Griesgasse
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Griesgasse | |
Länge: | ca. 340 m |
Startpunkt: | Staatsbrücke |
Endpunkt: | Anton-Neumayr-Platz |
Karte: | Googlemaps |
Die Griesgasse ist eine Straße in der Altstadt von der Stadt Salzburg.
Verlauf
Die Griesgasse ist etwa 340 Meter lang.
Die Griesgasse führt vom der Staatsbrücke, über den Ferdinand-Hanusch-Platz zum Anton-Neumayr-Platz, wo auch die Einmündung der Münzgasse vom Griesgassen-Durchbruch her erfolgt. Heute ist die Griesgasse, zum Unterschied zu früher, in zwei Teile aufgeteilt: Teil eins verläuft von der Staatsbrücke bis zu Haus Nr. 15, wo der Ferdinand-Hanusch-Platz beginnt. Ab der Mitte des Gebäudes Griesgasse Nr. 19 heißt sie wieder Griesgasse bis zu ihrem Ende am Anton-Neumayr-Platz.[1]
Die Verkehrsführung von den Hausnummern Haus Nr. 1 bis Nr. 17 (von der Staatsbrücke zum Ferdinand-Hanusch-Platz) erfolgt in beide Richtungen, von Haus Nr. 19 bis 33 ist der Verkehr reglementiert und fließt als Einbahn gegenläufig der Nummerierung.
Name
Der Name ist abgeleitet von dem feinen Sand ('Gries'), den die Salzach früher in diesem Teil der Stadt angeschwemmte. Gries bedeutet Schwemmland, dass vom einem Gewässer angeschwemmt wurde oder auch wieder fortgetragen werden kann.
Geschichte
Der nördliche Teil außerhalb der zweiten Stadtmauer und der Salzach, "Am Gries" genannt, bot früher Platz für Viehweiden und Gärten. Die Stadtmauer lag zwischen den Häusern an der rechten Seite der Getreidegasse und der Griesgasse.
Unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich begann die Verbauung "am Gries". Sein Wappen ist am Löchlbogen zu sehen, der zum Hagenauer Platz und in die Getreidegasse hinein führt. Wolf Dietrich ließ die Fleischbänke von der hölzernen Stadtbrücke in das Gebäude Griesgasse Nr. 19 verlegen. So konnten die Fleischer ihre (stinkenden) Abfälle auch weiterhin in die Salzach schütten.
Zur Zeit von Wolf Dietrich hatten die Häuser in der Altstadt noch keine Nummern, sondern Namen. So auch das heutige Haus Griesgasse Nr. 5, das Kronenhaus hieß und als Armen- und Altersheim verwendet wurde. Das Marianum war lange eine Werkstätte für Steinmetze, ab 1897 diente es als Wohnheim für Dienstboten. Und ein "Vorläufer" der Salzburg AG war schon damals im Haus Nr. 21 angesiedelt: der gemainen Stadt Schmiede - Schmiede der Stadtgemeinde.
Im 19. Jahrhundert führte der Verlauf der Griesgasse an Teilen der Paris-Lodron´sche Kaserne vorbei, in der später die Bürgerschule und die Realschule untergebracht waren. Heute wird der Gebäudekomplex AVA-Haus genannt. Im Bereich des Ferdinand-Hanusch-Platzes führte die Griesgasse dann ab 1955 am sogenannten "Mississippi-Dampfer" (siehe Artikel des Platzes) vorbei, der heute nicht mehr besteht.
Ehemalige Einrichtungen
- Griesgasse Nr. 19 - Marktkommissariat später das Nonstop-Kino
- Griesgasse Nr. 37 - Städtische Brunnstube
- Griesgasse Nr. 37 - Münzhaus
Griesgasse als Flaniermeile

Nach jahrelanger Debatte (und Streit) um eine Altstadtsperre (zunächst nur bei Schlechtwetter in den Sommermonaten, später auch angedacht, auf das ganze Jahr auszuweiten) hatten sich die politischen Parteien in der Stadt Salzburg zu einem ersten Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung in der Salzburger Altstadt durchgerungen. Nicht unumstritten, nicht bei allen beliebt, trat um Mitternacht von Freitag, den 4. auf Samstag, den 5. Oktober 2013 die neue Verkehrsführung für die Innenstadt in Kraft. Ganz neu dabei war die Griesgasse als Flaniermeile[2].
