Wildbach- und Lawinenverbauung Salzburg

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Die Wildbach- und Lawinenverbauung Salzburg ist die für das Land Salzburg zuständige Teilorganisation (genau: Sektion 3 – Salzburg) der Wildbach- und Lawinenverbauung (des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung), der für Angelegenheiten der Wildbach- und Lawinenverbauung zuständigen Organisation des Bundesdienstes.

Organisation

Die Wildbach- und Lawinenverbauung Salzburg untersteht der Abteilung III/4 - Wildbach- und Lawinenverbauung und Schutzwaldpolitik der Sektion III – Forstwirtschaft des für die Forstwirtschaft (und damit auch für Angelegenheiten der Wildbach- und Lawinenverbauung) zuständigen Bundesministeriums (das ist für den Zeitraum 2022–2025 das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft).

Sie steht unter der Leitung eines Sektionsleiters. Dies ist seit September 2024 Dipl.‑Ing. Gebhard Neumayr, der Dipl.‑Ing. Leonhard Krimpelstätter nachfolgte.

Wie alle (insgesamt sieben) Sektionen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV, auch "die.wildbach") ist die Sektion Salzburg, mit dem Sitz in der Stadt Salzburg, in Gebietsbauleitungen gegliedert. Es sind dies im Fall Salzburgs drei – eine für den Pinzgau, eine für den Lungau und den östlichen Pongau und eine für das übrige Landesgebiet:

  • die Gebietsbauleitung 3.1 – Pinzgau mit dem Sitz in Zell am See,
  • die Gebietsbauleitung 3.2 – Pongau, Flachgau und Tennengau mit dem Sitz in der Stadt Salzburg und
  • die Gebietsbauleitung 3.3 – Lungau mit dem Sitz in Tamsweg.

Insbesondere gehört zum Zuständigkeitsgebiet der Gebietsbauleitung 3.2 – Pongau, Flachgau und Tennengau

Sektionsleiter und Gebietsbauleiter müssen Forstwirte sein und die Anstellungserfordernisse für den höheren forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung erfüllen.[2]

Den Sektionsleitungenobliegt die regionale Koordinierung und Überwachung aller Leistungen, die von den Gebietsbauleitungen in ihrem Zuständigkeitsbereich erbracht werden. Die Gebietsbauleitungen stellen bundesweit einen flächendeckenden und vorbeugenden Schutz vor alpinen Naturgefahren her. Sie orientieren ihre Leistungen an den drohenden Gefahrenpotenzialen der Natur und dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen.

Insgesamt 170 Mitarbeiter gehören zur Salzburger WLV; 125 von ihnen arbeiten auf den Baustellen. Sie setzen gemeinsam mit den jeweiligen örtlichen Partnern Projekte um, die aufgrund der Gefahrenschutzpläne initiiert worden sind. Die WLV führt in Fünfjahresabständen einen Strategieprozess durch, um für geänderte Herausforderungen in Umwelt, Technik und Gefahrenplan gewappnet zu sein.

Leitbild und Selbstbild

Die WLV versteht sich als wissensgestützte Organisation des Bundes. Die Mitarbeiter definieren ihren Status über hohe Kompetenz und spezialisierten Sachverstand. Planungen, Gutachten und Maßnahmen der WLV haben einen besonders hohen Qualitätsstandard zu erfüllen, wie dies beispielsweise für den gesetzlich geregelten Gefahrenzonenplan oder für die aus meist öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Schutzwassergenossenschaften errichteten Schutzbauwerke gilt. Die größte Herausforderung für die Institution in ihrer dezentralen Struktur und Aufgabenstellung wird darin gesehen, allen Mitarbeitern das erforderliche Wissen auf dem "Stand der Technik" zur Verfügung zu stellen und für die laufende Wissensvermittlung und Ausbildung Sorge zu tragen.

Aufgaben und aktuelle Herausforderungen

Die WLV soll durch Maßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung die dauernde und nachhaltige Erfüllung des Schutzes vor Naturgefahren im räumlich und qualitativ maximal erzielbaren Rahmen sichern.

Der Klimawandel vergrößert die von den Naturgefahren ausgehenden Herausforderungen. Bei den Niederschlagsereignissen der vergangenen Jahre lag die Schneefallgrenze im Salzburgischen bei rund 4 000 Metern. Dies bedeutet, dass mehr Regen fällt und Wasser rascher abfließt. Außerdem ist die Nullgradgrenze angestiegen – der Permafrost geht zurück, die Gletscherflächen, die schneebedeckten Flächen schrumpfen und bei starken Niederschlagsereignissen kann mehr Geschiebe mobilisiert werden.

Daher will die WLV zukünftig die Rolle des Schutzwaldes weiter stärken. Pro Projekt soll auch mindestens ein Hektar "klimafitter" Schutzwald entstehen. Auch könnte es notwendig werden, Schutzbauten im Mittellauf von Gräben zu errichten, um die Mengen von Geschiebe und Bruchholz im notwendigen Umfang zurückzuhalten.

Geschichte

Im Jahr 1870 gaben einige Naturkatastrophen den Anlass zu entsprechende Maßnahmen. Auf Basis des Reichsforstgesetzes gründete man infolgedessen im Jahr 1884 den Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und es wurde das "Wildbachverbauungsgesetz" beschlossen.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zur langfristigen Sicherung des "Wildbachverbauungsdienstes" und zur Schaffung von ortsfesten und flächendeckenden Dienststellen – den Gebietsbauleitungen.

Kontakt

Sektion 3 – Salzburg
Bergheimer Straße 57
5021 Salzburg
Telefon: (06 62) 87 81 53 - 0
Telefax: (06 62) 87 02 15
E-Mail: sektion.salzburg@die-wildbach.at

Gebietsbauleitung 3.1 – Pinzgau
Hofmannsthalstraße 37
5700 Zell am See
Telefon: (0 65 42) 723 78 - 0 od. 725 50 - 0
Telefax : (0 65 42) 728 91
E-Mail: zellamsee@die-wildbach.at

Gebietsbauleitung 3.2 – Pongau, Flach- und Tennengau
Bergheimer Straße 57
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 87 81 54 - 0
Telefax : (06 62) 87 81 54 - 250
E-Mail: salzburg@die-wildbach.at

Gebietsbauleitung 3.3 – Lungau
Johann-Löcker-Straße 3
5580 Tamsweg
Telefon: (0 64 74) 22 56 - 0
Telefax: (0 64 74) 22 56 - 17
E-Mail: tamsweg@die-wildbach.at

Quellen

Einzelnachweise

  1. § 1 der Wildbach- und Lawinenverbauung-Dienststellenverordnung, BGBl. II Nr. 35/2013, in der [1] geltenden Fassung] (abgerufen am 21. Oktober 2024
  2. § 102 Abs. 2 ForstG