Stadtviertel Gstätten
Das Stadtviertel Gstätten war im frühen 17. Jahrhundert eine Bezeichnung für ein eigenes Stadtviertel der Salzburger Altstadt vor der mittelalterlichen Stadtmauer und dem Gstättentor. In der Regel gehörte diese Gstätten aber - zumindest seit der Lodronschen Stadtbefestigung - mit zum großen Getreidegassenviertel.
Beschreibung
Es handelt sich dabei etwa um den Raum der nördlichen Hälfte der heutigen Griesgasse bis zum Anton-Neumayr-Platz, zur Gstättengasse und zum Klausentor.
Name
Es ist sprachlich richtig, den Begriff Stadtviertel Gstätten (1608) zu verwenden. Der Name Gstättenviertel ist dagegen in der historischen Literatur weitgehend unüblich und unbekannt. Niemand würde in Salzburg z. B. vom Müllnviertel oder vom Nonntalviertel sprechen. Gebräuchlicher war wegen der geringen Größe auch der Name "In der Gstätten".
Die Gstätten war bis zur Einbeziehung in die Lodronsche Stadtmauer eine typische, wenn auch sehr kleine Vorstadt. Er gehörte aber, ähnlich wie Mülln, stets zum Weichbild der Stadt. Es galt damit hier das strengere Stadtrecht und galt somit in der frühen Neuzeit teilweise als eigenes Viertel. Die Aufteilung der Stadt in verschiedene Vierteln blieb aber wandelbar. So wurden gemäß einer Publikation von 1523 die Tragasse mit der Gstätten und mit Mülln zusammen als ein Viertel zusammengefasst.
Quellen
- Franz Valentin Zillner: Die Geschichte der Stadt Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, 1885, Band 1, Kapitel "Stadtviertel, Straßen und Plätze"
- Österreichischer Städteatlas Salzburg, Wachstumsphasenkarte mit Legende
- → Österreichischer Städteatlas Salzburg → bezüglich Aktualität siehe Diskussion:Österreichischer Städteatlas Salzburg