St. Veit im Pongau
Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | St. Johann im Pongau (JO) |
Fläche: | 56,84 km² |
Geografische Koordinaten: | 47°19'44" N 13°09'13" O |
Höhe: | 764 m ü. A. |
Einwohner: | 3 788 (1. Jänner 2018) |
Postleitzahl: | 5621 |
Vorwahl: | 0 64 15 |
Gemeindekennziffer: | 50420 |
Gemeindeamt: | Markt 12 5621 St. Veit |
Offizielle Website: | www.gde-stveit.salzburg.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Manfred Brugger (ÖVP) |
Gemeindever- tretung (2019): |
21 Mitglieder: 13 ÖVP 6 SPÖ 2 FPS |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 1 315 |
1880 | 1 368 |
1890 | 1 343 |
1900 | 1 460 |
1910 | 1 663 |
1923 | 1 809 |
1934 | 1 821 |
1939 | 1 762 |
1951 | 1 870 |
1961 | 2 019 |
1971 | 2 332 |
1981 | 2 688 |
1991 | 3 021 |
2001 | 3 330 |
2011 | 3 471 |
2018 | 3 788 |
St. Veit im Pongau ist eine Marktgemeinde und ein Luftkurort im Pongau.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Marktgemeinde befindet sich etwa an jener Stelle im Salzachtal, an der die von Westen kommende Salzach ihren Lauf nach Norden ändert. Sie erstreckt sich von knapp unter 600 m ü. A. im Bereich der Salzach im Ortsteil Grafenhof bis auf eine Seehöhe von 1 817 m ü. A. (Hocheck) in die Grauwackenzone.
Berge im oder an der Grenze des Gemeindegebiets
Hochglocker (1 588 m ü. A.), Schneeberg (1 929 m ü. A.), Hochegg (1 817 m ü. A.), Gamskögerl (1 746 m ü. A.), Heukareck (2 099 m ü. A.), Sandkogel (2 249 m ü. A.), Höllwand (2 287 m ü. A.), Haßeck (2 119 m ü. A.), Luxkogel (1 824 m ü. A.);
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet erstreckt sich sowohl nördlich als auch südlich der Salzach. Das Zentrum der Marktgemeinde liegt nördlich oberhalb des Salzachtales auf einem Hügel südlich des Hochglockers (1 590 m ü. A.).
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die sechs Katastralgemeinden Klamm, Lehen, Oberlehen, Schwarzach II, St. Veit und Untersberg.
Ortsteile
Ortsteile der Marktgemeinde sind St. Veit, Pichl, Stein, Oberlehen, Urpaß, Viellehen, Grafenhof, Niederuntersberg, Oberuntersberg und Klamm.
Nachbargemeinden
Im Westen grenzt die Gemeinde an die Stadt St. Johann im Pongau, im Südosten an die Marktgemeinde Großarl, im Südwesten an die Gemeinden Dorfgastein und Lend, im Westen an die Marktgemeinde Schwarzach im Pongau und Goldegg sowie im Norden an Mühlbach am Hochkönig.
Geologie
Klima
St. Veit ist einerseits einer der sonnenreichsten Orte von Salzburg, andererseits aufgrund seiner mittleren Höhenlage im sogenannten Reizklima, das eine der Voraussetzungen für die Anerkennung als Kurort ist.
Geschichte
Bereits in der frühen Bronzezeit bestand eine Siedlung am Klinglberg, wo Kupfererz abgebaut wurde. Es wird vermutet, dass diese Siedlung nur im Winter bewohnt war und man im Frühjahr das Rohkupfer auf der Salzach bis in die Nähe von Salzburg transportiert hat.
In der jüngeren Eisenzeit, zirka 450 bis 15 v. Chr., war St. Veit im Pongau von den Kelten besiedelt. Zwischen 800 und 1100 entstand auf der sonnig gelegenen Bergterrasse eine Kirchensiedlung. In einer Schenkungsurkunde des Salzburger Erzbischofs Gebhard aus dem Jahre 1074 wurden der Ort sowie die Pfarre („parrochia sancti Viti“) das erste Mal schriftlich erwähnt. St. Veit im Pongau war über Jahrhunderte die Mutterpfarre des südlichen Pongaues und wurde 1244 an das Salzburger Domkapitel übertragen. Seit 1807 ist St. Veit im Pongau wieder eine selbständige Pfarre.
Im Spätmittelalter wurde St. Veit zur regelmäßigen Marktanlage. 1284 erfolgt die erste Bezeichnung als „forum“ (Marktort). Das Marktrecht wurde 1425 schriftlich festgelegt.
Der Pongau war das Zentrum der Salzburger Protestanten. Im Jahre 1731 mussten 3 100 evangelische Christen das Gebiet von Goldegg und St. Veit im Pongau verlassen.
Beim Marktbrand 1863 wurde der Großteil des Ortes ein Raub der Flammen.
Der ursprüngliche Gemeindename „St. Veit“ wurde im Jahr 1951 zu „St. Veit im Pongau“ erweitert.[1]
Am 21. Februar 1989 wurde St. Veit im Pongau zum ersten "Heilklimatischen Kurort" des Landes Salzburg ernannt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Theatergruppe St. Veit
Bei der Verleihung des Ferdinand-Eberherr-Preises 2009, eines Theaterpreises der Salzburger Nachrichten, errang die Theatergruppe St. Veit im Pongau den dritten Platz für eine freie Bearbeitung von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ in der Regie von Daniela Gnoycke.
