Michael Gruber (Salzburger Bauernaufstandsführer)

Michael Gruber (um 1490 in Bramberg im Pinzgau) war ein Gewerke und Kämpfer in den Salzburger Bauernaufständen und -kriegen auf beiden Seiten.

Leben

In jungen Jahren war Michael Gruber vermutlich Söldner im Dienst von Kaiser Maximilian aber 1521 Bergverweser am Jufen bei Kitzbühel und auf der Brunnalpe bei Kirchberg in Tirol tätig gewesen.

1525 auf der Seite der Aufständischen

In Schladming im steirischen Ennstal war es 1525 zu einem Bauern- und Bergknappenaufstand gekommen. Der steirische Landeshauptmann Siegmund von Dietrichstein[1][2] bündelte am 1. Juli sein Heer vor Schladming. Da Kundschafter aus dem Pinzgau meldeten, dass Dietrichstein nicht an der Grenze zum Erzstift Salzburg stehenbleiben würde, zog ihm Michael Gruber mit einer Streitmacht von rund 3 000 erfahrener Bergknappen und Bauern entgegen.

Vor Mandling auf Salzburger Seite sammelte Gruber seine Leute. Er griff dann Dietrichstein an noch bevor die steirische Verstärkung unter Niklas Graf Salm[3] bei Schladming eingetroffen war. Einen zuvor ausgehandelten Waffenstillstand nahm keine der beiden Parteien ernst und Gruber erkannte, dass der Schnellere in der besseren Position wäre. Er teilte seine Leute in zwei Gruppen auf, die in einem Nachtmarsch in die Bergen nördlich und südlich von Schladming vordrangen. Die völlig überraschten steierischen Landsknechte, gerade im Aufbruch in Richtung Radstadt, waren schnell geschlagen und und ihr Anführer Dietrichstein gefangen genommen.

Zwar hatte Gruber den Befehl erhalten, die steirische Grenze nicht zu überschreiten, jedoch gereichte ihm seine eigenmächtige Entscheidung nicht zu seinem Nachteil. Gruber wurde zum Obersten Feldhauptmann ernannt. Er zog mit seinem Heer in die Stadt Salzburg, wo es mittlerweile zu einer Pattsituation zwischen dem Heer der aufständischen Gewerken (und Bauern) gekommen war. Gruber und seine Leute waren so etwas wie ein Motivationsschub für die Aufständischen und Gruber erhielt auch noch Unterstützung von einigen Hundert Bergknappen aus dem Tiroler Schwaz. Auf der Seite des Fürsterzbischofs waren Ludwig von Bayern und der Landsknechtführer Georg von Frundsberg zu Hilfe gerufen worden.

Nach einigen Scharmützeln wurde am 31. August 1525 ein Waffenstillstand und Frieden in Salzburg ausgehandelt. Keine der beiden Seiten wollte militärisch nichts mehr riskieren. Gruber kapitulierte vor dem Bayernherzog und leistete vor dem Fürsterzbischof öffentliche Abbitte.

Nachdem Gruber Ende 1525 einen Totschlag begannen hatte, flüchtete er ins Kloster St. Georgenberg bei Stams, wo ihm der Abt Asyl gewährte. Zwar wussten der Tiroler Hofrat und Erzherzog Ferdinand I. vom Aufenthaltsort Grubers, aber da dieser eine große Anhängerschaft unter den Schwazer Bergleuten hatten, scheuten sie vor einer Festnahme zurück.

1526 auf der Seite des Salzburger Fürsterzbischofs

Als im Frühjahr 1526 der Bauernkrieg im Erzstift Salzburg ausbrach flüchtete Gruber von St. Georgenberg nach Kirchberg in Tirol, das unter der Herrschaft des Salzburger Fürsterzbischofs stand. Er begab sich nun in die Dienste des Salzburger Fürsterzbischofs und begann Leute für seine Truppe gegen die Bauern zu werben. Damit brach auch im zum Erzstift Salzburg gehörenden Brixental der Krieg aus. Dann zog er durch den Norden des Pinzgaus in die Stadt Salzburg. Von dort schickte ihn der Fürsterzbischof mit vier Fähnlein über Berchtesgaden, Ramsau und über den Hirschbichl-Pass nach Lofer. Mit Verstärkung des Schwäbischen Bundes hatte Gruber eine beachtliche Streitmacht und schlug die Bauern im Saalachtal. Nach mehrere Gefechten rückte Gruber nach Zell am See vor, wo das letzte Gefecht am 1. Juli 1526 stattfand. Das Bauernheer unter Führung des Südtirolers Peter Pässler wurde vernichtend geschlagen, 400 Bauern fanden den Tod. Damit war der Widerstand der Bauern in Salzburg endgültig gebrochen.

Über das weitere Leben von Gruber sind derzeit noch keine Quellen gefunden.

Quellen

Einzelnachweise

  1. siehe Ennstalwiki → Siegmund von Dietrichstein
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  3. siehe Ennstalwiki → Niklas Graf Salm
  4. siehe Ennstalwiki → Michael Gruber