Salzburger Institut für religiöse Volkskunde
Das Salzburger Institut für religiöse Volkskunde war ein Institut, das es in den 1930er-Jahren gab.
Geschichte
Ein Beitrag aus der Salzburger Chronik aus dem Jahr 1935:[1]
Tagung des Salzburger Institutes für religiöse Volkskunde vom 13. bis 18. August
Seit die Bemühungen um Volksartpflege und Brauchtumsbelebung aus den Liebhabereien Einzelner zu den Selbstverständlichkeiten, ja nahezu zu modischen Bestrebungen der Zeit geworden sind, erhoben sich neben vielen erfreulichen Ansätzen auch so manche nicht zu unterschätzende Gefahren und Bedenklichkeiten. Sollen all diese gepflegten Werte des Volkstums mehr bedeuten als Spielerei oder ergötzliche Abwechslung, so ist es notwendig, den eigentlichen Sinn und den Möglichkeiten der Volkstums- und Brauchtumspflege nachzuspüren. Daneben fordert die wichtige Frage, ob es genug sei, überkommenes Brauchtum lebendig zu machen oder lebendig zu erhalten, oder ob nicht auch neue Wege und Weisen der Brauchtumsschöpfung geöffnet werden sollen, ihre bedachte Antwort.
Diese Frage wird in ihrer Wichtigkeit von vielen Seiten erkannt. Ihnen schließt sich das Salzburger Institut für religiöse Volkskunde, von innerem Verantwortungsbewußtsein geleitet, an, wenn es in der Zeit vom 13. bis 18. August dieses Jahres eine Tagung unter dem Titel "Schöpferische Brauchtumspflege" veranstaltet. Der Leiter des Institutes, Dr. Hans Koren, wird die Tagung mit einer grundsätzlichen Erörterung über "Sinn und Möglichkeit der Brauchtumspflege" einbegleiten. Daran schließen sich im Lauf der Tage die Referate erfahrener und gewiegter Kenner des gesamten Fragenkreises.
So wird Universitätsprofessor Dr. Viktor von Geramb[2][3] vom "Wesen und Werden des Brauchtums" sprechen; Universitätsprofessor Dr. Josef Dillersberger wird "das liturgische Leben als Quelle volkstümlichen Brauchtums" aufzeigen, während Volksbildungsreferent Dr. Hans Mokre die "Brauchtumsfähigen Kräfte in der Arbeiterschaft" Herausstellen wird. Dem Laienspiel, der großen und berechtigten Hoffnung unserer Volkstumspflege, sind die Vorträge Dr. Max Dietrichs "Literarhistorische Übersicht des Laienspieles" und Dr. Viktor Winkler-Hermaden "Das Laienspiel, seine Gegenwartslage und Entwicklungsmöglichkeil" gewidmet. Konkrete Verwirklichungsmöglichkeiten, gestützt auf grundsätzlichen Einblick, wird Dr. Hildegard Holzer mit ihrem Referat "Brauchtumspflege in Gruppe und Verband" und Dr. Karl Wolf "Brauchtumspflege in Familie, Gemeinde und Volk" zur Erwägung stellen.
Den Abschluß der Tagung bildet eine Fahrt nach St. Jakob am Thurn, wo die Teilnehmer dem Jakobischützentanz, einem in den letzten Jahren mustergültig und kraftvoll wieder belebten Brauch, beiwohnen werden. Gelegentlich dieser Fahrt, wird das Hellbrunner Volkskunde-Museum besucht, wobei Schulrat Karl Adrian eine Einführung in das Salzburger Brauchtum gibt.
In die Reihe der Veranstaltungen, die Salzburg im diesjährigen Sommer bietet, wird die Ausstellung "Bauernglaube in Werk und Wort" eine besondere und eigenartige Rote bringen. Religiöse Volkskunst der Alpenländer und frommes Brauchtum, wie es der österreichische (im besonderen der salzburgische) Bauer ererbt hat, werden in ihren mannigfaltigsten Erscheinungsformen gezeigt werden. Vom kleinen Andachtsbild bis zu der Skulptur, die sich bereits der Hochkunst nähert, vom schlichten Kultgebäck bis zu den großen, brauchtümlichen Sonderformen des köstlichen Jahres, wird eine große und möglichst geschlossene Fülle zu sehen sein. Bekannte und unbekannte Salzburger Sammlungen, in erster Linie aber die große Privatsammlung von Frau Helene Lettner in Wien, werden die Ausstellung beschicken. Die Ausstellung steht unter dem Ehrenschutz des Salzburger Fürsterzbischofs Dr. Sigismund Waitz und des Landeshauptmannes Dr. Franz Rehrl und wird am 6. August offiziell eröffnet werden. Veranstaltet und durchgeführt wird sie durch das von Dr. Hanns Koren geleitete Salzburger Institut für religiöse Volkskunde.
Quelle und Fußnoten
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 3. August 1935, Seite 3
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Viktor Ritter von Geramb
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs