Barbaraturm
Der Barbaraturm ist Teil der Befestigungsanlagen auf dem Mönchsberg in der Stadt Salzburg und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten der Stadt.
Geschichte
Er schloss einst den Falkenzwinger (Oberen Zwinger) der Richterhöhe nach Norden hin ab und sicherte zudem die mittelalterliche und frühneuzeitliche Wehrmauer, die sich an der Oberkante des Mönchsbergfelses bis zur Bürgerwehr (Mönchsberg 19 und 19 a–d) hinzieht.
Der Barbaraturm ist ein mittelalterlicher Wehrturm. Typisch sind dafür die sogenannten Schlüsselloch-Schießscharten des Turmes. Ein nebenstehender, heute gänzlich verfallener Turm wurde nach 1733 und 1744 als Pulverturm (zur Lagerung von Schwarzpulver) und im 19. Jahrhundert als "Laboratorium" und als "Salpeterturm" zur Pulverherstellung genutzt.[1]
Der Barbaraturm wurde am 10. August 1896 bei einer öffentlichen Versteigerung um 16 035 Gulden von der Stadtgemeinde Salzburg aus dem ärarischen Eigentum der k.k. Monarchie ersteigert.[1]
Lange Zeit war er in der Folge von einer sozialistischen Jugendvereinigung genutzt. Viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm als Mieter eine Salzburger Antiquitätenfamilie den Turm. 2003 wurde der Turm von einem Halleiner Kinderarzt erworben und umgebaut.[2]
Barbaraturm heute
Der Turm ist insgesamt wenig bekannt, da er vom Dr.-Ludwig-Prähauser-Weg größtenteils hinter einer hohen Steinmauer verborgen bleibt. Von der Bucklreuthstraße aus und von der kleinen Wehr- und Aussichtsplattform nördlich des Turmes kann man im Winter die Befestigungsanlage mit dem alten Turm jedoch gut einsehen.
Literatur und Quellen
- Medicus, Reinhard: Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit, Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2021
- Eduard Baumgartner: Die Talstation der Naturfreunde, der Barbaraturm und die Mönchsbergbefestigungen, Salzburger Wacht, 1929
- Adolf Frank: Der Mönchsberg und seine Baulichkeiten in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 70, 1930, S. 1–44 (als pdf abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 siehe auch ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 31. August 1929, Seite 10
- ↑ Salzburger Nachrichten vom 3. Juni 2003