Wein

Aus SALZBURGWIKI
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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt die Weinrebe. Über die Geschichte in Stadt und Land Salzburg Weinbau in Salzburg
Rosetrauben
Grüne Veltliner Traube
Herbstlich verfärbte Weinkulturlandschaft bei Retz in Niederösterreich.

Die Weinrebe (Vitis vinifera) gehört zu den ältesten und anpassungsfähigsten Obstpflanzen der Erde.

Allgemeines

Die ältesten Hinweise auf gekelterten Wein finden sich aus der Zeit um 6 000 vor Christus. Forscher fanden in Georgien im Kaukasus östlich vom Schwarzen Meer Scherben von Tonkrügen, die mit Traubenreliefs verziert waren. Auch von den Ägyptern weiß man, dass sie bereits Wein kelterten. Und natürlich auch von den Römern. Wobei man wissen muss, dass der Wein vor Jahrhunderten nicht vergleichbar ist mit jenem Wein, der heute gekeltert wird. Er war wesentlich saurer und nicht so lagerfähig wie heute. Weiters sollte man bedenken, dass sich im Laufe der Zeit auch die Klimaverhältnisse im europäischen Raum ständig und teilweise stark veränderten. Wenn also heute die Rede von Weinbau in bestimmten Gebieten ist, die heute als zu kalt für den Weinbau gelten, so kann dies früher durchaus anders gewesen sein.

Wesentlichen Einfluss nahm bereits Kaiser Karl der Große (* 747; † 814), der den Weinbau reformierte. In seinen Capitulari de villis gab er Anleitungen für den Anbau von Reben, verordnete eine Klassifizierung der Reben und erließ Normen für Weinschenken. Bis ins Spätmittelalter war der Weinanbau und das Keltern meist den Klöstern vorbehalten. Erst dann begann sich auch der Adel mit der Produktion von Wein stärker zu beschäftigen.

Wein war auch das wichtigste Handelsgut, das im Zuge des Saumhandels von Süden nach Norden - beispielsweise über den Felber Tauern, wo noch heute der Weinbichl namentlich daran erinnert - transportiert wurde.

Weinbau in Salzburg

Hauptartikel Weinbau in Salzburg

In der Stadt Salzburg am Rainberg und am Bürglstein gab es vor Jahrhunderten Weingärten. 2008 begann man wieder mit dem Weinbau unterhalb der Richterhöhe auf dem Mönchsberg, der von den Salzburger Pfadfinder ins Leben gerufen wurde (ca. 500 Flaschen jährlich, die um je € 40,-- verkauft werden[1]). Im Gebiet des Bauernhofes Weingarten nordwestlich der Salzburger Stadtteilsiedlung Sam wurde früher Wein angebaut. Auch an der Südseite des Heuberges in Gnigl wurde im 19. Jahrhundert Weinbau betrieben. Davon stammt auch die Bezeichnung der Weingartenstraße in diese Salzburger Stadtteil.

Zu gleicher Zeit wurden von Schülern der Privathauptschule Michaelbeuern der Benediktinerabtei Michaelbeuern knapp 1 000 Rebstöcke unweit der Abtei auf der sogenannten Alm angepflanzt.

2001 begann Marianne Witzko in Großgmain auf 470 m ü. A. an den Nordosthängen des Untersbergstocks auf ihrem Reiterhaindlhof Reben anzupflanzen. Sie setzte 3 000 Rebstöcke, 2002 kamen weitere 1 000 dazu. Bio-Wein gibt es seit 2022 am Wolfgangsee, der aus einer Lage im Garten des Hotels Hollweger in St. Gilgen kommt.

Zitate um den Wein

Gar heilsam ist der rote Wein an den Vormittagen.
Ein mittägliches Trünklein nicht minder stärkt den Magen.
Vor Nachts wirkt er besonders gut, auch in der Nacht nicht schaden tut.
Gesegnet sei das Land, das dich hervorbrachte.
Gesegnet sei die Frau, die dich schickte.
Gesegnet auch ich, der ich dich trinke.

Zitat aus einem Brief von Papst Benedikt XIV. (* 1675; † 1758) an Königin[2] Maria Theresia von Österreich, mit dem er sich für eine Sendung Tokaier Wein bedankte.

Werbegags

Immer wieder kann man lesen, dass Gemeinden sich "ihren" Wein anbauen lassen, aber natürlich immer nur in einer echten Weingegend. So hatte sich die Tourismusregion Saalfelden - Leogang 2011 von Toni Hartl aus Purbach am Neusiedlersee im Burgenland einen "Saalfelden-Leogang-Wein" kreieren lassen. Er wurde in ausgewählten Betrieben in der Region ausgeschenkt. Beschreibung dieses Weines: "Er ist in der Nase intensiv, verströmt den Duft nach frischen Kirschen und Weichseln. Am Gaumen ist er fein würzig unterlegt, schmeckt nach Herzkirschen und zart nach Lakrize, die Tannine sind fein ausgeprägt."

Weinlesefeste

Weinlesefeste erfreuen sich im Salzburger Land steigender Beliebtheit. Im Herbst 2011 warben etliche Gemeinden, darunter auch eine aus dem Lungau mit ihrem "Weinlesefest 2011". Schon in den 1980er-Jahren veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Hallein in der Salzberghalle ein Weinlesefest.[3] Anzumerken für nicht Ortskundige: Abgesehen von oben erwähnten beiden kleinen Weingärten ist Salzburg natürlich kein Weinland.

Winzermärkte, Weinmärkte und Weinfest

In den 2010er-Jahren wurden Weinfeste in Stadt und Land populär. So gibt es mehrmals im Jahr auf dem Mirabellplatz in der Stadt Salzburg einen Winzermarkt, zu dem Winzer aus ganz Österreich kommen.[4] In Neumarkt am Wallersee findet seit Jahren (Stand 2024) im Juni ein "Weinfest" entlang der Hauptstraße statt.[5] In Hallein findet alljährlich ein Weinmarkt statt.[6].

Weblink

  • riedenkarten.at, Weinrieden in Salzburg auf dem digitalen Weinatlas von 5 000 österreichischen Rieden

Quellen

Einzelnachweise

  1. riedenkarten.at
  2. Maria Theresia wurde nie zur Kaiserin gekrönt, siehe www.geschichtewiki.wien.gv.at
    • Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Peter Krackowizer, der zumindest eines dieser Weinlesefeste in den 1980er-Jahren besucht hatte, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind
  3. www.stadt-salzburg.at, abgefragt 1. Juli 2024, Daten Winzermärkte 2024
  4. www.meinbezirk.at, Bezirksblätter, Ausgabe vom 22. Mai 2024
  5. www.hallein.com, Weinmarkt 2024, abgefragt am 1. Juli 2024