Mandling (Ort)

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Panoramaansicht von Mandling.
Mandling, Ortsmitte.
Historische Taverne in Mandling, die einst dem Benediktinerstift St. Peter gehörte.
Die Mandling als Grenzfluss in Mandling.
Schautafel in Mandling mit einem historischen Bild der ehemaligen Grenzstelle.
Mandling, historische Ansichtskarte 1938.

Mandling ist eine Ortschaft der Pongauer Stadt Radstadt im Ennstal im Osten des Bundeslands Salzburg.

Geografie

Mandling befindet sich auf 799 m ü. A. an der Grenze der Bundesländer Salzburg und Steiermark am Mandlingpass und ist in zwei Teile geteilt. Der steirische Teil zählt ein paar Hundert Einwohnen: Mandling zählt 593 Einwohner, der Salzburger Teil 342 Einwohner (Stand 1. Jänner 2019). Der von Norden kommende Fluss Mandling bildet die Grenze der beiden Bundesländer. Der am Fluss westlich gelegene Teil gehört Radstadt, der östliche Teil zur steirischen Stadt Schladming (bis 2015 zur ehemals selbständigen Gemeinde Pichl-Preunegg, die heute Teil von Schladming ist) im Bezirk Liezen.

Im Ortsteil Oberwald gab es von 19261974 unweit der Herz-Jesu-Kapelle im Ortsteil Ennswald eine eigene Volksschule. Die Volksschule Mandling im steirischen Ortsteil existierte von 1919 bis 2001 und wurde auch von Kindern des Salzburger Ortsteils besucht.

Geschichte

  • 1123: Erste Erwähnung der Taverne als Wirtschaftsgebäude des Benediktinerstifts St. Peter in der Stadt Salzburg. Das Mauthaus, das Zollhaus und das Waaghaus zählen zu den ersten Gebäuden im Ortskern.
  • 13. Jahrhundert: Die Mandling wird als Grenzfluss erstmals erwähnt.
  • 1297: Herzog Albrecht I. erbaut die Ennsburg.
  • 1289: Die Kampftruppen Erzbischof Rudolfs I. von Hohenegg erstürmen und zerstören die Ennsburg.
  • 1295: Neubau der Befestigung durch Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf.
  • 1287: Im Wiener Frieden wird die Grenze zwischen Steiermark und Salzburg von den geistlichen und weltlichen Machthabern endgültig anerkannt.
  • 1525: In der Nacht zum 2. Juni bricht das Bauernheer am Mandlingpass zum Sturm auf Schladming auf und besiegt die Truppen des steirischen Landeshauptmannes Siegmund Dietrichstein.
  • 16. Jahrhundert: Im Areal der Taferne ist ein Kupfer- und Schwefelbergbau in Betrieb.
  • 1629: Als die schwedischen Armeen im Dreißigjährigen Krieg unter König Gustav Adolf bayrischen Boden betreten, befürchtet man deren Eindringen und beeilt sich, am Mandlingpass Schanzen zu errichten.
  • 1661: Ein Hochwasser verheert Mandling, wodurch die Grenze zwischen Steiermark und Salzburg nicht mehr den ursprünglichen Verlauf nimmt.
  • 1677: Der Geograf Georg Matthäus Vischer wird beauftragt, einen genauen Grenzplan anzufertigen und die Punkte zur Setzung der Grenzsteine festzulegen.
  • 1814/1815: Mit dem Wiener Kongress fällt die Grenze zwischen Salzburg und Österreich nicht, da das künftige Land Salzburg vorerst nicht Österreich zugesprochen wird.
  • 19. Jahrhundert: Johann Rudolf Ritter von Gersdorff[1][2] betreibt seit 1832 in den Schladminger Tauern einen Nickelbergbau und errichtet in Mandling eine Nickelfabrik, die bis 1896 in Betrieb ist.
  • 1934: Putschversuch der Nationalsozialisten in Österreich. Mandling-Pichl wird an der Gleimingbrücke[3] zum Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen.
  • 1945: Mandling-Pichl wird britisch-amerikanische Besatzungsgrenze.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Mandling (Ort), die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel auch den Eintrag im Ennstalwiki zum selben Thema


Bilder

 Mandling (Ort) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

  • aeiou Österreich
  • Schautafeln in Mandling
  • Statistik Austria 2019

Fußnoten

  1. siehe Ennstalwiki → enns:Johann Rudolf Ritter von Gersdorff
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
  3. siehe Ennstalwiki → enns:Gleimingbrücke