Egon Gollner

Aus SALZBURGWIKI
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Egon Gollner (* 3. April 1918 in der Stadt Salzburg; † 9. März 1945 in Roztropice, Polen) war ein aus Salzburg deportiertes NS-Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Er war das dritte von sechs Kindern des Ehepaares Anna und Rudolf Gollner. Die Familie wohnte seit 1917 im Stadtteil Parsch in der Fürbergstraße 36, in einem Nebengebäude des ehemaligen fürsterzbischöflichen Weiherhofs.

Egon wurde Schlosser. Im August 1938 wurde er zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet, mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges zum Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Er war Soldat eines Gebirgspionier-Bataillons. 1940 kam er an die Front nach Frankreich, im November 1941 nach Russland. Im Jänner 1944 wurde er schwer verwundet und erhielt einen Genesungsurlaub in Salzburg.

Im Juli 1944 hätte er wieder zu seiner Truppe im »Osten« zurückkehren müssen. Er blieb jedoch zu Hause, um seine Mutter bei der Pflege des schwerkranken Vaters († 24. August 1944 ) zu unterstützen. Am 10. August 1944 begab er sich zu seiner Freundin nach Neumarkt, wo er am 18. August festgenommen wird.

Am 21. September 1944 begann das Verfahren und am 24. September wurde er wegen »unerlaubter Entfernung von der Truppe« zu 15 Monaten Gefängnis und Verlust des Dienstranges verurteilt. Drei Wochen verbrachte er im geschärften Arrest, danach wurde er in ein Strafbataillon gesteckt, das zum Bunker- und Stellungsbau, zur Minenräumung und Leichenbergung an der Ostfront eingesetzt wurden.

Über diesen Strafeinsatz ist nichts bekannt. Am 9. März 1945 starb er 26-jährig im polnischen Ort Roztropice. Seine Mutter und die Geschwister überlebten den Krieg.

Am 25. September 2019 wurde in Andenken an Egon Gollner in der Stadt Salzburg vor dem Haus Fürbergstraße 36 einen Stolperstein verlegt.

Quelle