Moserboden

Der Moserboden um 1890.
Mautgebühren für die Straßenbenützung zum Moserboden.

Moserboden ist der Flurname für eine ehemalige Almlandschaft am südlichen Ende des Kapruner Tals im Pinzgau.

Geografie

Der Moserboden befindet sich im Bereich der Hohen Tauern in den Ostalpen. Südlich, in Richtung des Vorderen und Großen Bärenkopfs ragen das Karlinger- und das Bärenkopfkees hinauf in die Alpen.

Die Landschaft hatte eine Fläche von etwa vier bis fünf Quadratkilometer, lag auf einer Höhe von 2 100 m ü. A. und ist heute vom Wasser des Stausees Mooserboden bedeckt. Im Westen ragen die "Nasse Wand" und das Sedlgrat empor, im Osten der Klöckerinriedel (2 567 m ü. A.).

Am nordwestlichen Rand des Moserbodens befindet sich eine Heidnische Kirche.

Im Bereich des Moserbodens befindet sich auch die Hochgebirgsschule Kaprun.

Namensschreibweise

Interessant ist, dass sich der Moserboden stets mit einem o geschrieben hatte, jedoch offenbar erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein zweites o hinzugefügt wurde. Eine Suche in den digitalisierten Zeitungen der Österreichischen Nationalbibliothek (ANNO) zeigt noch bis in die 1950er-Jahre die Schreibweise mit einem o (u. a. in den "Salzburger Nachrichten"[1]). Der heutige Stausee wurde jedoch von Beginn an mit zwei o geschrieben.

Geschichte

1869 wurde ein Rückgang des Eises auf dem Moserboden von über 500 m registriert. Vor dem Bau der beiden Staumauern stand am Grund des Mooserbodens das Berghotel Moserboden. 1896 wurde von Zell am See über Kaprun zum Kesselfall-Alpenhaus die autotaugliche (!) Kaiser-Franz-Josef-Straße errichtet. Vom Kesselfall-Alpenhaus führte dann das zwei Meter schmale Fürst-Liechtenstein-Sträßchen über den Orglerboden an Orgler- und Erzherzog-Rainer-Hütte (1 600 m ü. A.) vorbei zum Berghotel Moserboden. Für nicht berggeübte Besucher sorgten einspännige "Bergsesselwägen" für den Transport über die steilen Serpentinen zum Hotel.

Schon 1893 war Kaiser Franz Joseph I. auf einem Karrenweg zum späteren Standort des Berghotels geritten. Mit Beginn des Einstaus des Speichers Moserboden 1954 verschwand das Hotel.

Der Moserboden ist aufgrund des Stauwerks ein Ausflugsziel geblieben. Wanderwege wie zum Beispiel zur Fürthermoaralm mit Kapelle und Almmuseum (Höhenunterschied vom Moserboden 200 Meter) oder auch Bergrouten zum Heinrich-Schwaiger-Haus (2 802 m ü. A.) sind beliebte Ziele.

Neben dem Lärchwand-Schrägaufzug führt seit dem Bau des Pumpspeicherkraftwerks Limberg II auch eine Straße auf den Mooserboden.

Weblinks

Quellen

  • Historische Karten von 1880 in AMap mit der Schreibweise Moserboden

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 4. April 1953, Seite 5