Museen
Seelackenmuseum
- Hauptartikel: Seelackenmuseum
Das Seelackenmuseum befindet sich im Kurpark der Gemeinde St. Veit im Pongau und besteht derzeit aus dem Wallnerbauernhaus, der Seelackenmühle und dem Unterrainberg-Troadkasten.
Musik
- Trachtenmusikkapelle
- Kirchenchor
Bauwerke
Klosteranlage "Maria im Paradies"
- Hauptartikel: Maria im Paradies
"Maria im Paradies" ist ein Kloster der Bethlehemschwestern auf der Kinderalm in St. Veit im Pongau.
Pfarrkirche
Hauptartikel: Pfarrkirche zum hl. Vitus in St. Veit
Die erste Kirche wurde im romanischen Stil in den Jahren zwischen 850 und 950 gebaut. Sie fiel dem großen Marktbrand im Jahre 1334 zum Opfer und wurde anschließend wieder neu errichtet. Die Kirche erhielt einen 42 Meter hohen Turm. In den folgenden Jahren wurden Vergrößerungen und Umbauten vorgenommen. Anstatt der ehemaligen einschiffigen Kirche entstand um 1400 eine vierschiffige, gotische Basilika, die dem hl. Vitus geweiht wurde. Der achteckige Taufstein stammt aus der Zeit um 1500 und ist aus rotem Marmor gefertigt. Sehenswert in der Kirche sind die ehemalige "alte Sakristei" sowie die aus dem 14. und 17. Jahrhundert stammenden Fresken.
Naturdenkmäler
Schaubergwerk Sunnpau
- Hauptartikel: Schaubergwerk Sunnpau
Grabungen 1985 bis 1989 haben am Klinglberg bei St. Veit im Pongau eine frühbronzezeitliche Bergbausiedlung aus 1.850 v. Chr. nachgewiesen. Im Bergbaubetrieb, der um 1800 aufgelassen wurde, fand man das Grab eines zwischen 1 100 und 1 000 v. Chr. im Berg bestatteten Mannes mit Skelettteilen und Grabbeigaben. Dieses Grab wurde im Berg wieder nachgebaut, die Originalfundstücke sind im Seelackenmuseum zu sehen. Auch zwei graphitierte Schmelztiegel aus der "Großen Halle" (dem obersten Teil des Bergwerks) sind dort ausgestellt.
Naturschutzgebiet Paarseen - Schuhflicker - Heukareck
Hier befinden sich besonders seltene Pflanzen und geschützte Tierarten.
Naturdenkmal „Sommerlinde beim Haidachgut“
Der Baum hat eine Höhe von 35 Metern, einen Stammumfang von 6,10 Metern und einen Kronendurchmesser von 20 Metern
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Hauptartikel Straßen und Plätze der Gemeinde St. Veit im Pongau
öffentliche Einrichtungen
Ansässige Unternehmen
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2019 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 13 ÖVP – stellt den Bürgermeister, seit 21. Dezember 2018 Manfred Brugger
- 6 SPÖ – stellt den Vizebürgermeister Erwin Tockner
- 2 FPÖ
Bürgermeister
- Hauptartikel: Bürgermeister der Marktgemeinde St. Veit im Pongau
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Marktgemeinde St. Veit im Pongau
Wappen
Die Gemeinde St. Veit im Pongau besitzt seit 1425 das Marktrecht und wurde seitdem auf den Landtafeln des Fürsterzbistums Salzburg geführt. Am 2. August 1930 wurde das Wappen der Marktgemeinde St. Veit durch die Salzburger Landesregierung wie folgt bestätigt:
Im roten Schilde die Darstellung des heiligen Veit, nämlich der unbekleidete Oberkörper eines jugendlichen Mannes mit zum Gebet gefalteten Händen und gold nimbiertem Haupte, der aus einem auf einem niedrigen, brennenden Scheiterhaufen ruhenden schwarzen Kessel hervorragt.
Gemeindepartnerschaften
- Müllendorf (Burgenland)
- Manching (Bayern, Deutschland) seit 1958[2]
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde St. Veit im Pongau
- Michael Gruber, Nordischer Kombinierer und Olympiasieger in der Staffel in Turin 2006
- Reinhard Schwarzenberger, Skispringer (Bronze bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano und bei den Weltmeisterschaften 1999 in Ramsau)
Bilder von Personen aus St. Veit im Pongau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Sonstiges
In St. Veit befindet sich eine der fünf Messstellen für den Polleninformationsdienst im Land Salzburg.
Bilder
St. Veit im Pongau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
Weblinks
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "St. Veit im Pongau"
- Homepage des Schaubergwerks Sunnpau
- Häuser- und Straßenverzeichnis der Marktgemeinde
- Aktuelle Nachrichten aus "St. Veit im Pongau"
Einzelnachweise
- ↑ LGBl. Nr. 24/1951.
- ↑ Homepage des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren
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