Quelltext der Seite Mozartplatz (Stadt Salzburg)

[[Datei:Mozartplatz 1930.jpg|thumb|Der Mozartplatz um 1930.]]{{googlemapsort|5020+Salzburg+Mozartplatz_1}}
[[Datei:Mozartplatz_Piano_fuer_alle.jpg|thumb|Samstagnachmittag, 4. Juli 2020, stand am Mozartplatz ein Piano zur Verfügung. Unter dem stoisch-ruhigen Blick von [[Wolfgang Amadé Mozart]] klimperte wer wollte und konnte auf dem Piano.]]
[[Datei:Eingehaustes Mozartdendmal.jpg |thumb|Einhausung des Mozartdenkmals am Salzburger Mozartplatz mit Einkaufswägen zum [[Mozartjahr]] 1991 von [[Anton Thuswaldner (Bildhauer)|Anton Thuswaldner]].]]
[[Datei:Mozartplatz mit Mozartdenkmal.jpg|thumb|Mozartplatz mit Mozartdenkmal, nordwestliche Ansicht.]]
[[Datei:Mozartplatz_2012.jpg|thumb|Der Mozartplatz im Jänner 2012]] 
[[Datei:Mozartplatz, südlicher Teil.JPG|thumb|Mozartplatz, südlicher Teil]]
[[Datei:Mozartplatz Südseite.jpg|thumb|Mozartplatz Südseite]]
[[Datei:Mozartplatz Südansicht.jpg|thumb|Mozartplatz, Südansicht]]
Der '''Mozartplatz''' ist ein repräsentativer rechteckiger [[Plätze der Stadt Salzburg|Platz]] vor der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]] in der [[Salzburger Altstadt]].

== Geschichte ==
In Verlängerung der [[Pfeifergasse]] stand früher einmal eine Häuserreihe, die fast bis zur [[Filialkirche zum hl. Michael]] am [[Residenzplatz|Aschhof]] reichte. [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] waren diese für seine Pläne hinderlich. Daher lies er die Häuser [[1603]] verkaufen und [[1604]] niederreißen. So entstand ein bis zur Salzach reichender ''freier Platz'', der weder geebnet noch reguliert war, auf dem überall Bausteine und Schutt der demolierten Häuser gelagert war und man nannte diesen bald den ''Platz am Haufen''.<ref name="Brunnen">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19310212&query=%22Sankt%22+%22Michaelsplatz%22&ref=anno-search&seite=10 anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 12. Februar 1931]</ref>

Anfang [[1604]] war der von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau geholte italienischen Baumeister [[Vincenzo Scamozzi]] für mehrere Wochen in Salzburg. Der wichtigste Grund für seinen Aufenthalt war die Neuplanung des [[Salzburger Dom]]s. Daneben ging es wohl auch um die Stadterweiterung und die Erweiterung der [[Alte Residenz|Alten]] und der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]]. Zwei Wochen vor Scamozzis Abreise am [[15. Februar]] 1604 ließ Wolf Dietrich den [[1594]] errichteten ''Hannibalpalast'' (für seinen Bruder Hannibal) sowie die ihn umgebenden Bürgerhäuser abreißen. Dort, wo der Hannibalpalast stand, sollte ein Festsaalbau mit Loggien geschmückten Verbindungstrakten zur Neuen Residenz entstehen. [[Salzach]]<nowiki>aufwärts</nowiki> sollten Gartenanlagen entstehen. Aber mehr als die Fundamente wurden 1604 nicht errichtet.

Der heutige Mozartplatz geht also auf Überlegungen von Wolf Dietrich zurück, seine Residenz von der Alten in die Neue zu verlegen und dementsprechend die [[Neue Residenz]] zu erweitern. Doch [[1605]] hatte sich dann der Fürsterzbischof endgültig entschlossen, in der Alten Residenz zu bleiben. Somit seht der Mozartplatz in keinem Zusammenhang mit der Neuplanung des Domes von Scamozzi oder der These, Scamozzi habe ein Konzept einer Idealstadt mit fünf Plätzen verwirklichen wollen.<ref name=1987">Quelle Begleitbuch [[Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau]] zur  gleichnamigen [[Landesausstellung]] [[1987]], Seite 198</ref>

Erst Fürsterzbischof [[Paris Lodron]] ließ den ''Platz am Haufen'' räumen, diesen mit einem Kopfsteinpflaster bedecken und am Ausgang zur [[Salzach]] [[1627]] das [[Michaelstor]] errichten. Der Name ''St. Michaelsplatz'' bürgerte sich in der Folge ein, mutmaßlich abgeleitet von der am Platz gelegenen [[Filialkirche zum hl. Michael]]. 

Auf ihm stand einst der [[Michaelsbrunnen auf dem Michaelsplatz in der Stadt Salzburg|Michaelsbrunnen]]. [[1728]] ließ der Stadtmagistrat einen Röhrenbrunnen aus [[Marmor]] am Platz errichteten. In der Mitte des Bassins stand eine Marmorsäule mit zwei Bronzeröhren. Oben drauf befand sich eine Steinfigur den [[Michael|hl. Michael]] darstellend. Als man [[1841]] mit der Planung des Mozart-Denkmals auf diesem Platz begann, wurde der Brunnen in die [[Priesterhausgasse]] vor das [[Gablerbräu]] versetzt. Als schließlich [[1875]] die neue Wasserleitung errichtet wurde, verschwand der Brunnen auch vor dem Gablerbräu und wurde in den Garten des [[Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern|Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern]] in [[Mülln]] versetzt.<ref name="Brunnen"></ref>

Bis [[1849]], also sieben Jahre nach der Enthüllung des [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz|Mozart-Denkmals]], hieß der Platz nach der an ihr gelegenen Kirche St. Michael ''St. Michaelsplatz'', auf dem der [[Michaelsbrunnen]]<ref>Quelle [[Mülln]]</ref> stand.

