Die ehemaligen Heilquellen im Großarlbach bei St. Johann im Pongau

Die ehemaligen Heilquellen im Großarlbach bei St. Johann im Pongau.

Die Heilquellen von 1774 bis 1849

Ein historischer Zeitungsbericht informierte 1909 über die Geschichte:

Erst im Jahre 1774 setzten die Akten über die Heilquellen wieder ein. Ein Simon Marchsteiner machte Anzeige von seiner neuen Entdeckung eines warmen Wassers im Graben gegen Großarl. Was in der Folgezeit geschah, war wenig. Es blieb im Großen und Ganzen bei Untersuchungen und Beob­achtungen. Erst drangen auf obige Anzeige über höheren Auftrag sechs Männer zu den Quellen vor, die von einer Erdlawine waren verschüttet worden. Diese wurde vorläufig weggeschöpft, so daß die Quellen wieder mehr auftauten. Mehrere Arbeiter fanden Heilung von äußeren Schäden, mit denen sie lange Jahre behaftet waren. Man baute eine leichte Verzimmerung um 43 fl. 30 kr. und schickte ein Fäßchen von 20 Vierteln an die Hofkammer nach Salzburg. Was damit geschehen, weiß man nicht.

1805 warf Oesterreich ein Auge auf die Heilquelle neuerworbenen Landes; der zur Untersuchung abgeschickte Chemiker aber fand den Ort unzugänglich. 1806 machte der Physikus von St. Johann i. P. Dr. Jungwirt eine Untersuchung. 160 Schritte trugen ihn seine Begleiter durch das Wasser. Er fand zwei Quellen mit einer Temperatur von 15° R. Es wurden Flaschen gefüllt und nach Salzburg geschickt. Von der Schlucht wurde eine Karte angefertigt. Am gründlichsten untersucht hatte die Quellen am 30. November 1833 Bergrat Rußegger. Das Resultat seiner Forschungen wurde oben geteilt. Er veröffentlichte über die warmen Quellen am Arlbache einen sehr anziehenden Aufsatz in der "Steiermärkischen Zeitschrift", Neue Folge, 3. Jahrgang 2. H. Graz 1836, Seite 100.

Im Jahre 1836 erhielt Vikar Tripp zu St. Johann i. P. den Auftrag vom k. k. Pfleggerichte, doe Personen, welche die Quellen zu Heilzwecken benützten, einzuvernehmen. Er leistete dem Auftrage Folge und sammelte bei 30 Krankengeschichten von welchen einige fast aus Wunderbare grenzen. Wenn nur Hälfte dieser Geschichten auf Wahrheit beruht, sind sie Zeugnis großer Heilkraft dieser Quellen. Im übrigen sind manche vom Vikar Tripp erzählte Heilungserfolge in späterer Zeit wieder eingetreten. Diese Krankengeschichten sind später im Verlage von Simon Berger bei Ch. Haslinger in St. Johann i. P. im Druck erschienen. Daraus seien einige Beispiele angeführt. [Diese sind hier nicht wiedergegeben - siehe Weblink zum Nachlesen, etwas erschwert, weil die Artikelkopie schlecht lesbar ist.]

Trotz dieser Erhebungen und der günstigen Resultate geschah von maßgebender Seite nichts zur Nutzbarmachung dieser Quellen. Das Wasser war ob der Lage der Quellen nur schwer zu haben und kam darum auch nur selten zur Anwendung.

Quelle

Ehemalige Kurorte, Kurbäder und Heilquellen im Land Salzburg