Städtisches Leihhaus Neubau

Das Städtisches Leihhaus Neubau ist ein Gebäude in der Linzer Gasse Nr. 72.

Geschichte

Baugeschichte

Der Neubau wurde 1907 bis 1908 als Ersatz für das alte Städtische Leihhaus (hochfürstliche Versatzhaus) von der Stadtgemeinde Salzburg auf dem Grund der demolierten Ochsenstallkaserne neu errichtet. Unter Bürgermeister Gustav Zeller (1894 bis 1898) entstand auf dem hinteren Teil des Geländes ein Gebäude für den Städtischen Bauhof.[1]

Funktion

Im städtischen Leihhaus konnten man Gebrauchs-, Zier-, Wertgegenstände, Schmuck und andere Gegenstände gegen Pfand beliehen werden. Wurden diese Effekten nach Ablauf der Aufbewahrungsdauer von sechs Monaten, gerechnet vom Tag des Einsatzes an, weder umgesetzt noch ausgelöst, so führte die Städtische Leihhaus Verwaltung in regelmäßigen Abständen eine Versteigerung (Lizitation) durch, die im großen Versteigerungssaal im zweiten Stock stattfand.

Städtische Leihhaus Verwaltung

Der Landesausschuss für das Herzogtum Salzburg stellte mit Beschluss vom 24. März 1875 fest, dass das Leihhaus (und die ehemalige hochfürstliche Leihhaus-Stiftung) als "Städtische Anstalt" anzusehen ist.

Die Städtische Leihhaus Verwaltung (Anstalt, Leihhausfonds) war zwischen 1875 und 1945 tätig.[2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] 1911 wurde ein Überschuss erzielt, der für die Armen- und Krankenpflege aufgewendet wurde.[9] Durch die Geldentwertung und Inflation nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Vermögen des Fonds stark geschmälert. 1927 während der großen Wirtschaftskrise waren dort beinahe 35 000 Gegenstände versetzt, das waren fast so viele, als die Stadt Einwohner hatte.[10] Zwischen 1922 und 1932 wurden beständig Überschüsse erzielt und das Fondsvermögen erheblich vermehrt (siehe die einzelnen Rechnungsabschlüsse).[11] [12] 1933 waren mehr als 54 000 Gegenstände versetzt, darunter auffallend viele Pretiosen von Not leidenden Geschäftsleuten.[13]

Während des Zweiten Weltkrieges kam es zu einem Rückgang im Geschäftsumfang und dadurch zur Einschränkung der Tätigkeit. Die Pfandlager wurden für die Dauer des Krieges aufgelöst und die Darlehensnehmer aufgefordert, ihre Pfänder zurückzunehmen.[14]

1947 wurde die Abrechnung des Leihhausfonds für 1945 im Salzburger Gemeinderat behandelt.[15]

Geschäfts- und Bürogebäude

Seit etwa 1943 bis heute wird das Gebäude nur mehr als Geschäfts- und Bürogebäude genutzt. Es steht im Eigentum der Stadtgemeinde Salzburg und ist vermietet.

Quellen

  • Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe → hier.
  • Stadtplan der Stadt Salzburg, 1907
  • ANNO

Einzelnachweise