Gschwand (St. Gilgen)

In der Bildmitte bewaldet der Verlauf des Zinkenbachs, der die Grenze der beiden Ortschaften darstellt. Links des Zinkenbachs sich Gschwand.

Gschwand ist eine Ortschaft im Südosten der Flachgauer Gemeinde St. Gilgen am Südufer des Wolfgangsees.

Geografie

Gschwand nimmt den nördlichen Teil der Halbinsel Abersee ein und besteht aus den Ortsteilen Farchen, Stockach, Reith, Brunn, Langgassen und Abersee. Wobei es um die Bezeichnung von Abersee als Ort aktuell (Mai 2023) noch Unklarheiten gibt. Denn es offiziell kein Abersee als [eigenständigen] Ort (oder Ortschaft). Siehe dazu im Artikel über Abersee als Ort.

Die Halbinsel Abersee ist in der südlichen Mitte durch den Zinkenbach von der Strobler Ortschaft Gschwendt getrennt.

Durch die Ortschaft verläuft die Wolfgangsee Straße (Landesstraße) (B 158).

Die Ortschaft ist vom Fremdenverkehr geprägt. Es befinden sich hier mehrere Campingplätze, das "Dorf der Tiere" und "Abarena". Im Südosten nördlich der Mündung des Zinkenbachs in den Zinkenbach befindet sich an der engsten Stelle des Sees eine Anlegestelle der Wolfgangsee-Schifffahrt.

Geschichte

 
Bilder vom Felssturz 1907.

In der "Salzkammergut-Zeitung" stand in der Ausgabe vom 14. April 1907 über den Felssturz lesen:[1]

Zur Erdrutschung bei St. Gilgen. Wir erhalten folgende Zuschrift: Geehrte Schriftleitung! Die er­gebenst gefertigte Gemeindevorstehung ersucht im Interesse der Sommerfrische um Aufnahme folgenden Berichtes in Ihr geschätztes Blatt: Ueber die am 2. d. M. erfolgte Erdrutschung bei der Lützlwand an der Grenze zwischen St. Gilgen und Gschwandt sind in den Tagesblättern leider so unrichtige, entstellte und übertriebene Gerüchte zu lesen gewesen, daß die Freunde unserer wegen ihrer herrlichen Lage geschätzten Sommerfrische, sowie die Villenbesitzer in nicht geringe Unruhe versetzt gewesen sein dürften.

Tatsächlich lösten sich damals oberhalb der Lützlwand infolge der Schneeschmelze und der dort herabführenden Wasserrinne Erdmassen, die beim Herabstürzen eine Menge Baumstämme mit sich rißen. Durch den Anprall wurde der dort am Seeufer auf Piloten ausgeführte Bahn- und Straßenkörper durchschlagen: die entstandene Sturzwelle beschädigte so­ dann den Bahnkörper an mehreren Stellen. Die Unfallstelle liegt, wie er­wähnt, an der Gschwandt-St. Gilgner Grenze, zirka 3 Kilometer vom Orte St. Gilgen entfernt in der Nähe der sogenannten Franzosenschanze und be­finden sich dort weder Villen, noch sonstige Wohnhäuser. Die in den über­triebenen Berichten erwähnte Kiener-Villa war in gar keiner Weise ge­fährdet, da sie von der Unfallstelle mehr als 1 Kilometer entfernt in der Mitte anderer Villen an in jeder Hinsicht gesicherter Stelle u. zw. weder nahe an der Bergwand, noch am Seeufer gelegen ist. Ebenso wenig ist die Sicherheit der Baulichkeiten des Gasthofes in Lueg gefährdet.

Daß die Darstellung des Unfalles in den ersten Zeitungsberichten, welche von einer Beilegung der Bahntrasse auf die Wolfgangerseite, vor kostspieligen Tunnelbauten und dgl. zu erzählen wußten, weitaus über­trieben war, geht schon daraus hervor, daß laut Auskunft der bereits hier anwesenden Bautechniker der Straßenverkehr schon im nächsten Monate wieder ausgenommen und der Bahnverkehr, welcher zwischen Lueg und einem unterhalb der Unfallstelle errichteten provisorischen Landungsstege durch eine wenige Minuten währende Fahrt mit dem Dampfschiffe vor­ läufig aufrecht erhalten wird, derart geregelt wird, daß die Züge zwischen Salzburg und Ischl die fahrplanmäßige Zeit einzuhalten in der Lage sind somit eine Störung des Verkehres in der kommenden Saison überhaupt nicht eintritt. Gemeindevorstehung St. Gilgen, den 10. April 1907. Lienbacher m. p

Ein Busunglück in Gschwand forderte am 6. Dezember 1995 zehn Todesopfer und 36 Verletzte.

Religion

In Reith in Gschwand steht die Kirche St. Konrad in Abersee, in Farchen die Primuskapelle.

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 26. September 2024

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzkammergut-Zeitung", Ausgabe vom 14. April 1907, Seite 3