leikermoser Unternehmensgruppe
Die Leikermoser Unternehmensgruppe ist eine Unternehmensgruppe, die der Familie Leikermoser in Anif-Neu Anif gehört.
Die Unternehmen
Zu dieser Unternehmensgruppe gehören die Tankstelle Leikermoser Esso an der Berchtesgadener Straße nahe der Gemeindegrenzen Anif - Grödig, die Tankstellen LM Energy, die Firma Vita Holz für Pellets und Briketts, die Leikermoser Beteiligungs GmbH und die LM Tankstellen Liegenschafts GmbH.
Besitzer ist Franz Leikermoser junior. Das Hotel Hubertushof Anif gehört nicht zu dieser Unternehmensgruppe, wohl aber einem Mitglied der Familie Leikermoser.
Daten
Insgesamt beschäftigt Leikermoser an mehreren Standorten in ganz Österreich rund 110 Personen, in Anif alleine 45.
"Tankstellen-Krieg"
Markus Friesacher, bekannt für seine Billig-Tankstellen, möchte insgesamt 27 Tankstellen bei Hofer-Märkten in ganz Österreich errichten. Nun befindet sich etwa 200 Meter entfernt von der Tankstelle Leikermoser Esso in Anif ein Hofer-Markt. Für diesen Standort hat Markus Friesacher bei der Gemeinde Anif im Bereich dieses Hofer-Markts für die Errichtung einer Tankstelle angesucht.
Dies stößt aber Franz Leikermoser sauer auf. Er verweist darauf, dass sich die Gemeinde Anif bisher immer dafür eingesetzt hat, dass die Parkflächen von Supermärkten (Anm.: Maximarkt Anif, Lidl Anif, Hofer Anif und Vögele Anif) nicht verbaut werden dürfen. Diese Bebauungsbeschränkung hatte die ÖVP Anif noch unter der Führung von Dr. Krüger im Jahr 2008 beschlossen. Im Gegenzug dafür erhielten Hofer und Lidl die Genehmigung, ihre Verkaufsflächen auf maximal 500 Quadratmeter zu erweitern. Diese Verkaufsflächenbeschränkung geht ebenfalls auf eine frühere Entscheidung der ÖVP Anif zurück, um die Kleinbetriebe im Gemeindegebiet zu schützen. Dr. Krüger, befragt zu diesem Umstand, erklärte aber, dass das Ansuchen Friesachers sich auf ein Grundstück bezieht, dass nicht Parkplatzfläche ist, sondern als Betriebsstättengrund ausgewiesen sei. Somit muss die Gemeinde unter dem Langzeitbürgermeister Hans Krüger (Unabhängige Liste Hans Krüger) hier einer Bebauung zustimmen.
Franz Leikermoser droht im Falle einer positiven Erledigung des Ansuchens von Friesacher mit der Abwanderung seiner Firmenzentrale von Anif nach Wals. Was den Bürgermeister von Anif in den Salzburger Nachrichten zu der Aussage bewegte, wenn Leikermoser nicht einmal zwei Zapfsäulen von einem Konkurrenten verkrafte, könne es nicht gut um ihn bestellt sein. Leikermoser wiederum kontert mit dem Hinweis, dass Krüger seine Ausbaupläne hinsichtlich Erweiterung seines Firmenstandorts nicht einmal angeschaut hat. Dazu erklärte Dr. Krüger, er hätte sich mit Leikermoser und dem Architekten gemeinsam das Projekt angesehen.
Leikermoser möchte die Tankstelle an seinem Firmenhauptsitz in Neu Anif umbauen und erweitern, um die derzeit in Wals ausgelagerten Abteilungen zentral am Standort Neu Anif zu bündeln. In diesem Zusammenhang hätte er auch das Gebäude, in dem sich die Bezirksleitstation der Polizei befindet, umgebaut und modernisiert. Beide Projekte scheinen aber bereits in der Planungsphase auf Ablehnung seitens der Gemeinde Anif zu stoßen. Krüger erklärte dazu, dass die Baumasse des Leikermoser-Projekts an der Bundesstraße viel zu groß wäre. In diesem Fall ginge es um eine Überschreitung der in der Gemeinde vorgegebenen Bebauungsdichte in einer der drei Parzellen in Neu Anif. Leikermoser würde aber im Gegenzug auf die aus früheren Zeiten noch genehmigte höhere Bebauungsdichte einer dieser drei Parzellen verzichten und das dort befindliche ehemalige Gebäude der Polizei abreißen.
Die Drohung der Absiedelung sieht Bürgermeister Dr. Krüger gelassen. Er meint, diese sei von Leikermoser sowieso schon beschlossene Sache. Leikermoser hat in Wals seinen bisherigen Standort durch Ankauf des Gebrauchtwagenplatzes von Renault Brötzner von 3.000 auf 5.500 Quadratmeter vergrößert. Der Walser Bürgermeister Ludwig Bieringer (ÖVP) werde Leikermoser mit offenen Armen empfangen.
Abstimmung im Gemeinderat
Die Entscheidung fiel am 17. März 2011 in einer Gemeinderatssitzung 11:9 Stimmen für die Erteilung der Baubewilligung für die Diskonttankstellen von Friesacher. Leikermoser kündigte daraufhin an, in den nächsten mit der Übersiedelung seiner Firmenzentrale nach Wals zu beginnen[1].
Hintergründe
Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Jedoch deutet manches auf "ein politisches Revanchefoul" des Anifer Bürgermeisters Dr. Krüger hin. Leikermoser wirft diesem auch persönliche Eitelkeit vor.
Zur Erinnerung: 2008 kam es in Anif zur Spaltung der ÖVP Anif aufgrund nicht ganz geklärter Umstände, weshalb Dr. Krüger von dem bereits beschlossenen Projekt Neubau Seniorenwohnhaus Anif plötzlich Abstand nahm und das Generationendorf Lasseregg daraus machte. Bei der Bürgermeisterwahl im März 2009 gewann Krüger mit seiner neu gegründeten Unabhängigen Liste Hans Krüger mit absoluter Mehrheit und regiert seither im Alleingang das Ortsgeschehen. In einer Bürgerbefragung unterlag im November 2009 dann die ÖVP Anif in der Frage, ob Umbau oder Neubau des Seniorenheims Anif.
Franz Leikermoser ist aber ÖVP-Funktionär.
Pikantes Detail am Rande. Im Februar 2011 haben ehemalige Größen der ÖVP Anif, Michael Friesacher von den Friesacher Betrieben, Dipl.-Ing. Bernd Zeller und Franz Leikermoser eine Ehrung als ehemalige Gemeinderäte bzw. Gemeindevertreter durch Krüger abgewiesen. Was dieser wiederum in der Gemeindeaussendung den Bürgern beim Artikel über die Ehrungen nicht mitteilte.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 15. März 2011
- Gespräch Benutzer:Peter Krackowizer mit Franz Leikermoser und Dr. Krüger, 15. März 2011
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 18. März 2011