In der Gemeinderatssitzung am [[27. September]] [[1849]] wurde beschlossen, den ''St. Michaelsplatz'' in Hinkunft als ''Mozartplatz'' zu benennen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=scz&datum=18491012&query=%22Michaelsplatz%22&ref=anno-search&seite=5 anno.onb.ac.at/Salzburger Constitutionelle Zeitung 12. Oktober 1849]</ref>

[[2025]] soll der Platz "entsiegelt" werden, also mit einem Schotter oder ähnlichem Material versehen werden. Anrainer und Geschäfte sehen diese Änderung sehr skeptisch, da man am daneben liegenden Residenzplatz mit Staubwolken schlechte Erfahrungen gemacht hatte.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/mozartplatz-neue-gestaltung-diskussionen-152976529 www.sn.at], 7. Februar 2024</ref>

== Gebäude um den Platz ==
*  '''Nordseite'''  
* Das [[Antretterhaus]], das ehemalige Stadtpalais des Adelsgeschlechtes [[Rehlingen]] mit der [[Hauskapelle Mariae Himmelfahrt]], Mozartplatz 4.
* Das [[Imhofstöckl]], ein [[1620]] erbautes niedrigeres Gebäude, Mozartplatz Nr. 5.
: Das Imhofstöckl gehört heute der [[Stadtgemeinde Salzburg]] und wird von dieser überwiegend als Amtsgebäude genutzt
:* [[Tourist Info - Mozartplatz]] 
:* Magistrat Salzburg Abteilung 2 Kultur, Bildung und Wissen 
: Nördlich dahinter liegt ein Teil der alten [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtmauer]], die aus der Zeit von Fürsterzbischof [[Paris Lodron]] stammt. 
* Zur Salzach und dem [[Rudolfskai]] hin steht das [[Zeugwartstöckl]] mit einer sehenswerten [[Sonnenuhr (Zeugwartstöckl)|Sonnenuhr]] (neben dem heute nicht mehr existierenden  [[Michaelstor]]), Mozartplatz 7. 

* '''Ostseite''' 
* Das [[Amtsgebäude Land Salzburg|Amtsgebäude]] [[Amtsgebäude Mozartplatz 8–10|Mozartplatz 8–10]]
: Die Häuser Mozartplatz 8, 9 und 10 mit ihrer heute einheitlichen Fassade sind ehemalige [[Kanonikalhaus|Kanonikalhäuser]] aus dem [[17. Jahrhundert]]. 
:: Das Haus Nr. 8 trägt das Wappen von [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]] sowie eine [[Gedenktafel]] für [[Constanze Weber]] und [[Sophie Haibl]].
:: Das Haus Nr. 9 trägt das Wappen von [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach]].

* '''Südseite'''  
* Die Neue Residenz, in der heute das [[Salzburg Museum]] untergebracht ist.

* '''Westseite'''  
* Das [[Café Glockenspiel]].
: Dieses Gebäude war zur Zeit von [[Georg Trakl]] das Geschäftslokal der gut gehenden Eisenhandlung seiner Eltern gewesen  
* Es beherbergt heute auch das [[Salzburger Weihnachtsmuseum]] sowie
* die Filialkirche zum hl. Michael, deren Eingang sich am [[Residenzplatz]] befindet.

== Mozart-Denkmal ==
: ''Hauptartikel: [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz]]''
In der Mitte des Platzes steht auf einem hohen Sockel das Denkmal von [[Wolfgang Amadé Mozart]], das [[1842]] von [[Ludwig von Schwanthaler]] geschaffen und von [[Johann Stiglmaier]] gegossen wurde. Das Denkmal wurde am [[4. September]] [[1842]] im Beisein der zwei noch lebenden Söhne Mozarts enthüllt. [[Franz Xaver Wolfgang Mozart]], genannt ''Wolfgang Amadé Mozart (Sohn)'', dirigierte zu Ehren seines Vaters eine selbst verfasste Festkantate op. 30. 

Die Witwe Mozarts, [[Constanze Nissen]], verstarb kurz davor am [[6. März]]. Am [[16. August]] [[1952]] ließ die Stadt Salzburg eine Gedenktafel für Constanze Mozart und ihre Schwägerin [[Sophie Haibl]] am Haus Mozartplatz 8 anbringen.

== Archäologie ==
Unter dem Mozartplatz wurde bei Arbeiten für das Fundament der Mozartstatue ein großes [[Römer|römisches]] Mosaik des Archeloos mit einem Athletenkampfbild geborgen. Dieses durch Fotografien erhaltene Mosaik ist dann spurlos verschwunden. Eine kleine Kopie, die von den [[Fremdenführer]]n aus Salzburg gespendet wurde, ist am Fuße des Denkmals noch zu sehen. 

== Betriebe und Geschäfte ==
* Buchbinderei [[Lammel]] (seit [[1848]])
* [[Eislaufplatz am Mozartplatz]], alljährlich zur Advent- und Weihnachtszeit, seit dem Jahr 2000  
* [[Café Glockenspiel]]

== Bilder ==
{{Bildkat}}
==Quellen ==
* Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg
{{Quelle Franz Martin}}
== Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Platz]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Platz (Salzburg)]]
[[Kategorie:Infrastruktur]]