B 158 Wolfgangsee Straße

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Wolfgangsee Straße
Ziffer: B 158
Länge: 50,9 km
davon in Salzburg: 45,5 km
Startpunkt: Salzburg
Endpunkt: Bad Ischl

Die B 158 Wolfgangsee Straße ist eine ehemalige Bundesstraße und führt von der Stadt Salzburg durch den Flachgau in das Salzkammergut nach Bad Ischl. Die 50 km lange Straße steht heute als Landesstraße unter der Verwaltung der jeweiligen Landesregierung.

Verlauf

Die Wolfgangsee Straße beginnt in der Stadt Salzburg an der Linzer Bundesstraße im Stadtteil Gnigl. Sie führt in zwei Kehren ansteigend aus der Stadt hinaus und dann weiter zwischen Heuberg und Gaisberg durch Koppl, vorbei am Salzburgring nach Hof bei Salzburg und durch Fuschl am See ins Salzkammergut nach St. Gilgen, wo die Straße auf den Namensgeber, den Wolfgangsee, trifft. Der weitere Verlauf führt am Südwestufer des Sees entlang über Strobl zur Salzburg-oberösterreichischen Landesgrenze in der Ortschaft Aigen.

Nutzung

Die B 158 ist für viele Pendler aus dem östlichen Flachgau die bevorzugte Route in die Stadt Salzburg, besonders wenn sie näher zur Stadt wohnen als Hof bei Salzburg, wo sich mit der Querverbindung zur Autobahnauffahrt Thalgau die letzte Möglichkeit einer Alternativroute befindet. Außerdem ist die Straße an Wochenenden eine stark befahrene Route im Verkehr zu und von den Badeseen wie Fuschl- und Wolfgangsee.

Namensgebung

Der umgangssprachlich verwendete Name der Straße ist "Wolfgangsee Bundesstraße". Für Stadtsalzburger beginnt die Straße als Grazer Bundesstraße und als solche wird dann auch ihr weiterer Verlauf gerne benannt. Im Gemeindegebiet von St. Gilgen heißt die Straße mit ihrem von der Gemeinde St. Gilgen vergebenen Namen "Aberseestraße", anderswo "Wolfgangsee Straße" oder "Wolfgangseestraße".

Geschichte

Die Straße war seit der Römerzeit eine Fernstraße zwischen und dem steirischen Ennstal. Sie führte von Salzburg über Ischl durch das Innere Salzkammergut und dem Ausseerland[1][2] ins Ennstal in die Steiermark. An der Straße bestanden seit der frühen Neuzeit vier Mautstationen in Hof, St. Gilgen-Lueg (Litzlwand), an der Zinkenbachbrücke in Abersee und an der Wachtbrücke in Strobl (Zollamt an der Salzburgischen Landesgrenze zum damaligen Österreich), die der fürsterzbischöflichen Staatskasse zuletzt rund 1.220 Gulden pro Jahr einbrachten. Sie wurde auch Eisenstraße genannt. Über sie kam das steirische Eisen nach Norden, wohingegen der Salzhandel, bei dem das Ischler Salz in harter Konkurrenz zum Salzburger Salz stand, strengen Einschränkungen unterlag. Weil aber die Steilwände bei St. Gilgen (Gamswand und Litzlwand bei Lueg/Franzosenschanze) bis in das frühe 18. Jahrhundert schlecht passierbar waren, erfolgte der Transport der Wallfahrer nach Sankt Wolfgang wie auch der Transport des Eisens (Eisenniederlage in Strobl) 300 Jahre lang auf dieser Etappe primär per Schiff.

In den Franzosenkriegen wurde 1809 der Engpass bei der Lueger Mühle am Westende der Zinkenbach-Halbinsel befestigt. Diese Ortslage wird heute entsprechend Franzosenschanze genannt.

Mit den Anschluss Salzburgs an das Kaisertum Österreich wurde die Straße ab 1816 Reichsstraße, und 1921 als Bundesstraße übernommen. Bis 1938 wurde diese als Bundesstraße B 36 bezeichnet, nach dem Anschluss Österreichs wurde sie bis 1945 als Teil der Reichsstraße 304 geführt.

Seit dem 1. April 1948 wird diese Straße in beiden Bundesländern einheitlich als Wolfgangsee Straße bezeichnet. An den alten Namen erinnert der Abschnitt Grazer Bundesstraße innerhalb des Salzburger Stadtgebietes. Der Name Minnesheimstraße dort bezieht sich auf Schloss Minnesheim in Gnigl. Diese Straße war 1936 als Entlastungsstraße angelegt worden, die alte Grazerstraße verlief direkt am Alterbach und heißt als enge Straße dort noch immer so.

