Maria Theresia Mettig-Ellenberger
Maria Theresia Mettig-Ellenberger, genannt Meta (* 25. März 1914 in Wildbad Kreuth. Oberbayern; † 20. August 2008), war eine Künstlerin, die in Salzburg lebte.
Leben
Ihre Mutter stammte aus dem Chiemgau, der Vater aus Mayrhofen im Zillertal. Sie wuchs in Nordtirol auf. Jahrzehnte später musste sie erleben, wie ihr Elternhaus während der NS-Zeit im Stausee, im Speicher Gmünd (Gemeinde Gerlos), versank.
Zunächst besuchte Meta Schulen in ihrer oberbayrischen Heimat in Glashütte und Kreuth, bevor sie in einer Münchner Klosterschule erzogen wurde. Dort fielen den Schwestern bereits die "gesegneten Hände" des Mädchens auf, und sie bastelte Tisch- und Bühnendekorationen für das Schultheater. Sie erhielt auch wöchentlichen Tanzunterricht von einem Ballettmeister des Opernballetts - in der Klosterschule!
Mit 18 Jahren kam Meta als Hilfskraft an das Opernballett. Obwohl sie dann Tanz studierte, übte sie den Beruf nicht aus. So entwickelte sie sich aber zu einer anerkannten Skulpturistin des Tanzes und der Tänzer.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie kriegsdienstverpflichtet und kam als Sekretärin an das Generalkommando der Deutschen Wehrmacht in Salzburg. Seitdem lebte sie in Salzburg. Als sie sah, wie auf dem Moserboden (sic!) beim Bau des Kraftwerk Kaprun russische Gefangene als Zwangsarbeiter arbeiten mussten, bracht die Tourengeherin ihnen rucksackweise Kleidung und Verpflegung. Zwar kam es zu Anschuldigungen und Verdächtigungen, die aber von ihrem militärischen Vorgesetzten abgeblockt wurden.
Nach Kriegsende setzte sie ihre Tanzstudien bei Nicolai Tietze fort. Tietze war ein Exilrusse, der in den 1920er-Jahren der Berliner Truppe "Russisch-romantisches Theater" von Boris Romanow angehörte. Später reiste er mit Anna Pawlowa durch Europa und blieb schließlich in Salzburg, wo sie eine Ballettschule einrichteten.
Mittlerweile war aber Meta Mettig zu alt für eine aktive Balletttänzerinnen-Laufbahn geworden. Aber sie hatte bereits begonnen, mit ihren Händen zu arbeiten. Es entstanden keramische Figuren, Gefäße und Tischdekorationen. Als Tierfreundin besuchte sie an Wochenenden den Münchner Tiergarten Hellabrunn. Allerdings fehlte ihr das nötige Eintrittsgeld, und so wanderte sie um den Tiergarten herum. Dann wurde sie von einem Herrn angesprochen, weshalb sie immer nur herumstreune. Nachdem er den Grund erfahren hatte, brachte er sie in das Direktionsbüro, wo sie eine Dauereintrittskarte erhielt. Nun konnte sie die Bewegungen der Tiere aus der Nähe beobachten und es entstand eine verzaubernde Tierwelt aus Ton.
Es kamen Weihnachtskrippen hinzu, deren Figuren - Madonnen, Bischöfe, Heilige, Kinder und Harlekine - sie ausnahmslos verschenkte. Gute Freunde, Ehepaare, porträtierte sie humorvoll als Tierpaare, etwa die schnatternde Gans und der Gänserich, der ergeben den Kopf neigt.
Doch niemandem hatte sie ihre wahre Profession offenbart: Aus einem eingefärbten Spezialwachs mit einer besonderen Härte formte sie Tänzerinnen und Tänzer, Persönlichkeiten aus der Tanzgeschichte. Aber auch abstrakte Figuren, eine Thai-Tänzerin oder einen Derwisch u. a., formte die Künstlerin.
So war sie bald bei einer Ausstellung Anfang 1988 in Wien in der Galerie der Wiener Staatsoper vertreten, die vom Theatermuseum und der Theatersammlung der österreichischen Nationalbibliothek veranstaltet wurde.
In Salzburg stellte sie vor allem in der Galerie Kutscha aus.
Sie war auch die letzte Lebensgefährtin des Salzburger Bildhauers Herbert Trapp (* 1936; † 2004) und lebte auf dem Heuberg in einem ganz persönlich geprägten Haus umgeben von Rassehunden, Afghanen.
Zu ihren Freunden zählten die einst gefeierte Tänzerin Friderica Derra de Moroda, der Maler Albert Birkle und Freund Kay Krasnitzky sowie der Bildhauer Fritz Wotruba.
Auszeichnungen
Die UNESCO sprach Meta Mettig 1993 die "Waclaw-Nizynski-Medaille" für ihre Verdienste um den künstlerischen Tanz und seine Wiedergabe in plastischer Form zu.
Die Künstlerin war auch Trägerin des Goldenen Verdienstzeichen des Landes Salzburg.
Werke
- Skulpturen "Tanzkunst in Bronze" in der Festung Kufstein
Quellen
- Karl Heinz Ritschel: "Tanz in Bronze. Zum Schaffen von Meta Mettig.", "Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 26. März 1994
- www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 23. August 2008, Seite 30, Parte