Mathias Limpl
Mathias Limpl (* 17. Februar 1752 in Vordernberg, Kärnten[1]; † 15. August 1801 in St. Johann am Tauern, Steiermark) war einer der letzten windischen Säumer in Mittersill und Gastwirt.
Einleitung
Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung des Artikels "Mathias Limpl - ein Windischer Säumer in Mittersill" von Hannes Wartbichler aus Mittersill.[2]
Leben
Matthias Limpl wurde als sechstes Kind des Jakobus Limpl und dessen zweiter Frau Gertrudis in Vorderberg geboren. Als genauer Geburtsort wird als Beisatz beim Vater die Muchouz-Keusche in Vorderberg mit der damaligen Hausnummer 47 genannt.[3]
Limpl verdingte sich als Säumer und heiratete 1795 in eine Wirtshausfamilie in Mittersill ein um dort sesshaft zu werden.[4] Er verehelichte sich mit Emerentia Schwarzenbacher,[5] mit der er ein im Jahr 1793 geborenes voreheliches Kind hatte. Die Taufpaten des Mädchens waren die Frau des bürgerlichen Chirurgen Birnbacher, Euphrosina Egger, und der Säumer Matthias Hörwein (Högwein).[6]
Wohnort der Familie war das Brambergerhaus auch als "Haus in der Lacke" bezeichnet. Der Name 'in der Lacke' rührte daher, dass das Haus bei den regelmäßigen Überschwemmungen immer unter Wasser stand, weil es an einem offenen Abzugsgraben an einer tiefen Stelle des Marktes errichtet war. Mit dem Haus war eine Gerechtssame (Gewerbeberechtigung) zum Ausschank verbunden. Das Wirtshaus hatte wie aus dem Verlassenschafts-Inventar hervorgeht zwei Tische.
Limpl war auch weiter im Salz- und Weinhandel tätig und verstarb in Ausübung seines Berufes am 15. August 1801 in St. Johann am Tauern. Todesursache war der "kalte Brand" - vermutlich in Folge einer nicht verheilten Verletzung.
Die nunmehrige Witwe Emmerenz Schwarzenbacher zog zu ihrer Schwester Anna verehelichte Grießenauer, die Wirtin in Bramberg war. Dort gründete sie ein neue Familie und bekam 1803 eine illegitime Tochter mit dem Mittersiller Tischlermeister Joannes Blaikner.[7]
Literatur
- Hannes Wartbichler, Mathias Limpl - ein Windischer Säumer in Mittersill, in: Martin Knoll u. a., Hg., Reise in den Pinzgau.Eine Kulturgeschichte zwischen Saumhandel und Urlaubsdestination, 167-179.
Quellen
- ↑ Pfarre St. Stefan im Gailtal, Taufbuch II, 285.
- ↑ Hannes Wartbichler, Mathias Limpl - ein Windischer Säumer in Mittersill, in: Martin Knoll u. a., Hg., Reise in den Pinzgau. Eine Kulturgeschichte zwischen Saumhandel und Urlaubsdestination, 167–179.
- ↑ Pfarre St. Stefan im Gailtal, Taufbuch II, 285.
- ↑ Herbert Klein, Der Saumhandel über die Tauern, in: Beiträge zur Siedlungs-, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte von Salzburg. Festschrift zum 65. Geburtstag von Herbert Klein (MGSL Erg.-Bd. 5), Salzburg 1965, 427-503, hier: 446.
- ↑ Pfarrarchiv Mittersill, Trauungsbuch III, 325.
- ↑ Pfarrarchiv Mittersill, Taufbuch III, 566.
- ↑ Pfarre Bramberg, Taufbuch IV, 422.