Goldschakal

Goldschakal

Der Goldschakal (Canis aureus) ist eine eng mit dem Wolf (Canis lupus) verwandte Art der Hunde (Canidae). Er ist der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist.

Goldschakale im Land Salzburg

Im September 2020 wurde erstmals ein Riss durch einen Goldschakal festgestellt. Vereinzelt waren auch schon in der Vergangenheit Goldschakale in Salzburg. Aus dem Jahr 2018 gibt es ein Foto aus Zauchensee und ein Video aus Flachau mit Goldschakalen. Und schon in den 1990er-Jahren sei im Gasteiner Tal ein Goldschakal geschossen worden, weil ihn der Jäger mit einem Fuchs verwechselt habe, sagt der Salzburger Wolfsbeauftragte Hubert Stock. Bei schlechtem Licht könne das leicht passieren. Auch in Ost- und in Nordtirol gab es 2019 und 2020 Nachweise.

Dass ein Goldschakal Nutztiere reißt, ist allerdings die Ausnahme. Da dieser Beutegreifer nicht so groß ist wie ein Wolf, sind größere Tiere kaum gefährdet, so Wolfsbeauftragter Stock. Die Hauptbeute des Goldschakals seien Hasen und bodenbrütende Vögel.

Goldschakale sind etwas größer als ein Fuchs und hauptsächlich nachtaktiv. Sie haben ein fixes Revier und sind bei der Nahrungswahl sehr anpassungsfähig. Ihr größter natürlicher Feind ist der Wolf. Stock rechnet damit, dass Goldschakale in Zukunft häufiger nach Salzburg kommen. Ihre ursprüngliche Heimat in Europa reicht vom Balkan bis in die Ukraine. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen sie in den Westen. Die erste Sichtung in Österreich gab es 1987 in der Steiermark. In Ungarn, so Stock, gebe es inzwischen eine starke Population, die nach Ostösterreich dränge.

Der Goldschakal ist wie der Wolf durch die FFH-Richtlinie geschützt und war im Salzburger Jagdrecht lange ganzjährig geschont; erst im Jahr 2024 wurde nach mehreren Vorfällen die Schonzeit auf den Zeitraum vom 16. März bis zum 30. September begrenzt[1]. Das Jagdgesetz regelt auch die Entschädigung durch das Land.

Vorfälle

Am 7. September 2020 wurden auf einer Alm bei Göriach im Lungau zwei tote Lämmer gefunden und beim Land gemeldet, weil der Verdacht bestand, dass ein Wolf dafür verantwortlich war. Die Experten waren aber aufgrund des Rissbilds gleich davon ausgegangen, dass es kein Wolf war; das bestätigte sich nach der Analyse von DNA-Proben: Es war ein Goldschakal, der die beiden Lämmer gerissen hatte.

Ein Landwirt in Göriach fand im Juni 2021 ein gerissenes Schwarznasenschaf auf seiner Weide. Wolfsbeauftragter Stock war am 14. Juni 2021 im Lungau und sagte, dass man aufgrund des Rissbilds von einem Goldschakal ausgehe.[2]

Quelle

Einzelnachweise

  1. Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 16. Oktober 2024, mit der die Schonzeiten-Verordnung geändert wird, LGBl. Nr. 87/2024
  2. SN online, 14. Juni 2021: Lungau: Goldschakal holte sich trotz Schutzzaun ein Schaf (von Anton Kaindl)