Wolf-Dietrich-Stiege

Die Wolf-Dietrich-Stiege war eine Freitreppe am Residenz-Neugebäude, die nur für die Dauer der Salzburger Landesausstellung Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau vom 16. Mai bis 26. Oktober 1987 errichtet worden war.

Geschichte

Die Ausschreibung zur architektonischen Gestaltung der Landesausstellung 1987 erfolgte Anfang 1985. Die Abteilung 12 des Amtes des Salzburger Landesregierung hatte auf der Grundlage einer umfassenden Ausschreibung Vorentwürfe für die Gestaltung zu präsentieren. Diese fand am 9. Dezember 1985 statt.

Eingeladen waren die Architekten Genböck, Rothenthal, Seeger, Wagner, sowie Imre Vincze und Innenarchitekt Hauswith. Die Jury, bestehend aus Juffinger, Engelsberger, Martys, Glaser, Dully, Winter und Sumereder, entschied sich einstimmig für das Projekt von Genböck.

Sein erstes Projekt sah eine Aufgangsstiege - die Wolf-Dietrich-Stiege - vom Residenzplatz in das erste Obergeschoss der neuen Residenz über den Vorbau des Heimatwerks vor. Es war eine einfache Zimmermannskonstruktion aus Holz zur Erfüllung der Funktion eines Aufgangs. Nach Ablehnung durch die SVK (?) verlangte Stadtrat Johannes Voggenhuber, dass diese Aufgangsstiege als signifikantes Zeichen im Sinne der Salzburger Festarchitekturtradition zeitgenössisch zu gestalten sei. Auch dieser Entwurf wurde nach anfänglicher positiver Bewertung vom Salzburger Gestaltungsbeirat abgelehnt. Das dritte Projekt wurde dann genehmigt. Die geschätzten Kosten betrugen vor Errichtung für den Vorbau, Eingang und Stiege 1,2 Mio. öS ohne Mehrwertsteuer, das Honorar von Genböck betrug neun Mio. öS ohne Mehrwertsteuer.

Meinungen zu dieser Stiege (Auszüge)

  • Architekt Dipl.-Ing. Santiago Calatrava, Zürich, Schweiz:
Ein Steg verbindet die eigentliche Treppe mit der Terrasse. Der Steg schwingt sich über die Brüstung, ohne das Gebäude anzutasten.
  • Architekt Boris Podrecca, Wien:
Er ist nicht nur Verkehrsweg, sondern durch die Bezugnahme auf Stadtachsen und die Eingliederung des Residenzplatz-Brunnens, durch das Anbieten von verschiedenen «Beobachtungsebenen», durch die Ritualisierung der Wege in Anlehnung an Prozessionswege der Salzburger «Feierlichkeiten» - ein ortsbezogenes Ausstellungselement.

Quelle