Platzl 3

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Die Häuser Nr. 3 (links) und 4 am Platzl.

Das Haus Platzl 3, das sogenannte Taxahaus, ist ein Bürgerhaus in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg. Es zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt.

Geschichte

1408 findet sich eine Nennung des Hauses Nr. 4 als "Fruuomnest" ("Früh-vom-Nest", "Urkauf", "Semler" oder "Garber" sind Bäckernamen). 1424 teilt Ulreich Dankl das Haus. Das andere halbe Haus und ein "kleines Häusl" daran wurden zur heutigen Hausnummer 3. Im 16. Jahrhundert wurde es zu einem "Schenkhaus" (Wirtshaus). Das Wirtshaus wurde 1775 "verstuckt", also in Stockwerkseigentum aufgeteilt. Den ersten und dritten Stock besaß die Bäckerfamilie Feyerl, den zweiten Stock mit den Paracelsus-Zimmern der Medizinalchirurg Friedrich Bauer und ab 1870 der Stadtwundarzt Carl Leonhard. Im Erdgeschoß befand sich links der ursprünglich mittigen Haustüre eine Bader-Offizin, also die Werkstätte des Wundarztes, und rechts vom Eingang betrieb Karl Leitner († 1911) seine Wechselstube. Der Bankier erlangte als Gründer des ersten Salzburger Elektricitätswerks und Erbauer des elektrischen Aufzugs auf den Mönchsberg Bekanntheit.

 
Die Gedenktafel an Paracelsus.

Von 1898 bis in die 1990er-Jahre befand sich in diesem Gebäude die Paracelsus Drogerie, die erste Autobenzin-Verkaufsstelle in der Stadt Salzburg. 1909 wurde das gesamte Erdgeschoß für die Drogerie umgebaut. 1912 wurden nach einem Antrag des bekannten Paracelsus-Forschers Professor Karl Sudhoff im Auftrag des Stadtmagistrats die großen Werbeaufschriften am Haus entfernt. Es war jetzt Platz für die von der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften gestiftete Gedenktafel, die das Haus Platzl 3, dem damaligen Forschungsstand entsprechend, nicht mehr als Sterbehaus, sondern als Wohnhaus des Paracelsus in den Jahren 1540/1541 auswies. Sie ist eine der Gedenktafeln an den beiden Paracelsus-Häusern in der Stadt Salzburg an den Arzt, Alchemisten, Mystiker und Philosophen Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus. Bei seinem letzten Salzburgaufenthalt wohnte der Gelehrte mit großer Wahrscheinlichkeit im Haus Platzl 3, das damals bereits ein Wirtshaus beherbergte. Es lag direkt gegenüber dem Stieglbad (Platzl 1, im Jahr 1608 abgebrochen). Schon im Jahr 1740 wurde ein Paracelsus-Porträt an seinem Wohnhaus angebracht und im zweiten Stock konnten das Theophrastus-Zimmer und ein Alchemistenofen besichtigt werden.

Anfang 1939 feierte die Paracelsus Drogerie ihr 40-jähriges Geschäftsjubiläum und wurde von der neuen Besitzerfamilie Amerhauser noch bis Mitte der 1990er-Jahre betrieben.

Die Hausbezeichnung "Taxa" konnte bislang noch nicht in den vorhandenen Dokumenten entdeckt werden.

Weblink

Quellen