Franz Zöchling
Franz Zöchling (* 7. Mai 1923 in Salzburg-Itzling, † 10. Februar 1945 in Kriegsgefangenschaft bei Tiraspol) war ein Salzburger Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Franz Zöchling war das zweite von drei Kindern des Ehepaares Maria und Johann Zöchling, sie lebten in der Bahnhofstraße 39 in Itzling. Das Haus, in dem sie seit 1921 wohnten, wurde unter dem NS-Regime als jüdisches Vermögen unter Zwangsverwaltung gestellt und von der Deutschen Reichsbahn genutzt.
Zöchling war Hilfsarbeiter und wurde 18-jährig im Kriegsjahr 1941 zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Deutschen Wehrmacht einberufen. Er war Soldat des Gebirgsjägerregiments 136, das im Krieg gegen die Sowjetunion zum Einsatz kam. Dort wurde er verwundet, ausgezeichnet und zum Gefreiten befördert. Im Oktober 1943 erhielt er einen dreiwöchigen Genesungsurlaub.
Es ist unbekannt, was ihn bewog, nach Urlaubsende eigenmächtig bei seiner verwitweten Mutter in Salzburg zu bleiben. Gewiss ist nur, dass auch sein Bruder Johann an der Front stand, dass außerdem sein Vater gestorben war und sein Onkel Georg Honeder in Hartheim ermordet wurde. Er hoffte, mit gefälschten Personalpapieren den Krieg zu überstehen. Er wurde jedoch am 2. Februar 1944 in Salzburg verhaftet. Am 29. Februar 1944 wurde er von einem Kriegsgericht der Division 418 zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis und zum Verlust seines Dienstgrades verurteilt. Noch während seiner Haft wurde er 1944 zur »Bewährung vor dem Feind« an die Front geschickt. Konkretes über das Strafbataillon ist nicht bekannt. Nach dem Krieg galt er als vermisst. Seine Mutter und seine Geschwister überlebten den Krieg.
Letzte Forschungen ergaben, dass er 21-jährig am 10. Februar 1945 in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager bei Tiraspol in Transnistrien sein Leben verlor. Zu seinem Andenken wurde vor dem Wohnhaus ein Stolperstein verlegt.