Gnadenbild Maria Trost
Das Gnadenbild Maria Trost bildet den Mittelpunkt der Wallfahrtsbasilika Maria Plain und der damit zusammenhängenden Wallfahrt zu diesem. Das Bild zeigt die Darstellung einer […] sitzenden gekrönten hl. Maria, die mit beiden Händen eine Windel hält, auf der das nackte gekrönte Kind nach links auf ihrem Schoß liegt und die Hände nach der Mutter ausstreckt […].[1]
Geschichte
Das Gnadenbild "Maria Trost" wurde von einem unbekannten Maler geschaffen. Der Legende nach war es während des Dreißigjährigen Krieges nach der Brandschatzung des Ortes Regen in Niederbayern 1633 fast unversehrt inmitten des Brandes erhalten geblieben. Die Frau des Pflegers von Fürsteneck, Argula von Grimming, erwarb das Bild für die Schlosskapelle der Burg. Ihr Sohn Rudolf von Grimming brachte es 1650 in den salzburgischen Heimatsitz des Schlosses in Müllegg (heute St. Johanns-Spital in Salzburg). Nachdem das Marienbild nach Salzburg gebracht worden war, ordnete Erzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein 1652 die Errichtung einer hölzernen Kapelle an, der so genannten Ursprungskapelle. Jedoch verbot bald der Pfarrer von Bergheim, Johann Millauer, das Gnadenbild in dieser Kapelle auszustellen. Er war der Meinung, dass dies nur in einer Kirche gezeigt werden dürfe.
1653 gab Rudolf von Grimming eine Kopie beim Maler Johann Friedrich Pereth in Auftrag, denn er hatte bereits im Jänner desselben Jahres das Originalbild wieder nach Müllegg zurückbringen lassen, von wo es nach Grimmings Übersiedlung 1658 nach Nesselwang in Schwaben (Deutschland) gelangte.
Es muss aber noch eine Kopie entstanden sein. Denn 1732 wurde eine Kopie des Künstlers Christian Zach (aus 1657), die bis dahin am Hochaltar der Wallfahrtskirche angebracht war, durch das Original (aus Nesselwang) ersetzt. Gemäß einem Versprechen wurde 1751 das Marienbild gekrönt. Dass Mozart die sogenannte Krönungsmesse für Maria Plain komponiert hätte, trifft nicht zu.[2]
Heute existieren auch noch Plainer Madonnen in der Stadt Salzburg als Kopien dieses Gnadenbildes.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Ein topographisches Handbuch zur religiösen Volkskunde in fünf Bänden, Wien 1958, Band 5, S. 181.
- ↑ Mozart war öfter Maria Plain. Dieser Umstand veranlasste 1907 den Mozart-Enthusiasten Johann Evangelist Engl zu der unbeweisbaren Feststellung, die Krönungsmesse wäre für das alljährliche Maria-Plainer-Krönungsfest, das im Jahre 1779 am 27. Juni begann, komponiert worden. In: Hintermaier, Ernst: Die verlorene Legende der "Krönungsmesse". In: Singende Kirche, Wien 1975, Seite 171.