Grödig
Marktgemeindebild | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung (SL) |
Fläche: | 23,09 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 43' N, 13° 1' O |
Höhe: | 446 m ü. A. |
Einwohner: | 7 432 (1. Jänner 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 322 Einwohner pro km² |
Postleitzahl: | 5082 |
Vorwahl: | 06246 |
Gemeindekennziffer: | 50314 |
Gemeindeamt: | Dr. Richard Hartmann Straße 1 5082 Grödig |
Offizielle Website: | www.groedig.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Richard Hemetsberger (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 25 Mitglieder: 15 ÖVP, 7 SPÖ, 1 FPÖ, 2 GABL |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 705 |
1880 | 903 |
1890 | 1 167 |
1900 | 1 406 |
1910 | 1 763 |
1923 | 2 038 |
1934 | 2 066 |
1939 | 2 411 |
1951 | 3 052 |
1961 | 3 357 |
1971 | 4 591 |
1981 | 5 426 |
1991 | 6 071 |
2001 | 6 638 |
2011 | 6 986 |
2020 | 7 391 |


Grödig ist eine Marktgemeinde im Flachgau am Fuße des Untersbergstocks.
Geografie
Geografische Lage
Grödig liegt im Südwesten des Flachgaus an der Grenze zu Deutschland (Bayern, Berchtesgadener Land). An der südlichen Gemeindegrenze erheben sich die Berchtesgadener Alpen mit dem Untersbergstock. Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet und gleichzeitig auf Salzburger Gebiet ist der Salzburger Hochthron (1 853 m ü. A.).
Im Südosten fließt die Königsseeache als Grenzfluss zunächst zwischen Bayern und Österreich, dann zwischen dem Flachgau und Tennengau. Der südlichste Zipfel des Marktgemeindegebiets umfasst den Bereich, in dem der Almkanal von der Königsseeache abgeleitet wird. Der Almkanal fließt von Süden nach Norden durch das Zentrum des Markts fließt.[2]
Im Nordoten verläuft die Tauernautobahn zunächst durch das Marktgemeindegebiet, dann entlang der Gemeindegrenze, im Osten die Berchtesgadener Straße (B 160), sowie in Ostwestrichtung die Glanegger Landesstraße (L 237).
Auf das Geiereck im Untersbergstock führt die Untersbergbahn.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Marktgemeindegebiet hat eine Ostwestausdehnung von etwa sechs Kilometern, eine Nordsüdausdehnung von etwa fünf Kilometern. Etwa zwei Drittel umfasst der Untersbergstock.
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde umfasst die zwei Katastralgemeinden Glanegg und Grödig und gliedert sich in die folgenden Ortschaften:
- Eichet 285
- Glanegg (mit Ortsteil Fürstenbrunn) 2 213
- Grödig 3 800
- St. Leonhard (mit Ortsteil Drachenloch) 1 093
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[3]
Nachbargemeinden
Im Süden grenzt Hallein mit Taxach-Gartenau an die Marktgemeinde, im Osten Anif, im Nordwesten Großgmain und im Norden die Stadt Salzburg.
Religionen
Neben der Pfarrkirche Mariae Verkündigung gibt es in der Ortschaft St. Leonhard die Wallfahrtskirche St. Leonhard und in der Ortschaft Fürstenbrunn das Kirchenzentrum St. Rupert, außerdem eine Moscheegemeinde.
Geschichte
Grödig erweist sich als romanisch. Der urkundliche Erstbeleg Crethica (8. Jahrhundert) erinnert an ein alpenromanisches Wort (Friaulisch 'cret) mit der Bedeutung "Fels, Felsspalte eines Berges", eine Benennung, die den Untersbergstock im Auge hatte. Diese Ansicht stützt sich auf die Bedeutung von vlat. crepitare, "platzen, rissig werden", und seine rückläufige Ableitung crepita > cretta, "Riss, Spalte". Andere, auch keltische Deutungen sind weniger stringent (schlüssig).
Vom 14. Jahrhundert bis 1805 gehörte Grödig zum Pfleggericht Glanegg.
1850 umfasste die politische Gemeinde Grödig in der Zeit, als Salzburg Kronland war, folgendes Gebiet: Anif, Eichet, Glanegg, Grödig-Ort, Hellbrunn, St. Leonhard und Niederalm.
Mit dem Gesetz betreffend die Auseinanderlegung der Ortsgemeinde Grödig im Bezirke Salzburg in die Ortsgemeinden Anif und Grödig vom 17. Juli 1894 wurde die Gemeinde Anif mit den Ortschaften Anif, Hellbrunn und Niederalm von der Ortsgemeinde Grödig abgetrennt und ist seither eine eigenständige Gemeinde.[4]
Während des Ersten Weltkriegs befand sich auf dem Gemeindegebiet das k.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig.
