Pavo Filipović

Pater Pavo Filipović OFM (* 18. Juni 1981 in Brčko, Bosnien-Herzegowina) ist Priester des Franziskanerordens sowie Pfarrprovisor der Lungauer Pfarre Mariapfarr.

Leben

Pavo Filipović ist ein Sohn bosnischkroatischer Eltern. Seine Kindheit war von den Ereignissen des jugoslawischen Bürgerkrieges geprägt. Mit neun Jahren floh seine Mutter mit den Kindern nach Deutschland zu seinem Onkel, während der Vater an der Front stand.

Die Anfangszeit in Deutschland war für Filipović eine große Herausforderung. Alles war neu: "die unbekannte Sprache, die unbekannten Menschen und die unbekannte Mentalität. Alles Vertraute war plötzlich weg, deshalb wurde ich in dieser Zeit sehr nachdenklich." Diese Phase brachte Pavo dazu, sich intensiver mit seinem persönlichen Glauben auseinanderzusetzen. So fand er in dieser schwierigen und schmerzvollen Zeit inneren Halt.

Pavo Filipović wurde, nachdem er in den Pfarreien Tuzla und Vitez sein Diakonpraktikum absolviert hatte, am 29. Juni 2008 vom bosnischen Erzbischof und Metropoliten Vinko Puljić in der Herz-Jesu-Kathedrale zu Sarajevo zum Priester geweiht.

Zu den Positionen, die Pater Filipović in den Folgejahren in Deutschland bekleidete, zählte von 2015 bis 2020 die des Leiters der Kroatisch-katholischen Mission Aachen.

Schließlich fand der kroatische Ordensmann seinen Platz im Lungau, und zwar zunächst mit 1. Dezember 2022 als Priesterlicher Mitarbeiter der Pfarren Mauterndorf und Tweng. Zu Beginn war es hier für ihn nicht einfach: "Es gab einsame Stunden. Wieder eine unbekannte Gegend mit fremden Leuten." Doch sehr schnell entwickelte sich ein schönes Miteinander: "Ich habe mich dank der herzlichen und hilfsbereiten Lungauer - im speziellen der Mauterndorferinnen und Mauterndorfer - sehr schnell wohl gefühlt."

Mit 1. September wurde "Pater Paul" zum Pfarrprovisor von Mariapfarr ernannt. Obwohl schweren Herzens seine bisherige Gemeinschaft verließ, sah er der Zukunft in Mariapfarr freudig und motiviert entgegen.

Pater Paul lebt das franziskanische Charisma, das unkompliziert, einfach und volksnah ist. Ihm ist aufgefallen, dass speziell im Alpenland der Zugang zum Glauben und zur Kirche oft durch Sitten, Bräuche und Vereine geprägt ist − "was grundsätzlich gut ist. Aber was würde passieren, wenn es diese Elemente nicht gäbe? Aus diesem Grund sind der persönliche Glaube und die Verbindung jedes Einzelnen zu Gott sehr wichtig. Bedeutend ist, dass der Glaube tief in der persönlichen Überzeugung verankert ist. So kann er unabhängig von äußeren Einflüssen bestehen." Pater Pauls Motto, inspiriert vom heiligen Franz von Assisi, lautet "Pace e bene", was so viel bedeutet wie "Frieden und Gutes". Er appelliert an die Menschen: "Seid nicht neidisch, egoistisch oder hasserfüllt, sondern fördert die Friedenskultur − denn im Frieden gedeiht das Miteinander, der Wohlstand und er fördert alles Gute!"

Quellen

Zeitfolge
Vorgänger

Bernhard Rohrmoser

Pfarrprovisor von Mariapfarr
seit 2023
Nachfolger