Energiegemeinschaft Flachgau

Elf Flachgauer Gemeinden gründeten im Herbst 2023 eine Energiegemeinschaft.

Über die Energiegemeinschaft

Im Land Salzburg waren 2023 mehrere Energiegemeinschaften entstanden oder im Entstehen. In diesem Fall sollen neben Thalgau , künftig auch Gemeinden im Salzburger Seenland Photovoltaikstrom gemeinschaftlich nutzen können. In den Gemeindegebäuden des Seenlands kann ab 1. Jänner 2024 Photovoltaikstrom, der im eigenen Gebäude nicht verbraucht wird, im Nachbargebäude oder sogar in der Nachbargemeinde verwendet werden. Möglich macht das die Errichtung einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft (EEG).

In einem ersten Schritt werden rund 35 kommunale Verbrauchs- und Erzeugungs-Zählpunkte der zehn Mitgliedsgemeinden des Regionalverbands Salzburger Seenland (plus Eugendorf) an der Energiegemeinschaft teilnehmen. Aktuell geht man von rund 350.000 kWh an Photovoltaik-Überschuss aus. Die internen Strompreise legt die Energiegemeinschaft dabei selbst fest. "Es soll jeder etwas davon haben. Wer Strom einspeist, kriegt dafür ein bisschen mehr als vom Energieversorger, die Bezieher kriegen es ein wenig günstiger", sagt Gerhard Pausch, Energiekoordinator des Regionalverbands. Zu Beginn rechnet er mit einer Ersparnis von einigen Hundert bis zu 1.000 Euro pro Gemeinde.

Ganz große Verbraucher wie Seniorenhäuser seien vorerst nicht mit dabei. "Verbrauch und Erzeugung müssen sich die Waage halten, sonst bringt es nichts", sagt Pausch und betont: "Physikalisch ändert sich nichts, der Strom fließt in den gleichen Bahnen. Die EEG ist nur ein Verrechnungsmodell."

Die erste kommunale Energiegemeinschaft ging im Sommer 2022 in Thalgau in Betrieb - zu denkbar ungünstiger Zeit. "Die damalige Preisrallye war für die EEG schwer darstellbar - auch, weil die Einspeistarife so hoch waren. Das pendelt sich jetzt langsam ein", sagt Thalgaus Vizebürgermeister Karl Oberascher, der auch den Energieausschuss der Marktgemeinde leitet. Im Herbst 2023 gab es rund 25 Stromabnehmer - vom Freibad Thalaguna bis zur Wassergenossenschaft. Erzeugt wird der Strom unter anderem von PV-Anlagen auf den Dächern des Gemeindeamtes und der Mittelschule. Auch vier private Anlagen sind als Stromlieferanten mit dabei.

Der Regionalverband Flachgau-Nord ließ über das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen ebenfalls prüfen, ob die Voraussetzungen für eine EEG gegeben sind. Vorerst startet mit Beginn 2024 aber nur die Pilotgemeinde Göming mit einer kommunalen Energiegemeinschaft. "Wir werden uns anschauen, wie das funktioniert. Ob wir danach einzeln oder gemeinsam weitermachen, wissen wir noch nicht", sagt Regionalverbandsobmann und Göminger Bürgermeister Werner Fritz.

Die Gründung einer Energiegemeinschaft hat auch die Gemeinde Fuschl am See angekündigt. 2024 soll auf dem erweiterten Kindergarten eine 50-Kilowatt-Anlage bereits bestehende PV-Anlagen mit insgesamt 200 kWp ergänzen. Zusammen mit dem Fuschlseebad seien die Rahmenbedingungen für eine EEG geschaffen.

Quelle