Die Griesgasse seither Tempo-30-Zone. Nur noch Obusse, Taxis und Lieferverkehr dürfen durchfahren. Alle anderen müssen den Umweg über den Franz-Josef-Kai nehmen.
Mit einem Festakt am 29. Juli 2015 und dem "Griiieeesig-Fest" am 31. Juli und 1. August 2015 wurde die neugestaltete Griesgasse offiziell ihrer neuen Bestimmung als Flaniermeile übergeben.
Kosten
Zusätzlich wird der Ferdinand-Hanusch-Platz zu einer Drehscheibe für die öffentlichen Busse umgebaut. Kosten für die gesamte Innenstadtregelung: 2,1 Millionen Euro. Und wofür? Mit der neuen Verkehrsführung soll der Durchzugsverkehr in der Innenstadt reduziert werden. Im Sommer 2013 fuhren rund 30 000 Fahrzeuge täglich hinein, allein 9 000 Fahrzeuge waren es in der Griesgasse.
Mit dem Geld wurden die Gasse mit Granitsteinpflaster und teils mit ockergelbem Splittmastix-Asphalt gestaltet, Sitzwürfel errichtet und Poller mit Ketten installiert. Die Griesgasse ist nun eine verkehrsberuhigte Zone, bereits seit Oktober 2013 dürfen nur noch Lieferanten, Linien-Busse und Taxis durch die Griesgasse fahren.
Geschäfte und Betriebe an der Griesgasse
Nicht mehr bestehende Betriebe
- Walter Berufskleidung hatte sein Geschäft im Gebäude Griesgasse 10 - Ecke Anton-Neumayr-Platz;
- Deutsche Lufthansa AG hatte ihr Stadtbüro lange Zeit im Gebäude Griesgasse 8 (oder 10?);
- British Airways: Bereits der Vorläufer dieser englische Fluglinie, die britische Fluglinie BEA (British European Airways) eröffnete am 22. April 1955 ihr Stadtbüro in der Griesgasse. Später wurde aus BEA British Airlines, die weiterhin dieses Büro nutzten.
- Nonstop-Kino im Bereich Griesgasse 19
Noch bestehende Unternehmen
- Bankhaus Berger
- Café Würfelzucker
- Jakob Sigrist Gesellschaft m.b.H.
- Sigl Uhren
- Großgasthof Sternbräu
Trinkwasserspender
In der Griesgasse gibt es einen Trinkwasserspender im Bereich des Ferdinand-Hanusch-Platzes.
Gedenktafel und Stolpersteine
Gedenktafel für Irma von Troll-Borostyani in der Griesgasse Nr. 4
Stolpersteine für Johanna Standl und Rosemarie Daxer in der Griesgasse Nr. 8
Stolperstein für Rosa Engländer in der Griesgasse Nr. 17
Stolperstein für Franz Tannert in der Griegasse Nr. 37
Bilder
Griesgasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- online Archiv der Salzburger Nachrichten, Beitrag Norbert Mayr 30. März 2002
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- "Salzburger Nachrichten", 5. Oktober 2013
- 17.04.2014: Altstadt: Verkehrslösung Griesgasse "prüfen"
- www.salzburg.com vom 28. Juli 2015
- Info über die Flaniermeile
- Salzburgwiki-Einträge
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Digitaler Stadtplan von Salzburg, Abfrage Verlauf Griesgasse
- ↑ und Aussagen in Foren im Internet auch Planiermeile oder Peinlichmeile betitelt