Internationaler Kongress der Theater- und Musikkritiker in Salzburg 1927
Der internationale Kongress der Theater- und Musikkritiker fand vom 18. bis 24. August[1] 1927 in der Stadt Salzburg statt.
Über den Kongress
Die "Salzburger Chronik" berichtet in ihrer Ausgabe vom 18. August 1927:[2]
Zum Internationalen Kongreß der Theater- und Musikkritiker in Salzburg hat die Oesterreichische Gesandtschaft in Paris bisher 48 Teilnehmer angemeldet. Die Teilnehmerliste weist eine Reihe glänzender, weltbekannter Namen auf. Nach dem gegenwärtigen Stand der Anmeldungen nehmen folgende Mitglieder des Internationalen Verbandes der Theater- und Musikkritiker teil: Australien: Du Bois. Brasilien: Hauriac. Deutsches Reich: Engel. Koerber, Dr. Diebold, Prof. Dr. Springer, Doktor Freund. Dr. Piper, Reumann, Fischer. England: Carr, Carr-Marion, Green, Dukes. Frankreich: Fuchs, Vidou, le Borne, Sabatier d'Espsron, Velletaz, Rageot, Lercey, Peyrebsr. Griechenland: Mgropontes. Norwegen: Normann. Rumänien: Fagurs, Eftimiu, Sadoveanu, Prodan, Colestan. Schweiz: Doktor Korrodi, Fabre. Spanien: Marquina, Espionos. Ungarn: Dr. Sebetyön, de Kern, Relle, Peterfi. Vereinigte Staaten: Smyfer, Dana, Packard, Swerkie, Winkler, Hengen. Auch der Gesandte in Paris, Bundesminister a. D. Dr. Grünberger, und der eigentliche Veranstalter des Kongresses, der Sekretär dieser Gesandt schaft, Hofrat Dr. Paul Zifferer, beteiligen sich. Landesregierung und Stadtgemeinde haben unter Mitwirkung der Festspielhausgemeinde und des Mozarteums ein umfangreiches Programm von Kongreßveranstaltungen zusammengestellt. Freitag abends[3] wird auf dem Hauptbahnhofe ein eigenes Kongreßbüro des Landes-Verkehrsamtes errichtet. Die Quartierbeschaffung ist durch den Landesverband für Fremdenverkehr fast zur Gänze durchgeführt. Samstag treffen die Kongreßteilnehmer in Salzburg ein.
Die "Marquise von Salzburg" und der Kongress
Zur Stadt Salzburg hatte Jeanne Peyrebère, die spätere Marquise de Guilloutet, schon seit 1904 Kontakt durch regelmäßige Besuche. Die Erzieherin ihres Sohnes, "Fräulein Streicher", stammte aus Salzburg. Als sie 1927 Alfred Grünberger, der österreichische Gesandte in Paris, zu dem von ihm initiierten internationalen Kongress der Theater- und Musikkritiker in Salzburg einlud, folgte sie gerne seinem Ruf. Bei diesem Kongress konnte sie sich als überaus fähige Übersetzerin bewähren. Zwei Jahre später war sie zu einem Souper des französischen Gesandten Bertrand Comte Clauzel geladen. Nach dem Ende der alliierten Besetzung des Rheinlands im Jahr 1930 übersiedelte Jeanne Peyrebère endgültig von Wiesbaden nach Salzburg. Hier mietete sich im "Turmhaus" der Benediktinerinnenabtei Nonnberg eine Wohnung.