Probenhaus der Philharmonie Salzburg

Blick in das Probenhaus.

Das Probenhaus der Philharmonie Salzburg steht im Salzburger Stadtteil Nonntal.

Allgemeines

Die Liegenschaft im Haus Nonntaler Hauptstraße 39a und 39c wurde von der Stadt Salzburg Immobilien GmbH (SIG) im März 2024 mit Unterstützung des Landes Salzburg gekauft. Zuletzt befand sich dort ein Fotostudio, davor war es die Heimat des Theater Metropolis. Seit 2025 stehen die Räumlichkeiten der Philharmonie Salzburg zur Verfügung.

Nach 27 Jahren "auf Wanderschaft" in verschiedenen Gebäuden bezog die Philharmonie Salzburg nun ihr eigenes Haus, in dem Orchester, Chor, Büro und Notenarchiv unter einem Dach vereint sind.

Sechs neue Räume für musikalische Vielfalt

Um den Anforderungen des Vereins Philharmonie Salzburg gerecht zu werden, musste das Gebäude im Innenraum umgebaut werden. Sechs Proberäume sind dabei entstanden. Ein großer Probesaal mit ca. 200 m" ist nun das Herzstück des Gebäudes. In fünf kleineren Probe- und Einspielräumen mit jeweils ca. 15—25 m² singen und spielen sich die unterschiedlichen Instrumenten- und Chorgruppen ein.

Die Lage der Liegenschaft im Wohngebiet stellt eine besonders Herausforderung dar. Beides musste in Einklang gebracht werden: Der Schallschutz nach außen und die optimale Raumakustik für den Probebetrieb im Inneren. Hochbau Amtsleiter-Stellvertreterin Angelika Wirthenstätter: "Der Umbau der Räumlichkeiten war nicht nur ein architektonisches, sondern vor allem ein akustisches Großprojekt, das höchste Ansprüche erfüllen muss. Durch den Einsatz von innovativen Wand- und Deckenelementen wurden diese besonderen Anforderungen erfüllt."

Der Projektleiter Volker Wortmeyer ergänzt und erklärt im Detail: "Vom Prinzip her entstand ein Haus im Haus, bei dem die innere Schicht ohne Schallbrücken mit dem Gebäude verbunden wurde und somit eine Schallübertragung nach Außen verhindert wird. Der Raum wurde mit gebogenen und flachen Akustikelementen versehen, um die unterschiedlichen Frequenzen zu regeln, zu absorbieren und den Schall diffuser durch den Raum zu leiten. Der Bestandsboden im Probesaal aus 45 mm starken Kiefernholz konnte als Resonanzkörper erhalten bleiben und verleiht dem Raum seinen besonderen Klang."

Folgende Räume sind zusätzlich errichtet, bzw. zum Teil saniert worden:

  • Büroräume, Sekretariat, Künstlergarderobe und Notenarchiv im rückwärtigen Bereich der Liegenschaft 39c
  • WC-Anlagen, Putzmittelraum, Foyer und Barbereich im Eingangsbereich der Liegenschaft 39c
  • Ein barrierefreies WC in der Liegenschaft 39a
  • Technikflächen im Obergeschoss

Äußerlich wurde das Gebäude nicht verändert. Die Kosten für Ankauf und Umbau betragen rund drei Millionen Euro. Das Land hat mit 1,5 Millionen Euro die Hälfte der Kosten übernommen, ebenso finanziert das Land gemeinsam mit der Stadtgemeinde Salzburg Instandhaltung und Betrieb.

Im Haus der Philharmonie herrscht reges künstlerisches Treiben

Eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzer findet hier Raum zum Proben, Arbeiten und kreativen Austausch. Neben der Philharmonie Salzburg, die je nach Projekt aus 30 bis 90 Musiker besteht, proben auch die Kinder- & Jugendphilharmonie Salzburg mit 40 bis 80 jungen Talenten im Alter von sieben bis 19 Jahren regelmäßig im Haus. Ebenso beheimatet ist der Chor der Philharmonie Salzburg, dessen Besetzung je nach Projekt zwischen 30 und 200 Sänger umfasst. Ergänzt wird das künstlerische Geschehen durch das organisatorische Zentrum: das Büro der Philharmonie Salzburg mit acht Vollzeitäquivalenzstellen inklusive eines umfangreichen Notenarchivs. Insgesamt können bis zu 119 Personen gleichzeitig im Haus proben.

Lange Entstehungsgeschichte

Seit ihrer Gründung 1998 probte die Junge Philharmonie Salzburg an zahlreichen Orten: im Markussaal an der Gstättengasse, dem Festsaal der BAKIP an der Schwarzstraße, in Räumen des Mozarteums sowie von 2003 bis 2006 im Saal der Arbeiterkammer. Ab 2007 war der Hauptprobenort ein ca. 100 m² großer Kellerraum in der Stadtpfarre Salzburg-St. Paul, ergänzt durch Ausweichquartiere wie das Odeion in Langwied, das Stiegls Braugewölbe oder den Schüttkasten der Salzburger Festspiele.

2012 stand ein Saal der SALK für ein Jahr zur Verfügung. Büro und Notenarchiv fanden über viele Jahre in den Privatwohnungen von Chefdirigentin Elisabeth Fuchs Platz. Mit dem neuen Probenhaus endet nun eine jahrzehntelange Reise durch Übergangslösungen – ein Meilenstein für die Philharmonie Salzburg.

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Quelle