Herzogtum Baiern
Dieser Artikel schildert die Geschichte des Herzogtums Bayern.
Geschichte
Erste Erwähnung der Bajuwaren 551. Mit dem Agilolfinger Garibald I. († um 593) erscheint der erste baierische Herzog mit Hauptsitz in Regensburg. Ab dem 6. Jahrhundert gehörte der Salzburggau zum Stammesherzogtum Baiern, ebenso der Pinzgau und der Pongau im Innergebirg, die ab der Mitte des 7. Jahrhundert bayrisch besiedelt wurden. Der Lungau war ursprünglich ein Teil Kärntens (Karantanien), das vom 8. Jahrhundert bis 976 zum Stammesherzogtum Baiern gehörte und in dieser Zeit teilweise bayrisch besiedelt wurde.
Ab ca. 715 residierten die Söhne von Herzog Theodo II., an verschiedenen bedeutenden Orten: Theudebert (Sitz im Castrum superius auf dem Festungsberg in Salzburg)[1], Grimoald (Sitz Freising) und Theodolt (Sitz Regensburg) und Tassilo II. (Sitz Passau ?).
Nach dem Sturz von Tassilo III. im Jahre 788 gliederte Karl der Große das Herzogtum in das Frankenreich ein.
Bis 1180 war das Herzogtum Bayern das Stammesherzogtum Baiern und wurde anders geschrieben.
Hauptstadt, Regierungssitz
Hauptresidenz der baierischen Herzöge war zunächst Regensburg (ab ca. 551). Ab ca. 700 kamen zusätzlich Nebenresidenzen dazu, u. a. in Salzburg (Theudebert auf dem Festungsberg). Ludwig I. (1173–1231) verlegte den Hauptsitz nach Landshut. 1255 kam es zur Teilung in Ober- und Niederbayern: Oberbayerns Hauptstadt wurde München, niederbayerische Hauptstadt Landshut. Reichenhall gehörte bis zu Wiedervereinigung 1506 zu Niederbayern.
Seit 1506 ist München alleinige Hauptstadt für das ganze Land.
Salzburg und das Herzogtum Baiern
Der Baiernherzog Theodo II. holte Rupert von Worms 696 nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der baierischen Kirche.
Die Erzbischöfe waren im Hochmittelalter zwar Reichsfürsten, aber ihr Herrschaftsgebiet galt als ein Teil des Herzogtums Bayern. Als Erzbischof Friedrich III. 1328 eine eigene Landesordnung erließ, löste er damit seine Besitzungen vom Mutterland Bayern. Aus Salzburg war ein eigenständiges Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches geworden. In einer 1342 ausgestellten Urkunde sprach Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn erstmals von seinem "Land".
Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian stammte aus München (* 27. Mai 1679 in München; † 22. Oktober 1744 in der Stadt Salzburg). Er war von 1727 bis 1744 Fürsterzbischof von Salzburg. Unter seine Regentschaft fällt eines der dunkelsten Kapitel der Salzburger Geschichte, die Vertreibung der Protestanten in den Jahren 1731 und 1732.
Als "Berchtesgadener Expedition" wird die Besetzung der Fürstpropstei Berchtesgaden durch den bayerischen Herzog Friedrich im Jahre 1382 bezeichnet.
Das Herzogtum Bayern ging mit der Erlangung der Kurwürde für die Herzöge von Bayern im Jahr 1623 in das Kurfürstentum Bayern über.
Die Baiernherzöge in Salzburg prägten die ersten Jahrhunderte der entstehenden Stadt Salzburg.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Herzogtum Baiern"
- Einträge im Salzburgwiki
- Brigitte Haas-Gebhard: "Die Baiuvaren, Archäologie und Geschichte", Regensburg 2013
- Hermann Dannheimer; Heinz Dopsch: "Die Bajuwaren: Von Severin bis Tassilo 488–788.", Landesausstellung Die Bajuwaren, Rosenheim-Mattsee, 1988
- Andreas Hirsch, Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall und Umgebung, Absatz "Hauptstadt, Regierungssitz" via E-Mail am 16. März 2019 an Admin. Peter
Einzelnachweis
- ↑ Heinz Dopsch: Kleine Geschichte Salzburgs, 3. Auflage 2014, Seite 27–28
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