Muhr
Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Tamsweg (TA) |
Fläche: | 115,96 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 5' N, 13° 29' O |
Höhe: | 1 107 m ü. A. |
Einwohner: | 487 (1. Jänner 2020) |
Postleitzahl(en): | 5583 |
Vorwahl: | 0 64 79 |
Gemeindekennziffer: | 50 505 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5583 Muhr Vordermuhr 5 |
Offizielle Website: | www.muhr.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans-Jürgen Schiefer (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 9 Mitglieder: 5 ÖVP, 3 SPÖ 1 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 522 |
1880 | 550 |
1890 | 549 |
1900 | 596 |
1910 | 610 |
1923 | 615 |
1934 | 637 |
1939 | 623 |
1951 | 718 |
1961 | 722 |
1971 | 721 |
1981 | 747 |
1991 | 673 |
2001 | 631 |
2011 | 573 |
2020 | 487 |
Muhr ist eine Gemeinde im Westen des Lungaus.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Muhr liegt auf 1 107 m ü. A. im oberen Murtal. Das Gemeindezentrum befindet sich im Ortsteil Mur in der Ortschaft Vordermuhr. Im Südwesten verläuft der östliche Ausläufer des Alpenhauptkamms der Hohen Tauern mit dem Großen Hafner (3 076 m ü. A.), im Nordosten ein Ausläufer der Niederen Tauern.
Das Gemeindegebiet wird von der Mur entwässert, die im hinteren Murtal entspringt. Fünf Gebirgsseen befinden sich im Gemeindegebiet: Der Untere Rotgülden- und der Obere Rotgüldensee, der Karwassersee im Muritzental sowie der Untere Schwarz- und der Obere Schwarzsee
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die drei Katastralgemeinden Hintermuhr, Schellgaden und Vordermuhr und gliedert sich in die folgenden gleichnamigen Ortschaften:
- Hintermuhr 82
- Schellgaden 61
- Vordermuhr 344
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[1]
Nachbargemeinden
Im Lungau grenzt Muhr nordöstlich an die Nachbargemeinde Zederhaus, im Osten an St. Michael im Lungau. Im Westen liegt die Pongauer Gemeinde Hüttschlag. Im Süden liegt bereits Kärnten.
Geologie
Frühere Vorkommen von Chloritschiefer, Gold und Arsenkies.
Geschichte
Vor den Römern gab es wahrscheinlich slawische Siedler, von denen jedoch fast nichts bekannt ist. Erst die Besiedlung durch die Römer ist im Lungauer Kernraum gut dokumentiert.
Ab dem Mittelalter war das Muhrtal eine bedeutende Bergbauregion. Schon Mitte des 14. Jahrhunderts sind der Goldbergbau in Schellgaden und der Arsenbergbau in Rotgülden nachweislich. Sie wurden von den Salzburger Erzbischöfen betrieben. Die Blütezeit des Bergbaus fällt in das 16. Jahrhundert. Zu der Zeit waren 150 Abbaustellen namentlich bekannt.
1523 ist auch die Rupertkirche in Muhr (ecclesia s. Ruperti in valle mur) nachweislich. 1670 wurde ein Vikariat von St. Michael eingerichtet. 1813 wurde das vormalig Michaeler Vikariat zur Pfarre Muhr (ursprünglich Murwinkel) erhoben.
Im Zusammenhang mit dem Wetterläuten wird von einer Hexenglocke in Muhr berichtet, deren Schall man 3½ Stunden weit gehört haben soll.[2]
Das Erdbeben vom 20. Jänner 1889 wurde in weiten Teilen des Landes Salzburg verspürt, so auch um 09:40 Uhr in Muhr. Auch das Erdbeben vom 18. April 1895 wurde in Muhr wahrgenommen. Der erste Stoß kam um 23:30 Uhr und wurde vor allem im Murwinkel am stärksten im gesamten Lungau registriert.
Während der Goldabbau in Schellgaden 1818 beendet wurde, war das Bergwerk Rotgülden noch Ende des 19. Jahrhunderts das größte Arsenkieskwerk der Habsburgermonarchie. Die Produktion in der Arsenhütte wurde erst 1994 eingestellt. Die britische Bergbaufirma Noricum Gold hatte Mai 2015 die mehrjährige Goldsuche um das ehemalige Goldbergwerk Rotgülden aus Kostengründen wieder eingestellt. Mehrere Probebohrungen waren bis in 150 m Tiefe vorgetrieben worden.
Am 29. und 30. Oktober 2018 wurde der tiefliegende Ortskern nach starken Regenfällen von der über die Ufer tretenden Mur überschwemmt.
Religionen
- Übersicht Pfarrer von Muhr
- Übersicht Kapellen und Kirchen in Muhr
Die Pfarrkirche zum hl. Rupert fand ihre erste Erwähnung durch die Stiftung eines Kaplans in St. Michael für die Orte Thomatal und Muhr, die etwa um 1470 erfolgte. 1523 wurde die "ecclesia s. Ruperti in valle Mur" genannt. 1615 und 1671 hatte die Kirche außer dem Hochaltar zu Ehren des Kirchenpatrons noch einen Marienaltar. Ein eigener in Muhr wohnender Vikar wurde 1674 gestellt. Der förmliche Stiftsbrief datiert vom 1. November 1679. 1813 wurde das Vikariat zur Pfarre erhoben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Musik
Natur
Parks
Muhr liegt - und das ist ein Unikum - sowohl im Nationalpark Hohe Tauern (seit 1. Jänner 1991 mit 95,71 Quadratkilometer) als auch im Biosphärenpark Lungau. An beide Ferienregionen habe der Verband pro Jahr insgesamt 12.000 Euro bezahlen müssen, wobei den Großteil die Gemeinde per Subvention getragen hat.
Sport
Muhr ist Ausgangspunkt der über 300 km langen Radtour "Tour de Mur" von der Nationalparkgemeinde Muhr bis Bad Radkersburg in der Steiermark.
Vereine
Sportvereine
- USK Muhr (Sport)
Volkskulturvereine
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Fremdenverkehr
Der Tourismusverband Muhr wurde mit 31. Dezember 2017 aufgelöst. Im Sommer 2017 registrierte Muhr 4 614 Übernachtungen. Das waren um 4,4 Prozent weniger als im Sommer 2016.
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Muhr
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Muhr
Wappen
Am 12. November 1984 wurde der Gemeinde Muhr durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
Ein Schild, schräg geteilt von einem doppelten Wellenband in Blau, darüber im linken Feld in Silber ein Mann mit rot-silber verwechselten Kleidern, rechts ein Schwert, links einen goldenen Ring mit Rubin haltend, darunter im rechten Feld in Gold ein Blahhaus in Schwarz.
Das Wellenband nimmt Bezug auf das Quellgebiet der Mur, die die Gemeinde durchfließt. Die Figur des Mannes ist Teil des Wappens der Familie Robinig von Rottenfeld, die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1843 als Gewerken in Muhr ansässig waren. Das Blahhaus symbolisiert die Bergbau- und Verhüttungsanlagen mit deren Hilfe vor allem Arsenik gewonnen wurde.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Muhr
Bilder von Personen aus Muhr – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Bilder
Muhr – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
- Statistische Daten
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Muhr"
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Website der Gemeinde Muhr
- Friederike Zaisberger, Nikolaus Pfeiffer: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3
Einzelnachweis
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Quelle ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1944
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St. Michael im Lungau ∙
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