Rupert Sinnhuber

Stolperstein für Rupert Sinnhuber.

Rupert Sinnhuber (* 8. Juni 1916 in Neufahrn, damals Gemeinde Köstendorf; † 1945 in Jugoslawien im Teil des heutigen Sloweniens) war ein aus Salzburg stammendes Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Er war das jüngste von vier Kindern von Rosa und Rupert Sinnhuber, Bauersleute in Köstendorf-Neufahrn. Rupert arbeitete seit Mitte der 1930er-Jahre als landwirtschaftlicher Arbeiter und Mechaniker in der Stadt Salzburg in Schallmoos und wohnte im Haus Lagerhausstraße 2 (heute Louise-Piёch-Straße (Stadt Salzburg)).

In der NS-Zeit stand auf seiner Polizeimeldekarte »Pol. Liste«, das heißt Polizei Liste, ein von der Gestapo geführtes Verzeichnis mit politisch verdächtigen Personen oder Regimegegnern. Es ist jedoch nicht nachweisbar, dass er aus politischen Gründen verfolgt wurde, da er offensichtlich kein Mitglied einer verbotenen Partei und Widerstandsgruppe war.

Im Dezember 1938 wurde er in Salzburg zur Deutschen Wehrmacht einberufen und zum Kraftrad- oder Motorradmelder ausgebildet. Im Frühjahr 1941 wurde er Besatzungssoldat in Jugoslawien. Er diente in der Radfahr-Ersatz-Kompanie Nr. 402, somit in der Zone, in der jugoslawische Partisanen bekämpft wurden.

Am 25. Juni 1942 wurde er 26-jährig mit der 21-jährigen Gerda Erna Behlert im Standesamt Salzburg getraut. Sein weiteres Leben ist nicht vollständig dokumentiert. Fest steht, dass er im Jahr 1950 auf Beschluss des Landesgerichts Salzburg mit 30. September 1944 für tot erklärt wurde, was aber nicht stimmen kann, da er als Angehöriger des am 24. November 1944 im slowenischen Ort Tribuče (Tributsch) aufgestellten 1. Österreichischen Freiheitsbataillons aufscheint. Für die Aufnahme verfasste Sinnhuber einen mit 3. Dezember 1944 datierten Lebenslauf, worin es heißt, er habe sich nach einem Lazarettaufenthalt entschlossen, am 5. September zu den Partisanen überzugehen. Es kann angenommen werden, dass er 28-jährig zwischen Jänner und April 1945 in Slowenien zu Tode kam.

Seine Frau brachte am 25. Jänner 1945 die Tochter Christa zur Welt. Beide überlebten den Krieg. Am 26. September 2018 wurde vor dem Haus Louise-Piёch-Straße 2 ein Stolperstein zu seinem Gedächtnis verlegt.

Quelle