Franz Matthias May
Dr. iur. utr. Franz Matthias May (* ?; † 23. Juli 1693 [1]) war ein Salzburger Hofrat und Rechtsprofessor.
Leben
Er wurde 1652 in Ingolstadt zum Doktor iuris promoviert. Ab 1652 lehrte er an der Benediktineruniversität Salzburg Institutionen, ab 1657 Pandekten.[2] Dekan der Fakultät war er in den Jahren 1656/57, 1659/60, 1663/64 und 1667-68. Er war Hochfürstlicher Salzburgischer Hofrat und kaiserlicher Hofpfalzgraf, 1671 kam er als churfürstlich Bayerischer Assessor des Reichkammergerichts nach Speyer. Danach wurde er kaiserlicher Reichshofrat in Wien und Concommisarius des Reichstags zu Regensburg.
Franz Mathias May war verheiratet mit Maria Anna geborene Weckherlinin von Adelstetten; die beiden erwarben in der Stadt Salzburg das sogenannte Krotachhaus.[3]
Im Jahr 1679 war Franz Mathias May bereits Salzburgischer Landmann und erwarb mehrere Güter im Pfleggericht Lichtenthann und im Pfleggericht Tittmoning.[4]
Derselbe, nun benannt als Franntz Mathias May von und zu Obertäching, erhielt im Jahr 1682 und nochmals 1693 den bereits 1678 erhaltenen Sitz und Hof zu Täching im Pfleggericht Tettelham zu Lehen.[5]
Im Jahr 1669 war Franz Mathias May nicht mehr am Leben. Er hinterließ seine Witwe Maria Anna (* 1637; † 6. Mai 1668) und (zumindest) die drei gemeinsamen Kinder Maria Ursula Francisca, Franz Joachim und Polycarp[6][7] (siehe auch den Artikel "May").
Quellen und Anmerkungen
- Schmid, Joseph: Urkunden-Regesten des Kollegiatstiftes U. L. Frau zur Alten Kapelle in Regensburg. Zweiter Band. Regensburg 1912.
- ↑ Sattler, Magnus: Collectaneen-Blätter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner-Universität Salzburg. Kempten 1890, S. 189.
- ↑ Die Digesten oder Pandekten sind einer der Hauptteile des Corpus iuris civilis, der Grundlage des Römischen Rechts in seiner im Spätmittelalter und in der Neuzeit im Heiligen Römischen Reich geltenden Form; vgl. den Wikipedia-Artikel Corpus iuris civilis.
- ↑ Schmid aaO S. 329 f Nr. 1159. Das kaufgegenständliche Haus wurde umschreiben als fürstlich Chiemseeische "Urbars-Behausung" in Krottach, "gegen dem Berchtoldsgadner Hof über", "sonst die Suntzingerische Behausung genannt".
- ↑ Schmid aaO S. 342 f Nr. 1200.
- ↑ Schmid aaO S. 343 f (Nr. 1203) und 348 (Nr. 1217). Derartige Wiederbelehnungen fanden insbesondere bei Wechsel des Lehensherrn statt.
- ↑ Schmid aaO S. 332 f Nr. 1167.
- ↑ Martin, Franz, Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: 57. Weckherlin von Adlstetten, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 78 (1938) S. 165-168 (167) = Derselbe, Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946), S. 210-212. Da für das Jahr 1669 belegt ist, dass Maria Anna Witwe war, ist Franz Martins Angabe für Franz Matthias Mays Todestag († 23. Juli 1693) zu verwerfen und ist davon auszugehen, dass es einen zweiten Franz Matthias May gab, auf den diese Angabe zutreffen mag.