Ab St. Gilgen führte von 1890 bis 1957 die Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn, SKGLB) parallel zur Wolfgangsee Straße, die heutige Streckenführung der Wolfgangsee Straße liegt teils auf der alten Trasse. In der Zeit wurde auch der St.-Gilgner Berg neu trassiert, die alte Straße verlief über Ortskerne Laim, Pöllach und über Reit. In Bad Ischl, Strobl (1989) und St. Gilgen (Zentrum-Lueg, 1992 auf der alten Ischlerbahntrasse, mit Kreisverkehr B 154-Anschluss) wurden Ortsumfahrungen eingerichtet, Hof hat zwei Kreisverkehre (Elsenwang, Baderluck).

Schwere Verkehrsunfälle

Im Bereich von Strobl kommt es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen.

  • Am 22. August 2024 stießen kurz vor 14 Uhr auf Höhe der Sommerrodelbahn zwei Pkw zusammen. Laut dem Roten Kreuz gab es zwölf Patienten, elf davon kamen zum Glück mit leichten Blessuren davon.[3] Bei einem Verkehrsunfall am 5. September 2023 kam ein Ehepaar aus Niederösterreich ums Leben gekommen. Der Lenker eines Motordreirades kam auf der Wolfgangsee Straße von der Fahrbahn ab, stürzte über eine drei Meter hohe Straßenböschung und prallte in den Gegenhang. Für den 60-Jährigen und seine 57-jährige Frau, die auf dem Sozius saß, kam jede Hilfe zu spät.[4]
  • Ein besonders grausamer Unfall ereignete sich am 3. März 2023. Jacob Perner hatte am 3. März in der Früh keine Zeit mehr zu bremsen, als ein schwarzer Kleinbus im Gegenverkehr plötzlich auf seiner Fahrbahn auf ihn zuschoss. Der 25-Jährige und sein Beifahrer wurden in ihrem Auto die Böschung hinabgeschleudert. Die Wucht des Aufpralls riss den Motor von Jacobs Auto heraus. Die beiden schwer verletzten Diplomkrankenpfleger mussten von der Feuerwehr aus dem demolierten Fahrzeug geschnitten werden. Der Arbeitskollege des jungen Mannes überlebte. Jacob Perner starb sieben Tage später. Der Unfallverursacher hatte 1,2 Promille Alkohol im Blut.[5]

Im Bereich von Fuschl am See kam es am 17. Mai 2025 gegen 14 Uhr zu einem schweren Frontalzusammenstoß zwischen zwei Pkw-Lenkern. Ein 51-jähriger, in Österreich lebender Deutscher war gemeinsam mit seinen beiden Kindern (17 und 20 Jahre alt), in seinem PKW in Richtung Hof bei Salzburg unterwegs. In weiterer Folge kam es in einer leichten Rechtskurve zur Kollision mit dem entgegenkommenden Pkw eines 57-jährigen Österreichers. Während der Pkw des Österreichers aufgrund der Wucht der Kollision zur Seite kippte, schleuderte das Fahrzeug des Deutschen noch weitere 80 Meter über die Fahrbahn, bis es in einer Wiese zum Stillstand kam.

Die eingeklemmten Fahrzeuginsassen wurden von der Freiwillige Feuerwehr Fuschl mittels Bergeschere aus dem Fahrzeug befreit. Der 51-jährige deutsche Unfalllenker verstarb noch an der Unfallstelle. Der zweitbeteiligte 57-jährige Österreicher und der 17-Jährige wurden aufgrund ihrer schweren Verletzungen mittels Rettungshubschrauber in die umliegenden Krankenhäuser verbracht. Die 20-Jährige erlitt leichte Verletzungen und wurde am Unfallort durch die Rettungskräfte betreut. Die Feuerwehren Fuschl und Hof waren mit etwa 50 Kräften im Einsatz, sagt der stv. Fuschler Feuerwehrkommandant Johannes Brandstätter.[7]

Kreuzungen

B 1 Wiener Straße
L 108 Gaisberg Landesstraße
L 245 Eugendorferberg Landesstraße
L 226 Koppler Landesstraße
L 220 Plainfelder Landesstraße
L 107 Wiestal Landesstraße
L 117 Enzersberg Landesstraße
L 202 Hintersee Landesstraße
L 227 Thalgauegg Landesstraße
B 154 Mondsee Straße
L 243 Gschwendter Landesstraße
L 116 St. Wolfganger Landesstraße

Orte

Bilder

  B 158 Wolfgangsee Straße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. siehe Ennstalwiki → Ausseerland
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  3. www.sn.at, 22. August 2024
  4. www.sn.at, 5. September 2023
  5. www.sn.at, 3. März 2023 und www.sn.at, 9. März 2024
  6. www.sn.at, 29. Juli 2022
  7. www.sn.at, 18. Mai 2025