Schwarzbachhöhle

Gollinger Wasserfall Forschungsprojekt 2001.

Die Schwarzbachhöhle ist eine besonders geschützte Höhle im Tennengau am östlichen Abhangs des Göllstocks.

Beschreibung

Die Schwarzbachhöhle befindet sich an der Ostflanke des Göllstocks westlich der Wallfahrtskirche St. Nikolaus in der Ortschaft Torren in Nordwesten der Marktgemeinde Golling an der Salzach unmittelbar neben der Grenze zur Marktgemeinde Kuchl.

Die Eingangshöhe des Hohlraums liegt bei 580 Meter Seehöhe, etwa 120 Meter über dem Niveau des Salzachtals. Das aus der Höhle fließende Wasser speist den darunterliegenden Gollinger Wasserfall, der auch Schwarzbachfall genannt wird.

Die Wassertemperatur liegt ganzjährig bei 5–6 Grad Celsius. Die Quellschüttung schwankt enorm, im Winter versiegt sie, oft kommen nur 20–30 l/s aus tiefer gelegenen Nebenaustritten. Bei Hochwasserlagen können auch 15.000–20.000 l/s, die tausendfache Menge, austreten.[1] Die Messreihe 1999–2011 ergab einen Mittelwert von 1261 l/s.[2]

Geschichte

Im Jahre 1954 vermutete man hinter dem vom Wasser überfluteten Bereich der Schwarzbachhöhle trockene Hohlräume zu finden. So versuchte man das Wasser abzupumpen und so den Wasserspiegel zu senken um dorthin vordringen zu können. Doch der Versuch blieb erfolglos. 1961/62 drangen Höhlentaucher in die vollständig mit Wasser gefüllte Höhle vor, konnten aber keinen entscheidenden Geländegewinn erzielen. 1973 unternahm der deutsche Höhlentaucher Jochen Hasenmayer einen gefährlichen Alleintauchgang und stieß dabei 170 Meter in die Höhle vor. Er erreichte dabei eine Tiefe von 50 Metern.

Die Volksmeinung, das Wasser stamme aus dem Königssee, der sich auf der anderen Seite des Göllstocks befindet, ist nicht nur vom geologischen Gesichtspunkt her gesehen Unsinn, sondern wurde auch durch Färbeversuche als falsch bewiesen.<ef>ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 14. Dezember 1943, Seite 4</ref>[3]

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Huemer: Der Gollinger Wasserfall. 2005, Kapitel 2, Karsthydrologische Beschreibung, S. 38 f.
  2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. Q35 (info.bmlrt.gv.at, PDF; 12,9 MB)
  3. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 15. Juni 1996, Lokalteil Seite 8