Am 17. November 1944 starben 65 Menschen bei einem Bombenangriff auf die Flachgauer Marktgemeinde Grödig.[5]
Mit der "55. Kundmachung der Salzburger Landesregierung vom 5. Februar 1968 über die Erklärung der Gemeinde Grödig, politischer Bezirk Salzburg-Umgebung, zum Markt"[6] wurde die Gemeinde Grödig zum 9. Juli 1968 zum Marktgemeinde erhoben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Aussichtspunkte
Bauwerke
- Denkmalgeschützte Objekte in Grödig
- Kapellen und Kirchen in Grödig
- Kleindenkmäler und Kunstwerke in Grödig
Museen
- Radiomuseum Grödig: Im Radiomuseum Grödig ist das älteste in Salzburg gebaute Radio zu sehen und zu hören. Es ist Baujahr 1928. Erzeugt wurde es von der Firma Morawetz. Wer weiß etwas über diese damals kleine Radiowerkstatt? Vermutlicher Standort war Ende Linzer Gasse. Hinweise bitte an das Radiomuseum, Kustos H. M. Walchhofer.
- Untersbergmuseum: Das Untersberg Museum im Ortsteil Fürstenbrunn zeigt die komplette Geschichte des mystischen Untersberg mit allen Legenden und Sagen, Nutzen für die Bevölkerung und anderen wieder.
Musik
Theater
- Grödiger Bauerntheater
Sport
Motorsport
1968 gab es ein Motorradstraßenrennen: Start und Ziel waren auf der Berchtesgadener Straße. Dann führte die Strecke bis zur Kreuzung in St. Leonhard, dort den Almkanal entlang zur Feuerwehr und beim Postamt wieder hinaus zur Ampel. Der bekannte internationale Motorradrennfahrer Rudolf Weiß nahm in seiner Jugend an diesem Rennen teil. Rudolf Weiß lebt in St. Leonhard.
Interessant ist ein Blick in den Nationalen Sportkalender 1947 der OSK Wien. Darin stand ursprünglich 22. VI. Strassenrundrennen Salzburg (Rundstrecke Anif - St. Leonhard - Niederalm - Anif). Letztlich wurde daraus am 6. Juli das Autobahnrennen in der Stadt Salzburg-Liefering, das ab 1951 als 1. Mai Rennen legendär wurde.[7]
Fußball
Der 1948 von donauschwäbischen Flüchtlingen aus dem Lager Niederalm ins Leben gerufene SV Grödig hat mit Sanel Kuljic nicht nur einen Nationalspieler hervorgebracht, sondern 2013 auch einen Wettskandal im Fußball. Der Klub spielte in den Saisonen 2013/14 bis 2015/16 in der Bundesliga, der höchsten österreichischen Spielklasse. Die Spielstätte, die Untersbergarena, wurde bereits ab 2008 zu einem für den Profifußball tauglichen Stadion ausgebaut. Der Bundesliga-Aufstieg brachte weitere Maßnahmen wie zusätzliche Tribünen, ein VIP-Zelt und eine neue Zufahrt, mit sich.
Vereine
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Marktgemeinde gibt es den einzigen österreichischen Kaviarproduzenten Walter Grüll mit seinem Unternehmen Grüll Fischspezialitäten und Bistro.
Verkehr
Ansässige Unternehmen
- Firma Mirabell, sie erzeugt Mozart-Kugeln
- Grundfos Pumpen Vertrieb GesmbH
- Grüll Fischspezialitäten
- Tischlerei Erich Seelenbacher
- Gabriele Wintersteller mit Hundekram
- enros hoods - Pudelhauben von Sonja Bamberger und Robert Enhuber
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
- Bergrettung Grödig
- Freiwillige Feuerwehr Grödig
- Freiwillige Feuerwehr Grödig Löschzug Fürstenbrunn-Glanegg
Bildung
- Volksschule Grödig
- Volksschule Fürstenbrunn
- Neue Mittelschule Grödig
- Evangelisches Oberstufenrealgymnasium
- Musikum Grödig
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Marktgemeinde Grödig
Haushaltsbudget
Der Artikel Haushaltsbudget der Gemeinde Grödig soll Daten über die Haushaltsbudgets der Gemeinde über Jahre, soweit bekannt, sammeln.
Auszeichnungen der Marktgemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Marktgemeinde Grödig
Ehrenbecher der Marktgemeinde Grödig
- Hauptartikel Ehrenbecher der Marktgemeinde Grödig
Wappen
Am 14. August 1967 wurde der Gemeinde Grödig durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
Rot über Silber geteilt, darin oben ein vorwärtsgekehrter silberner (weißmarmorner) wasserspeiender Löwenkopf; der Schwall ergießt sich in fünf blauen Strahlen in das untere Schildfeld.
Der Löwenkopf weist auf das Marmorvorkommen, die fünf Wasserstrahlen versinnbildlichen die Untersberger Quellen und zugleich die fünf Ortschaften der Gemeinde.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Marktgemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Marktgemeinde Grödig
Bildergalerie
Almkanal in Grödig-Eichet
weitere Bilder
Grödig – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
Quellen
- Homepage der Marktgemeinde
- Salzburg Stadtteilnamen
- Salzburger Nachrichten
- www.groedig.gv.at, 2018: 50 Jahre Markterhebung Grödig
- Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer
- Dopsch, Heinz; Ewald Hiebl (Hrsg.): Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif, Gemeinde Anif, 2003
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, aktualisiert am 28. Juni 2022
- ↑ siehe /www.openstreetmap.org
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Gesetze und Verordnungen für das Herzogthum Salzburg vom 1. August 1894, Stück XXII, Nr. 25..
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 27. November 1944, Seite 3
- ↑ LGBl. vom 8. Juli 1968, 55. Kundmachung der Salzburger Landesregierung.
- ↑ Quelle Archiv Krackowizer
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