GEBUS
Der Name des Unternehmens GEBUS leitet sich von den Initialen der Firmengründern Moriz Gelinek, Franz Buchleitner und Adolf Strizek und dem ursprünglichen Firmenstandort in Itzling, damals noch Teil der Gemeinde Gnigl bei Stadt Salzburg ab.
Allgemeines
Beim GEBUS-System handelt es sich um ein benzin- bzw. diesel-elektrisches Antriebssystem für Schienenfahrzeuge. Es wurde vom österreichischen Ingenieur Moriz Gelinek entwickelt und trug maßgeblich zur Verbreitung der elektrischen Kraftübertragung bei. Die dazugehörige, mit der Vermarktung der Patente beschäftigte und in kleinen Stückzahlen auch selbst Schienenfahrzeuge herstellende Firma GEBUS-Lokomotiven Konstruktions- und Vertriebsgesellschaft trug ebenfalls diesen Namen.
Geschichte
Moriz Gelinek sammelte seine Erfahrungen mit benzin-elektrisch angetriebenen Feldbahnfahrzeugen während des Ersten Weltkrieges, als er an der Isonzofront, in den Karpaten sowie in Albanien bei den sogenannten Benzin-Elektrofeldbahnen stationiert und mit der Planung und dem Bau schienengebundener Transportmittel für Kriegszwecke beauftragt war. Er baute seine nach Kriegsende entstandene Entwicklung auf diesen von Ferdinand Porsche und den Austro-Daimler-Werken in Niederösterreich ersonnenen Konstruktionen auf und meldete sie 1924 zum Patent an.
Moriz Gelinek selbst baute die Lokomotive nach seiner Entwicklung im Jahr 1920 für den Einsatz im Torfwerk Lamprechtshausen. In den nächsten Jahren entstanden eine ganze Reihe an kleinen Feldbahn-, Waldbahn- und Rangierlokomotiven eigener Produktion.
1927 wurde mit dem "SKGLB TCa 672" das erste Fahrzeug in Bosnischer Spurweite mit dem GEBUS-Prinzip ausgerüstet. Der TCa 51 der Salzkammergut-Lokalbahn (SKGLB), später als TCa 672 bezeichnet, war ein vierachsiger dieselelektrischer Triebwagen.
Ein weiteres Merkmal der Lokomotivproduktion bei GEBUS war über lange Jahre das Fehlen eines eigenen Werkes. Zu Beginn war das Unternehmen bei der Salzburger Brückenbau-Firma Janisch einquartiert und später in einer Baracke in Salzburg-Gnigl. Ab den 1930er-Jahren war das Unternehmen im 8. Wiener Gemeindebezirk ansässig und erzeugte seine Lokomotiven weiterhin in Salzburg sowie in einer Halle am Gelände des Wiener Nordbahnhofes.
Nach Liquidierung seiner Salzburger Firma gründete Gelinek mit Ing. Otto Judtmann in Wien die Firma "Ing. Gelinek & Ing. O. Judtmann". Man verlegte sich auf die Ausgabe von Lizenzen und überließ den Bau von Lokomotiven weitgehend anderen Firmen. Das bekannteste Patent von Gelinek betraf die "GEBUS-Lokomotiven". 1931 war sein System bereits in 13 europäischen Ländern sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika durch Patente geschützt. 1947 verlegte Gelinek den Firmensitz wieder nach Salzburg und eröffnete eine Werkstätte in der Alpenstraße 40. Der Standort Wien blieb jedoch bestehen. 1956 wurde der Standort in Salzburg geschlossen, 1961 ging die Firma in Konkurs und wurde 1965 liquidiert.
Eduard Mainoni hat einen historischen Lokalbahn-Waggon und eine historische GEBUS Lokomotive im Besitz.
Weiterführend
Für Informationen zum Thema GEBUS, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quelle
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "GEBUS"