Filialkirche Maria Loreto

Innenaufnahme
Außenansicht
Wallfahrtskirche Maria Loreto zu Lerchen

Die Wallfahrts- und Filialkirche Maria Loreto ist eine barocke römisch-katholische Kirche in der Pongauer Stadt Radstadt und steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Johann Christoph Ciurletti, Sohn des Pflegers und Landrichters von Radstadt Joseph Christoph Ciurletti, gilt als Stifter der Kirche "Maria Loreto zu Lerchen". Das Adelsgeschlecht der Ciurletti stammte aus Rovereto im italienischen Trentino und kam mit Fürsterzbischof Paris Graf Lodron aus Welschtirol nach Salzburg. Johann heiratete Helena Teufl von Pichl, die aus einer Familie des Salzburger Landadels stammte. Da ihre Ehe kinderlos blieb und der Salzburger Zweig der Ciurletti ausstarb, sollte mit der Errichtung von "Maria Loreto" 1677 eine Gedächtnisstiftung "zu Seelenhail der Umbligenden" geschaffen werden.

Johann Christoph Ciurletti regelte im Testament von 1695 die Übergabe seiner Besitzungen/Kirchenstiftung und setzte als Erben die Stadt Radstadt für all sein Hab und Gut ein. Aus den Erträgen musste ein Benefiziat bestellt werden, der am Dienstag, Donnerstag und Samstag in Maria Loreto eine Messe las. Weitere Erträge sollten die Erhaltung der Kirche "für ewige Weltzeit" sichern oder gingen in das "Armensäckl".

Fürsterzbischof Andreas Jakob Graf Dietrichstein verlieh 1750 der "Kapelle mit Messerlaubnis" die Rechte einer Kirche mit geweihten Altären. Mittelpunkt der Marienwallfahrtskirche Maria Loreto war das Gnadenbild, eine Konsolfigur Maria mit dem Kind (17. Jahrhundert)

Heute ist die Priesterstelle nicht mehr besetzt. Neben den Messfeiern an den drei "Goldenen Samstagen" werden Maiandachten, der Oktoberrosenkranz und der Priestersamstag an jedem ersten Samstag im Monat gefeiert. Eine besondere Bedeutung erlangte Maria Loreto als beliebte Trauungskirche.

Architektur

Der saalartige, kreuzgewölbte Kirchenraum erstreckt sich über zwei Joche und setzt sich in einem gerade schließenden Chor fort. Im zweiten Joch nehmen zwei segmentartige Ausbuchtungen die Seitenaltäre auf. Zusätzlichen Raum für die Gläubigen bietet eine Empore . Hinter dem Altar gibt es einen schmalen Gang, der zur Sakristei führt. An der Westseite befindet sich ein Holzvorbau, ein Giebelturm mit Laterne und Zwiebelhelm krönt das kleine Gotteshaus.

Ausstattung

Der färbig gefasste und teilweise vergoldete Hochaltar aus der Zeit um 1740 umgibt das geschnitzte Marien-Gnadenbild aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Bild steht in einer verzierten Nische, die von vier Engeln umgeben ist, die Maria verehren.

Die beiden Seitenaltäre stammen ebenfalls aus der Zeit um 1740. Das Altarbild des linken Altares zeigt die hl. Annamit Maria, dem Christuskind sowie Joachim und Joseph, das rechte Altarbild stellt den hl. Rupertus dar. Die Figuren werden aus Sicherheitsgründen verwahrt.

Die Wallfahrtskirche bezeugt barocke Marienverehrung, Stifterfrömmigkeit und Sinn für das Schöne in Zusammenklang von Glaube, Natur und Bauwerk. Sie bildet noch heute eine malerische Einheit mit dem Schloss Lerchen.

Bilder

  Filialkirche Maria Loreto – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

Quelle