Juweliergeschäft Haasmann
Das Juweliergeschäft Haasmann ist ein Unternehmen in der Salzburger Altstadt im Gebäude Getreidegasse 45.
Ereignisse
Das Juweliergeschäft Haasmann wurde seit 2000 mehrmals überfallen. Nachstehend drei besondere Ereignisse aus dieser Zeitspanne.
Versuchter Überfall im November 2012
Zwei Serben, 20 und 22 Jahre alt, mit falschen Bärten, Perücken und Waffenattrappen wollten im November 2012 das Juweliergeschäft an der Getreidegasse überfallen. Als sie aber beim Betreten des Geschäfts fünf Kunden sahen und die Überwachungskamera sahen, flüchteten sie. Schon beim Betreten hatte sich der falsche Bart beim Jüngeren vom Gesicht gelöst. Die Geschäftsführerin hatte die beiden bemerkt und weil sie ihr verdächtig vorkamen alarmierte sie die Polizei. Eine Dreiviertelstunde wurde das Duo verhaftet und stand am 26. Februar 2013 vor Gericht.
Überfall im Dezember 2000
Am 6. Dezember 2000 beraubten zwei Täter das Juweliergeschäft Haasmann in der Getreidegasse. Die Männer - bewaffnet mit einer Faustfeuerwaffe und einem Elektroschocker - zwangen eine Verkäuferin, den Tresor zu öffnen. Die damalige Juniorchefin des Juweliergeschäftes wurde gefesselt und geknebelt. Erbeutet wurden Preziosen von Colliers über Ringe bis zu Armreifen. Die wertvollen Stücke warfen die Männer in eine grüne Einkaufstasche und zwei Lederbeutel, bevor sie im vorweihnachtlichen Gewühl der Getreidegasse entkamen. Der Juwelier selbst gab eine Schadenshöhe von 50 Millionen Schilling (3,6 Millionen Euro) an und bezog sich auf den Verkaufswert. Ein besonders außergewöhnliches Stück war ein Ring, der erst zuvor von einer Kundin zur Reparatur gebracht wurde. Der Wert: rund 300.000 Schilling.
Einer der Verkäuferinnen gelang es - noch auf dem Boden liegend - Alarm auszulösen. Trotz sofortiger Großfahndung konnten die Täter entkommen. Die erste Spur führte die Beamten noch am selben Tag zu einem schwarzen Mercedes mit italienischem Kennzeichen sowie zu einer Adresse in Salzburg, die vom mobilen Einsatzkommando der Polizei gestürmt wurde. Die Verkäuferinnen des Geschäfts sprachen damals von südländisch aussehenden Männern, die Wollmützen trugen. Gefahndet wurde nach einem 40 bis 50 Jahre alten sowie einem etwa 30-jährigen Mann. Die Versicherung lobte damals bis zu 1,5 Millionen Schilling (109.000 Euro) für zweckdienliche Hinweise aus. Der Juwelier, Edwin Haasmann, selbst sprach zudem eine Belohnung von 100.000 Schilling aus. Die Polizei veröffentlichte damals Phantombilder sowie Fotos von besonders wertvollen Stücken.
Bis 15. Mai 2023 blieben allerdings alle Ermittlungsanstrengungen erfolglos. Mehr als 22 Jahre später teilte am 18. Mai 2023 die Staatsanwaltschaft Innsbruck mit, dass einer der mutmaßlichen Täter mittels DNA-Beweis überführt werden konnte. Laut italienischen Medien klickten am Dienstag, den 16. Mai 2023 die Handschellen. Die Polizei hatte den 54-jährigen Italiener an seinem Arbeitsplatz in einer Garage in Mailand festgenommen. Ihm wird zur Last gelegt, in Innsbruck eine Bank und in Salzburg ein Juweliergeschäft ausgeraubt zu haben. Das bestätigte Innsbrucks Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr: "Der 54-jährige Mann sitzt in einem Mailänder Gefängnis in Haft." Ein Berufungsgericht sollte nun über seine Auslieferung nach Österreich entscheiden. Der Auslieferungsantrag hänge automatisch mit dem europäischen Haftbefehl zusammen, sagt Staatsanwalt Mayr. Der 54-jährige Mann, nach dem viele Jahre mit einem europäischen Haftbefehl gefahndet worden war, wurde zudem in Italien wegen Raubüberfällen und eines Mordversuchs gesucht.
Wie Hansjörg Mayer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, nun am Donnerstag, den 7. März 2024 auf SN-Anfrage mitteilte, wird sich der Italiener wegen der Raubüberfälle nicht vor einem Strafgericht verantworten müssen: "Die italienische Justiz hat seine Auslieferung an Österreich abgelehnt. Mit der Begründung, dass die Taten, die ihm hier angelastet werden, nach italienischem Recht bereits verjährt sind."
1982: Kurioser Zwischenfall am Faschingsdienstag
Ein maskierter Mann betrat am Vormittag des Faschingsdienstags, 23. Februar 1982, das Juweliergeschäft Haasmann an der Innsbrucker Bundesstraße und stänkerte die Verkäuferinnen an. Er wehrte sich als man ihn aus dem Geschäft werfen wollte und die Polizei wurde gerufen. Diese staunte nicht schlecht als sich herausstellte, dass der Maskierte der Sohn des Chefs war. Er wollte sich offenbar einen Scherz erlauben.
Weblink
Quellen
- www.sn.at, 18. Mai 2023
- www.sn.at, 8. März 2024
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 24. Februar 1982, Seite 5
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 27. Februar 2013, Seite 23