Riese vom Pass Gschütt

Riesenammonit der Spezies Parapuzosia seppenradensis (Naturhistorisches Museum in Wien), zweitgrößter je in Österreich gefundener Ammonit

Der Riese vom Pass Gschütt ist der zweitgrößte in Österreich gefundene versteinerte Ammonit.

Allgemeines

Der Ammonit der Spezies Parapuzosia seppenradensis ist das größte jemals in der Region Pass Gschütt gefundene Fossil und der zweitgrößte Ammonit Österreichs. Er hat einen Durchmesser von 95 cm und ein Gewicht von 180 kg.

Der größte Ammonit stammt vom Untersberg und ist im Haus der Natur in der Stadt Salzburg zu sehen.

Auffindung und Bergung

Beim Bau einer Forststraße auf die Zwieselalm war bei dem "Finstergrabenwandl" in der Gemeinde Gosau eine Sandsteinbank gesprengt worden, die das Gosautal von der Schattau auf der Salzburger Seite bis über den Gosauschmied hinaus durchquert. Diese Sandsteinbank erwies sich als überaus reich an Fossilien. Experten des Naturhistorischen Museums Wien führten im Jahr 1971 eine Grabungskampagne durch. Der Riseammonit wurde in der Wand in einer Höhe von acht Metern entdeckt. Hammer und Meißel richteten im harten Sandstein wenig aus; daher musste die Wildbachverbauung mit einem Kompressor und einem Schrämhammer anrücken. Am Seil hängend legten die Forscher von oben her einen etwa fünf Meter tiefen Schacht bis zu dem Fossil. Das größte Einzelstück wog 63 Kilo und wurde auf dem Rücken mit Seilhilfe zuerst hinaufgehievt und dann seitlich heruntergetragen.

Die insgesamt etwa 500 (!) Einzelteile des Fossils wurden in dreimonatiger Arbeit wieder zusammengesetzt.

Ausstellung in Rußbach

Der "Riese" war zunächst im Original in Wien im Naturhistorischen Museum ausgestellt. Im Gemeindehaus von Rußbach am Paß Gschütt wurde von Tourismusverbands-Obmann Norbert Höll und Professor Fritz Seewald die Fossilienschau Steinreich eingerichtet. Prof. Seewald hat veranlasst, dass eine Kopie des Fundes gezeigt werden kann. Herbert Summesberger war extra nach Rußbach gekommen.

Weitere Funde

In der Region um Rußbach wurde auch der Tintenfisch mit Haus gefunden. Er lagerte in der sogenannten Gosau-Schicht in einer besonders fossilreichen Sandkalkbank unterhalb des Biberecks auf der oberösterreichischen Seite des Passes Gschütt. Der entscheidende Hinweis kam vom Gosauer Fossiliensammler und ‑schleifer Gustav Gapp.

Quellen