Pass Lueg

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am Pass Lueg
Karte
Römerstraße Pass Lueg, Wagengeleise im Fels eingegraben

Der Pass Lueg mit einer Passhöhe von 553 m ü. A. liegt an der Salzachtal Straße (B 159) und verbindet Werfen mit Golling an der Salzach.

Geografie

Etwa zwei Kilometer südlich des Passes verläuft die Grenze des Tennengaus zum Pongau und er gilt als Grenzlinie zwischen den Regionen Innergebirg und Außergebirg.

Die alte Passhöhe befindet sich etwas östlich oberhalb der B 159. Dort steht auch das Denkmal am Pass Lueg zu Ehren Joseph Strubers, das an die kriegerischen Auseinandersetzungen erinnert, die hier Anfang des 19. Jahrhunderts stattgefunden hatten. Denn vor der Erbauung der heutigen Landesstraße verlief der Straßenverlauf nach Norden über diese heute erhöhte Stelle in Richtung Lammer. Etwas unterhalb der alten Passhöhe steht die Wallfahrtskirche Maria Brunneck mit dem "Brunnecker Bründl", einer Heilquelle.

Ein weiteres Denkmal auf der Passhöhe ist eine Erinnerungsstätte vom Turngau Salzburg für die im Ersten Weltkrieg 200 gefallenen Turnbrüder. Dazu gehören einzelne Gedenksteine für die Mitgliederorte der gefallenen Turnbrüder. Die Errichtung erfolgte 1919.

Fährt man die Salzachtal Straße ein paar Hundert Meter nach Süden, so sieht man noch Reste der alten, eigentlichen Wehranlage des Passes. In der Nähe der Passhöhe befindet sich der Eingang zu den Salzachöfen.

Verkehr

Erst im Herbst 1963 wurde die Straße über den Pass Lueg "staubfrei" gemacht, das heißt asphaltiert.[1] Ab 15. Dezember 1964 wurde der gesamte Straßenbereich beim Pass Lueg nach zweijähriger Bautätigkeit wieder unbehindert möglich. In dieser Zeit musste der Verkehr zeitweise durch das Lammertal umgeleitet werden. Zeitweise wurde der Verkehr wegen Sprengarbeiten stundenlang angehalten. Es gab einige Felsstürze, wobei der folgenreichste jener am 3. Oktober 1962 war. Dieser riss im Herbst das Fahrzeug englischer Touristen in die Salzach, eine Touristin fand dabei den Tod. Der Felssturz erreignete sich gegen 18:30 Uhr, etwa eine Stunde nach der letzten Sprengung an diesem Tag. Aus ungeklärter Ursache löste sich auf dem sogenannten Festungsberg ein Felsblock von rund 200 Tonnen. Dieser Felsblock zerstörte nicht nur die Brücke über die Pass-Lueg-Straße, sondern riss auch den Pkw der Engländer mit sich in die Salzach.[2]

Der Pass Lueg mit der über ihn verlaufenden Salzachtal Straße hat auch im 21. Jahrhundert eine nicht zu unterschätzende verkehrspolitische Aufgabe.

Denn muss aus welchen Gründen immer (zum Beispiel während der Erneuerung der Eisenbahnbrücke beim Pass Lueg oder bei der Errichtung der umstrittenen 380-kV-Salzburgleitung) die Straße gesperrt werden, muss der Verkehr auf die Tauernautobahn umgeleitet werden. Das hat aber die rechtliche Konsequenz, dass alle Verkehrsteilnehmer, die diese einzige direkte Straßenstraßenverbindung zwischen Bischofshofen und Golling im Salzachtal, die man mautfrei befahren kann, nun für die Dauer einer solchen Sperren Mautgebühr auf der A 10 bezahlen müssen. Der Gesetzgeber kennt für Sperren von Nebenstraßen der A 10 keine Ausnahme zur Mautbefreiung.

Theoretisch möglich, aber in der Praxis mehr als umständlich wäre die Route über Hüttau, durch das Lammertal über Abtenau nach Golling. Das sind rund 59 Kilometer gegenüber der direkten Verbindung von rund 24 Kilometern. Die günstigste Form der Vignette - jene für zehn Tage - kostete 9,50 Euro (2021).[3]

Geschichte

Fundinventare wie der Helm vom Pass Lueg und die römischen Wagenspuren im Fels in Passnähe belegen die Bedeutung dieses Überganges, der schon in prähistorischer Zeit benutzt wurde. Auch zahlreiche Felsbilder, in Form von Felsritzbildern unterschiedlichen Alters im Umfeld des alten Überganges, verweisen auf die Bedeutung des Passes.

Im Freiheitskampf der Salzburger um 1800 spielte der Pass eine wichtige Rolle. 1809 fand am 25. September der Angriff der Salzburger Schützen unter Führung von Joseph Struber auf den französisch besetzten Pass Lueg statt, den Struber für seine Truppe entschied. Die gegenwärtige Befestigungsanlagen wurden aber erst 1836 errichtet.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Pass Lueg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 29. Jänner 1963, Seite 5
  2. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 4. Oktober 1962, Seite 5
  3. www.sn.at in Salzburger Woche, Ausgabe Pongauer Nachrichten, 30. September 2021