Tassilo III.

Tassilo III. (* um 741; † um 796) war ein Baiernherzog.
Familie
Er stammte aus dem Geschlecht der Agilolfinger, dessen Vertreter er der letzte war. Sein Cousin war Kaiser Karl der Große. Sein Vater war Herzog Odilo.
Tassilo regierte das Herzogtum Baiern durch 40 Jahre, ein großes Land, zu dem damals auch Oberösterreich, Salzburg, Nord- und Südtirol sowie Kärnten und die Steiermark gehörten. Dass er wider seinen Vettern, Kaiser Karl den Großen, war, kam ihm, seiner Frau und Kindern zu großen Schaden. Karl der Große entmachtete Tassilo 788, ließ ihn zum Tode verurteilen und begnadigte ihn und seine Familie zu lebenslanger Klosterhaft, die Tassilo in den Klöstern St. Goar, Jumièges und Lorsch verbrachte. Der Todestag Tassilos soll der 11. Dezember um 796 gewesen sein.
Die Kraft wird in Schwachheit vollendet Denn wann ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Kor 12,9f)
soll sein Motto laut der von der Beschreibung des Tassilo-Denkmals in Mattsee gewesen sein.
Salzburgbezug
748 hatte Tassilo erstmals in Ostermiething Urkunden ausgestellt. In der Zeit zwischen 777 und 783 gründete er das Stift Mattsee. Zur selben Zeit, 777, entsteht unter seiner Herrschaft auch das Benediktinerstift Kremsmünster, die im 18. Jahrhundert dann die Universitätssternwarte der Universität Salzburg erhalten sollte. Auch die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee geht auf eine Gründung von ihm zurück.
Ehrungen und Erinnerungen
Vor dem Kollegiatstift auf dem Stiftsplatz in Mattsee erinnert das Tassilo-Denkmal an die Stiftsgründung.
Im Salzburger Stadtteil Liefering ist die Tassilostraße nach ihm benannt.
Quellen
- Andreas Hirsch, Textgestaltung
- Mattseer Stiftsblätter, Herausgegeben vom Verein der Freunde des Stiftes Mattsee, Nummer 1 / Jahrgang 2010 Tassilo-Denkmal, Beitrag von Stiftspropst Vinzenz Baldemair, direktlink
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Herzog von Baiern 748–788 |
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