Siebenbürger Sachsen
Die größte Gemeinde der Siebenbürger Sachsen ist im Bundesland Salzburg in der Flachgauer Gemeinde Elixhausen angesiedelt.
Geschichte
Als im 12. Jahrhundert der ungarische König Géza (Geisa) II. Siedler aus Franken, Flandern, dem Mosel- und dem Maas-Gebiet in sein Land rief, begann die Geschichte der deutschstämmigen Bevölkerung in Südost-Europa. Sie siedelte im Gebiet nördlich der Südkarpaten, das man heute "Siebenbürgen" nennt, machte das Land urbar und bot einen Schutzschild gegen mögliche Feinde (später z. B. die Türken).
König Andreas II. verlieh 1224 den Siedlern den "Goldenen Freibrief", der den Siebenbürger Sachsen zum Grundgesetz wurde, in dem ihnen das Recht auf Grund und Boden zugesichert wurde. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die " Kirchenordnung aller Deutschen in Sybembürgen" beschlossen und die Siebenbürger Sachsen wurden lutherisch. Im 17. Jahrhundert wurden auch österreichische Protestanten nach Siebenbürgen umgesiedelt, wo sie in der Folge die Bevölkerungsgruppe der "Landler" bildeten.
Nach der ungarischen Revolution von 1848 besetzten 1849 österreichische Truppen Siebenbürgen. Als es 1867 zur Gründung der österreichisch-ungarischen Monarchie kam, wurde Siebenbürgen Teil der ungarischen Reichshälfte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Siebenbürgen Rumänien zugesprochen, das dann im Zweiten Weltkrieg zunächst von 1941 bis 1944 auf deutscher Seite am Krieg teilnahm. Am 23. August 1944 kapitulierte Rumänien, erklärte Deutschland den Krieg und es folgte die Evakuierung der Sachsen aus Nordsiebenbürgen.
Im 21. Jahrhundert leben noch rund 18 000 Siebenbürger Sachsen in Österreich. Sie finden sich in jedem Bundesland, unter anderem in Traun bei Linz, der Siedlung Dürnau bei Vöcklabruck, Rosenau in Seewalchen am Attersee und in der Siedlung Elixhausen-Sachsenheim.
Tradition
Die Siebenbürger sind sehr bemüht, ihre eigene Volkskultur weiterzuführen. Dies wird im Besonderen vom Verein der Siebenbürger Sachsen betrieben.
Elixhausen-Sachsenheim
Ein Großteil der Siebenbürger in Sachsenheim stammte aus der Gemeinde Botsch im "Reener Ländchen". Diese Gemeinde befand sich an der Grenze des Königsbodens in Nord-Siebenbürgen. 800 Jahre lang lebte die Gemeinde mit den ungarischen Nachbarn im Westen, den rumänischen Nachbarn im Osten und zählte 1944 an die 1400 Einwohner. Ein "Führerbefehl" zwang die Bewohner am 11. September 1944 zum Verlassen ihre Heimat.
Die mehr als 500 Fuhrwerke erreichten nach einer mühseligen Reise im Spätherbst 1944, am 8. November, Sankt Pölten in Niederösterreich. Erst nach Kriegsende fanden dann über 100 Botscher Familien eine neue, wenn auch notdürftige Unterkunft, in Anthering. Es waren viele Stunden des Suchens und Verhandelns notwendig, bevor man am 27. Mai 1956 der Grundstein für die Siedlung Sachsenheim legen konnte.