Lawinensprenganlage
Eine Lawinensprenganlage ist eine technische Anlage, mit der kontrolliert Lawinen gesprengt werden können.
Sprenganlagen schützen Landesstraßen
In erster Linie zählen die Installierung von neuen, vom Flugwetter unabhängigen Sprenganlagen zu den effizientesten Maßnahmen. Im Pinzgau wurden 2019 bereits drei neu errichtet: zwei an der Glemmtaler Landesstraße zwischen Viehhofen und Maishofen (Gadenstättlawine) am Eingang zum Saalachtal und eine an der Rauriser Landesstraße (Bruderhoflawine) in Rauris. Eine – bei der Labeckbrunnlawine zwischen Saalfelden am Steinernen Meer und Weißbach bei Lofer – wurde nach Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen. Einige weitere werden im darauffolgenden Winter 2020/2021 noch folgen.
Wetterstationen unterstützen die Lawinenwarnkommissionen
Dazu unterstützen vier neue Wetterstationen, abgespeckt nur mit Schnee- und Windmessgeräten ausgestattet, die Arbeit der Lawinenwarnkommissionen. "Damit die Leute dort einfach mehr Informationen für ihre doch schwierigen Entscheidungen zur Verfügung haben", führt Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst aus.
Straßenmeister als Sprengexperten
Das ohnehin schon reichlich vorhandene Fachwissen im Land Salzburg wird für den kommenden Winter 2019/20 nochmal gestärkt. Erst kürzlich wurden drei Mitarbeiter der Straßenmeisterei Pinzgau zu Sprengmeistern fertig ausgebildet. Sie sind damit Vorreiter.
Drohne gegen Lawinengefahr
Viel Expertise und neue Erkenntnisse holt sich das Land Salzburg auch von der Firma Höhenarbeit. Die Landesgeologie arbeitet immer wieder mit Höhenfacharbeiter Philipp Knab aus St. Veit im Pongau zusammen, wie zum Beispiel Mitte Oktober 2019 bei der vorsorglichen Sprengung eines instabilen Felsblocks auf der Bischofsmütze. Neu im Angebot moderner Methoden: die Drohne. Entscheidender Vorteil: "Es muss sich niemand mehr in den Gefahrenbereich begeben", so Philipp Knab. Dabei wird die Sprengladung an einem langen Seil an die Drohne angehängt. Diese wird ferngesteuert hoch über das Ziel gelenkt und die Sprengladung in der gewünschten Höhe über der Schneedecke gezündet. Das erzielt ein bis zu vier Mal höheres Sprengergebnis als bei einer Zündung im Schnee.
Daten und Fakten
Lawinensprenganlagen
- L 111 Glemmtaler Landesstraße, zwischen Viehhofen und Maishofen am Eingang zum Saalachtal: zwei Sprengmasten neu errichtet
- L 112 Rauriser Landesstraße, bei der Bruderhoflawine in Rauris: ein Sprengmasten neu errichtet
- B 311 Pinzgauer Straße, beim Kraftwerk Dießbach zwischen Saalfelden und Weißbach: eine Gassprenganlage nach Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen
- L 252 Zauchensee Landesstraße, am Strimskogel bei Altenmarkt im Pongau: ein Sprengmasten wird neu errichtet, Fundament wird nächste Woche gelegt
Wetterstationen
- L 112 Rauriser Landesstraße, Gemeinde Rauris bei der Bruderhoflawine: fertig errichtet, Inbetriebnahme im kommenden Winter
- L 111 Glemmtaler Landesstraße, zwischen Viehhofen und Maishofen am Eingang zum Saalachtal: fertig errichtet, Inbetriebnahme im kommenden Winter
- B 99 Katschberg Straße, Südrampe im Bereich der Ernstalm auf der Südrampe zwischen Obertauern und Tweng: Fundament bereits errichtet, Inbetriebnahme im kommenden Winter
- B 99 Katschberg Straße, Südrampe zwischen Tweng und Mauterndorf: Fundament bereits errichtet, Inbetriebnahme im kommenden Winter
- B 99 Katschberg Straße, Nordrampe im Bereich Weißlahn-Galerie in der Nähe der Gnadenalm in Untertauern: genauer Standort noch nicht fixiert, geplante Inbetriebnahme im Winter 2020/2012
- L 211 Muhrer Landesstraße, Gemeinde Muhr im Lungau, oberhalb am Rande des Ortszentrums etwas talauswärts Richtung St. Michael: geplante Inbetriebnahme im Winter 2020/2021