Fidelius Egger
Fidelius Egger (* 9. Juni 1924; 26. Oktober 1989 in Mühlbach am Hochkönig) war Hubschrauberpilot des Innenministeriums.
Leben
Fidelius Egger galt als einer der Pioniere der Flugrettung im Land Salzburg. In den 21 Jahren, die Egger Rettungseinsätze flog, wurde er durch zahlreiche Auszeichnungen geehrt.
Am 9. September 1971 stürzte Egger mit seinem Hubschrauber des Innenministeriums an der Hellbrunner Straße in Salzburg-Nonntal ab. Es gab drei Verletzte, aber keine Toten. Der 47-jährige Pilot, Polizei-Reyonsinspektor Fidelius Egger, und sein gleichaltriger ebenfalls Polizei-Reyonsinspektor, wurden verletzt, waren aber außer Lebensgefahr. Der Absturz ereignete sich um 10:56 Uhr auf einer Wiese neben der Garage der Polizeidirektion. Egger war am Vormittag zu einem Verkehrsüberwachungsflug zwischen Golling und Pass Lueg aufstiegen in dessen Verlauf sein Funkgerät ausfiel. Egger landete auf der Wiese neben der Hellbrunner Straße. Während der mitgeflogene Gendarmerie-Revierinspektor das defekte Funkgerät zur Reparatur brachte, wurde Egger von einem anderen Polizei-Reyonsinspektor gebeten, mit ihm eine kleine Runde zu fliegen. Dabei wollte Egger möglicherweise seinem Fluggast "ein Bravourstückerl" vorführen und in Folge kam es zum Absturz. Dieser Freundschaftsdienst hätte den Piloten jedoch teuer zu stehen kommen können. Denn er hätte seinen Flug bei der Flugsicherung anmelden müssen, was er aber nicht gemacht hatte. Dadurch war der Flug auch nicht versichert und in Folge sah sich der Pilot neben einem Disziplinarverfahren auch mit Schadenersatzforderungen konfrontiert. Über den Ausgang der Forderungen ist nichts bekannt.
Egger flog jedoch weiterhin Hubschraubereinsätze, bis er 1977 überraschend zur Funkstreife versetzt wurde. Aufgrund von internen Querelen, so das Innenministerium, kam es zu dieser Versetzung. Der damalige Innenminister Erwin Lanc gestand Egger unbestritten fliegerische Fähigkeiten zu, ebenso unbestritten waren jedoch Differenzen mit seinem Vorgesetzten gewesen. Mit der Versetzung Eggers und der Pensionierung eines weiteren Flugretters wurde das Flugrettungsteam halbiert, was auch einen Sturm der Entrüstung auslöste.
Am 26. Oktober 1989 war der bereits pensionierte 65-Jähre Egger als Beifahrer in Mühlbach am Hochkönig unterwegs. Vor ihm war kurz 19 Uhr der 35-jährige Gendarmeriebeamte Andreas P. mit seinem Auto unterwegs, in dem dessen Frau und Kinder (zwei und vier Jahre) saßen. Aus ungeklärter Ursache kam dieser mit seinem Pkw von der Straße ab und kippte in den Mühlbach. Während die Begleiterin von Egger weitere Fahrzeuge aufhielt und alle gemeinsam in den Bach eilten, um das umgestürzte Fahrzeug wieder auf die Räder zu stellen, war auch Egger ausgestiegen um zu helfen. Erst nachdem die Leichtverletzten aus dem Autowrack geborgen und abtransportiert waren, fiel es den Helfern auf, dass Egger fehlte. Sie fanden ihn tot mit dem Gesicht nach unten in etwa zehn Zentimeter tiefen Wasser des Mühlbachs liegend. Er dürfte in der Dunkelheit die vier Meter hohe Böschungsmauer übersehen haben und nach dem Sturz bewusstlos geworden und im Bach ertrunken sein.
Quellen
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 10. September 1971, Seite 5</ref>
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Oktober 1989, Seite 23</ref>
- www.stadt-salzburg.at, Gräbersuche